Der Feind in meinem Bett von Yamica (Caleb lernt Phobos einmal ganz anders kennen.) ================================================================================ Kapitel 20: Besuch auf der Erde ------------------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Besuch auf der Erde Teil: 20/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. "Gut? Hast du meine Haare gesehen?" "Ist doch nur für die Erde...ich find's ja auch schade drum...du weisst das ich sie liebe..." "Eben ..." Phobos war nur wenig besänftigt. "Elyon hat kein Stilgefühl." "Nur eins für die Erde...." "Du willst behaupten normale Männer laufen so herum, wie ich jetzt?" "Wirst du gleich sehen...." Der Weg zu McDonalds war nicht weit, doch ihnen kamen genügend Menschen entgegen und jeden schien Phobos noch schiefer anzusehen. "Keiner von ihnen trägt seine Kleidung so eng wie ich", erklärte Phobos schliesslich seiner kleinen Schwester. "Die haben auch alle nicht so eine Figur wie du...willst du ne Jeansjacke?" "Woher willst du wissen, was für eine Figur die unter ihren Hemden haben? - Da." Phobos nickte unauffällig zu einem jungen Mann, der aussah wie ein junger Bankmanager in einem sorgfältig gebügelten Anzug. "Unter seinem Hemd könnte er so gut gebaut sein wie Caleb." Elyon hielt dem meckernden Phobos eine Jeansjacke hin, die er mit düsterer Miene annahm. Die Wächterinnern amüsierten sich derweilen köstlich. Irma klopfte Caleb auf die Schulter. "Tröste dich....Corny wäre auch nicht besser gewesen, die ist genau so zickig..." "Hey!", quietschte Cornelia sofort. "Vergleich mich nicht mit dem! Er ist ja schlimmer als meine kleine Schwester." Elyon begann zu kichern, da sie Cornelias kleine Schwester nur zu gut kannte. "Nein...er ist nicht halb so schlimm, wie das kleine Biest und sieht zudem besser aus. Hmm...ich hab mir immer einen grossen Bruder gewünscht, mit dem ich angeben kann..." Vergnügt hängte sie sich bei Phobos ein, seine Laune einfach ignorierend. Phobos funkelte sie an, aber das schien keine Wirkung zu haben. Also wandte er sich an Caleb. "Und dir gefällt es hier?" "Ja, sicher....hier gibt es viele, interessante Sachen..." Begeistert sah Caleb einem roten Sportflitzer hinter her. "Die Luft ist schlecht und es hat zu viele Leute." Als sie McDonalds betraten rümpfte sich Phobos Nase noch mehr. "Und ich würde sogar deine komische Taverne dem hier vorziehen. Seit ihr sicher, dass man hier Essen verkauft?" "Es schmeckt besser, als es aussieht", versuchte ihn Will zu beruhigen. "Wir haben zusammen gelegt, also seid ihr Meridianer heute eingeladen", strahlte Hay Lin. "Danke." Phobos sah sich weiter skeptisch um. "Ich dachte Hay Linns Eltern haben ein stilvolles Restaurant?", erkundigte er sich dann bei Caleb. "Haben sie auch, das hier ist das Lokal, wo die Jugendlichen am liebsten hingehen." "Ich bin nicht mehr jugendlich." Phobos sah auf die Menükarte, aber was dort stand, sagte ihm fast alles gar nichts. "Kann ich einen Salat haben?" Er konnte, aber er bekam auch noch eine Auswahl an Hamburgern und anderen Spezialitäten aus dem Reich der Erdenmenschen. Als sie einen Tisch gefunden hatten, war Phobos dann doch froh um seine nicht flatternde Kleidung - er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie seine Ärmel aussehen würden nach Kontakt mit diesem Tischen. Aber begann brav seinen Salat zu essen. Caleb inmitten seiner Freundinnen liess ihn sich alt fühlen. Doch dann konnte er unter dem Tisch etwas gegen sein Bein stupsen fühlen und ein Blick in Calebs blitzende Augen, zeigte ihm, woher der fremde Fuss kam. Phobos lächelte ihm zu und erwiderte die Berührung, indem er seinen Fuss über Calebs Unterschenkel streifen liess. Die Wächterinnen diskutierten gerade über eine Mathematikhausaufgabe, die für ihn nun wirklich nicht Interesse war. "Und ist es so schlimm...?", wollte Caleb nach einer Weile wissen. "So bekommst du immerhin einen Einblick ins Leben deiner Schwester, wie es früher war." "Ja ....." Phobos griff sehr skeptisch nach einem Pommes Frites. Zu seinem Glück waren es gerade erst frisch zubereitete und dementsprechend knackig. Er hätte Kartoffeln zwar in einer natürlicheren Form bevorzugt, aber er machte keinen Kommentar mehr. Irmas Kommentar über das "genauso zickig" hatte er gehört und er wollte Caleb ja auch nicht den Spass verderben. Der war schon fertig und wollte wissen, wo sie nachher hingingen. "Unser Ausflug ist noch nicht beendet?", erkundigte Phobos sich. "Wir dachten an einen Kinobesuch...", meinte Taranee vorsichtig, nicht wissend, wie Phobos darauf reagieren würde. "Kino ..." Phobos runzelte die Stirn etwas als er im Geiste alles durchging was er über die Erde gelesen hatte. "Bewegte Bilder?" "Genau", grinste Will. "Da läuft ein neuer Fantasystreifen....der wird euch gefallen. Da gibt's auch Drachen und Trolle..." "Drachen ... Trolle. Das gibt es doch alles nicht mehr auf der Erde." Phobos legte einen angefangenen Burger wieder weg. "Nein, aber die Menschen stellen sie gerne dar, um darüber zu fantasieren, wie sie wohl gewesen sein könnten...wenn es sie denn gegeben hätte." "Sie sollen froh sein, dass es keine gibt." "Lieber was anderes? Oh, ich weiss was...." Will begann zu grinsen. Langsam breitete sich Verständnis aus auf den Gesichtern der anderen Mädchen. "Sind wir dafür schon alt genug?", erkundigt Taranee sich aber. "Oh, ich will den aber sehen...meine Mum ist auch einverstanden...und ausserdem...." Will grinste und deutete auf ihre Brust, wo unter dem Pulli das Herz von Kandrakar verborgen war. Phobos konnte nicht umhin zu denken, wie viel Macht es bedeutete. Den Rest des Gespräches verstand er sowieso nicht. "Können wir dann erst wieder raus an die frische Luft?" "Ist dir nicht gut?", wollte Elyon besorgt wissen, da sie fürchtete, ihr Bruder könnte das Essen hier vielleicht nicht vertragen haben. "Nein ... aber wie das sein wird wenn ich noch lange von all diesem Fett umgeben bin, weiss ich nicht." Die Gruppe also verliess das Fast-Food Restaurant wieder und machte sich guter Hoffnung auf den Weg zum Kino. Phobos besah sich dabei weiterhin eher skeptisch das Erdenleben, wieder mit seiner kleinen Schwester am Arm. Kurz bevor sie das Kino erreicht hatten, zogen sie sich in eine Seitengasse zurück. "Also", machte Will. "Verwandeln wir uns in Wächterinnen oder verpasst Elyon uns ein älteres Aussehen?" "Letzeres", schlug Taranee vor. "Sonst brauchen wir noch Klamotten die wir über unsere Kostüme anziehen können." Elyon grinste und nur Sekunden später waren die Mädchen alle vier Jahre älter. Auch Elyon selber und sie staunte nicht schlecht. "Wow...ich krieg doch noch einen Schub....wurde auch Zeit", meinte sie und bewunderte ihre neue Oberweite, was die anderen zum Lachen brachte. "Man sieht jetzt jedenfalls deutlich, dass ihr Geschwister seid." Taranee sah zwischen den Phobos und Elyon hin und her. "Nur hat Phobos natürlich diesen albernen Bart," warf Will ein. "Albern?", fragte Caleb verwirrt. "Warum ist der albern?" "Das frage ich mich auch." Phobos sah die Wächterinnen empört an. "Meine Haare, meine Kleidung, meinen Bart .... was wollt ihr denn noch alles kritisieren an meinem Äusseren?" "Du siehst zu weiblich aus für einen Bart", erklärte Will als ob das keine Beleidigung sei. Phobos lief etwas rot an. "Er ist gar nicht weiblich", entrüstete sich Caleb. "Also wirklich...." "Ist er doch", giftete Cornelia, als Phobos dankbar einen Arm um Calebs Taille legte. Pikiert sah Caleb das blonde Mädchen an. "Warum so aggressiv?", wollte er verwirrt wissen, während Elyon nur einen Finger schwang und Phobos spüren konnte, wie es kühl um sein Kinn herum wurde. Ärgerlich hob er seine eigene Hand um seinen Bart wieder herzustellen. "Alles was recht ist, ich bin nicht deine Anziehpuppe, Elyon." "Lassen wir ihn", nahm Irma nun Partei für Phobos. "Sieht zu ungewohnt aus ohne..." "Danke ... können wir dann gehen?" Phobos strich sich über sein Kinn um sich zu versichern, dass er wieder hergestellt war. "Ja, natürlich ... lasst uns die Tickets holen, der Film fängt schon in einer Dreiviertelstunde an." Will trat wieder aus der Seitengasse und steuerte das Kino an. Tatsächlich schien niemand auch nur daran zu denken die Mädchen nach einem Ausweis zu fragen. "Und jetzt?", fragte Will, als sie Karten hatten. "Trinken wir hier etwas oder probieren wir, ob wir in ein Pub reinkommen?" "Du willst es wohl gleich ganz wissen, was?", grinste Irma, hatte aber sonst auch nichts einzuwenden. "Ja, natürlich." Will hakte sich bei ihr ein und ohne auf die Meinung der anderen zu warten, liefen sie wieder nach draussen, gefolgt von Phobos und Caleb die brav keinen Körperkontakt hatten. Phobos wusste immer noch nicht so recht was ihn erwartete. "Warst du schon einmal im ... Kino?", fragte er Caleb dann endlich. "Ja...auf der Flucht vor dem Spurenleser...." "Also nicht wirklich zum Vergnügen?" "Ehm, nein....also, nachher schon....der Film war ganz gut, nicht wahr Hay Lin?" Die Angesprochene grinste zustimmend, während die anderen Mädchen eher missmutig drein blickten. Phobos sah verwirrt zwischen ihnen her, aber auch Elyon schien nicht zu wissen worum es hier ging. Das hatte man davon wenn man mit einem eingeschworenen Grüppchen seiner ehemaligen Feinde den Abend verbrachte. "Stimmt ... den habt ihr hier besiegt?" "Besiegt eher nicht, nur wieder zurück nach Meridian verfrachtet." "Schlimm genug." Im Pub angekommen wurde erst einmal die Karte inspiziert. "Wo ist denn das nicht alkoholische Zeugs?", murrte Taranee. "Das schreiben sie nie auf die Tafel", belehrte Irma sie. "Aber da sie Mischungen mit Cola und Orangensaft haben ..." "Und was möchtest du?", wollte Caleb wissen, der nicht daran dachte auf Alkohol zu verzichten, wenn es schon mal welchen gab. "Orangensaft", entschied Phobos, der noch nie von Cola gehört hatte. Caleb hingegen entschied sich für Whiskey-Cola und hatte sein erstes Glas, dann auch erstaunlich schnell leer. Phobos sah skeptisch von seinem noch halbvollen Glas zu Calebs leeren. "Ich dachte das hätte Alkohol drin?" "Jap, war lecker...." "Daran habe ich keine Zweifel ... aber vielleicht solltest du es etwas langsamer angehen." Phobos erhob sich. "Gibt es auf der Erde auch so etwas, wie Toiletten?" Elyon deutete zu einer Tür, über der ein grosses Schild mit der Aufschrift 'Toiletten' prangte. "Gut, dann entschuldigt mich kurz ... ich hoffe ich bekomme diese Hosen nachher auch wieder an." "Sonst helf ich dir gern....", meinte Caleb und genoss den Anblick, des davon dackelnden Hintern, der in diesen engen Jeans steckte. Bis auf Cornelia brachte das alle Mädchen zu kichern. Will stellte ein neues Glas vor Caleb ab. "Er hat ja auch eine tolle Figur." "Er ist fast dreissig", erklärte Cornelia, gerade als ein bekanntes Gesicht auftauchte - Alchemy, Elyons ehemalige Freundin, die in ihrem Alter eigentlich wirklich noch nicht da sein sollte. Sie löste sich von ihren Begleiterinnen und trat auf Caleb zu, die Anderen erkannte sie offensichtlich nicht. "Hi - du bist Caleb oder? Erinnerst du dich an mich? Von Wills Party!" "Ach so...ja klar....", grinste Caleb und musste erst einmal seinen Blick von der Tür reissen, durch die Phobos eben verschwunden war. Das Mädchen, das offensichtlich auch schon etwas getrunken hatte, liess sich auf dem freien Platz nieder. "Und was machst du hier? Ich hab dich ja schon lange nicht mehr gesehen um Cornelia herum ..." "Ehm...ich bin hier mit meinen Freunden....", meinte Caleb wahrheitsgemäss. "Ja ... " Alchemy lächelte sie alle kurz an. "Zeichnest du immer noch? Ich war so beeindruckt von dem Bild, dass du für Will gemacht hast." "Das war geschnitzt", meinte Caleb leicht beleidigt. "Oh ja stimmt ... mit Drachenschuppen." Alchemy kicherte leicht. "So kreativ." Zufrieden grinste Caleb sie an und berichtete etwas zu ausführlich, wie heldenhaft er doch an diese Schuppen heran gekommen war. Sie glaubte natürlich kein Wort, aber hing andächtig an seinen Lippen und kicherte von Zeit zu Zeit. Phobos sah es nicht sehr erfreut, als er von der Toilette zurückkam. Aber er wurde aufgehalten, bevor er auf den Tisch zustürmen konnte um das Mädchen zu vertreiben. "Hi, kann ich dich zu einem Drink einladen?", wollte ein gutaussehender, junger Mann in seinem Alter wissen, der etwas schien wie Calebs grosser Bruder, nur dass seine Augen hellblau wie die eines Huskies waren. "Oh ... danke ... ich bin eigentlich mit denen dort hier ..." Phobos deutete auf die Gruppe, der immer noch deutlich jüngeren Teenager. Sein Gegenüber hob amüsiert die Augenbrauen. "Verstehe...Babysitter spielen, was? Na komm...sie laufen dir schon nicht weg und du kannst sie von hier aus im Auge behalten." "Uh ..." Phobos hatte keinerlei Erfahrung mit Anmachen, aber Caleb schien sich gerade zu amüsieren und auf das entweder langweilige Gespräch der Mädchen oder das Triezen konnte er verzichten. "Stimmt. Danke." Der Fremde stellte sich als Duncan vor und bestellte einen Cocktail für sich und Phobos. Interessiert sah Phobos auf das rosa Getränk. Es war hübsch. Lächelnd prostete er mit Duncan. "Sie haben mich dazu gezwungen mit ihnen auszugehen", erklärte er. "Tja, sie wollen immer das man dazu gehört. Dass unsere Interessen anders sind, als in dem Alter vergessen sie leider gerne wieder. Obwohl, so alt bist du doch bestimmt nicht...." Duncan geizte nicht mit Komplimenten für Phobos, was Balsam für dessen zuvor getriezte Seele und gedemütigtes Ego war. "29", gab Phobos freimütig zu, denn Duncan schien in seinem Alter. "Und sicher nicht interessiert an ihren Schulproblemen. Hast du auch eine kleine Schwester oder so?" "Nein, aber zwei kleine Brüder...." "Das ist sicher auch nicht viel entspannender. Elyon ist jedenfalls sehr anstrengend. Vor allem wenn ihre Eltern nicht da sind." Duncan sah ihn verwirrt an. "Du meinst eure Eltern...wenn sie deine Schwester ist." "Nein ... ihre Stiefeltern. - Ich ... war schon zu alt als unsere Eltern starben. Sie ist ja einiges jünger als ich. Und ihre Freundinnen." "Ach so....ja....dann ist es schwer sich wieder mit ihnen anzufreunden. Aber immerhin...du gehst mit ihnen weg." Der Mann rutschte etwas näher heran und seine Hand landete wie zufällig in Phobos' Kreuz. "Dabei kann man ohne sie viel mehr Spass haben....stehen einem...mehr Möglichkeiten offen." "Ja?" Phobos war sich der Hand sehr unangenehm bewusst. Was bildete dieser Mensch sich ein? Er wollte ihn an die andere Seite des Raumes befördern, aber damit wären wohl Caleb und die Wächterinnen nicht einverstanden - sie schienen es nicht zu schätzen, wenn man andere Leute verletzte. "Ja, sicher...." Duncan schien zu spüren, dass es Phobos unangenehm war und zog die Hand zurück, um ihm dann von den verschiedenen Clubs zu berichten. Derweilen war Caleb aufgefallen dass Phobos schon verdammt lange fern blieb und sah sich suchend um, das labernde Mädchen neben sich vergessend, ebenso wie ihre Hand auf seinem Knie. Die Phobos nicht entgangen war, wenn er ab und zu hinüber schaute, während er Duncan interessiert zuhörte - er verstand nicht im Geringsten worum es eigentlich ging. Nur dass es wohl Spass für Erwachsene war mit teilweise freien Getränken, nachdem man Eintritt bezahlt hatte. Langsam verstand Phobos, dass Duncan ihn in einen solchen Club einladen wollte. "Ich habe versprochen die Mädchen ins Kino zu führen", lächelte er etwas bedauernd. Eines der besagten Mädchen, Will, sah ungeduldig auf die Uhr. "Wir müssen bald los ins Kino. Wo steckt Phobos?" "Da..!" Schon stand Caleb und ging rüber zur Bar, um sich neben den beiden aufzubauen. "Oh, hi Caleb. Müssen wir los?" Phobos lächelte ihn an. In seinen Augenwinkeln sah er, dass Caleb verfolgt wurde von nicht weniger als sechs jungen Mädchen. "Ja, sollten wir....wenn wir noch Plätze nebeneinander erwischen wollen. Ausser du würdest einen anderen Sitznachbarn vorziehen..." Dabei funkelte er Duncan ziemlich wütend an, aber auch Phobos bekam keinen all zu lieben Blick. "Wir sollten wirklich los ...", schob Will ein, bevor entweder Phobos oder der verwirrte Duncan einen Kommentar machen konnten. Der Mann verstand scheinbar nicht, warum dieser kleine Junge so wütend war. Phobos nickte nur auf Wills Kommentar zu Duncan. "Danke für den Drink." "Kein Problem...", kam es noch von ihm, dann sah er nur noch wie Caleb Phobos am Arm hinter sich her zog. Wieder draussen probierte Phobos seinen Freund etwas zu bremsen. "Müssen wir uns so beeilen?" "Ja, müssen wir. Wir wollen nicht wegen dir den Film verpassen." "Wegen mir?" Phobos bemühte sich den klammernden Griff Calebs etwas zu lösen. Doch Caleb hatte bereits wieder erstaunliche Kräfte und liess nicht los. "Das tut weh," beschwerte sich Phobos schliesslich. Erschrocken liess Caleb los und auch die Mädchen sahen kurz verwirrt zu ihnen zurück. "Danke." Der Ältere rieb sich die schmerzende Stelle ein wenig. Dann legte er den Arm vorsichtig um Caleb. "Sauer?" "Etwas...", murrte der Kleine. "Der hat dich betascht und du hast es zu gelassen. Der wollte dich entführen, hab's doch gehört." "Betatscht? Entführen? Du übertreibst wirklich ... er hat mir einen Drink gekauft." Caleb blieb ruckartig stehen. "Und du hast angenommen?" "Ja, natürlich. Ich habe doch selber kein Geld hier." "Er....er zahlt dir was...?" Caleb war fassungslos und sah hilfesuchend zu den Mädchen. Irma sah ihn leicht genervt an. "Zum letzten Mal, wir haben dir nun schon zich tausend mal gesagt, dass bedeutet hier gar nichts. Das ist keine Verlobung, rein gar nichts, wenn man sich was spendieren lässt..." "Bedeutet es denn etwas in Meridian?", erkundigte sich Phobos verwirrt, im gleichen Moment in dem Taranee einwarf: "Der wollte Phobos aber abschleppen." "Abschleppen?", schnappte Caleb ein. "Um ..." Taranee wurde rot und weigerte sich weiter auszuführen was sie gemeint hatte. "Aber was soll das bitte bedeuten in Meridian?", hakte Phobos nach. "Du weisst das nicht?" Caleb sah Phobos verwirrt an, mal wieder vergessend, dass dieser sein Leben lang im Schloss und nicht unter Bürgerlichen gelebt hatte. "Nein ...." Etwas zerknirscht zog Phobos ihn etwas näher. Caleb erklärte ihm also, dass unter dem Volk das Ausgeben eines Drinkes der erste Schritt zur Ehe sei. "Erst ein Drink...dann die Verlobung, dann Hochzeit..." "Oh ... das wusste ich nicht. Aber ich glaube auch nicht, dass das hier so gemeint war." "Ich will's hoffen", knurrte Caleb. "Sonst hätte ich auch nicht angenommen ..." Sie traten wieder in das Kino, Phobos Arm immer noch um Caleb geschlungen. Phobos betrachtete die unbekannten Dinge etwas abgelenkt. Vielleicht hätte er aufbringen sollen, dass jemandem die Hand auf das Knie zu legen vermutlich in jeder Welt eine sehr eindeutige Meinung hatte - und Caleb hatte es zugelassen. Doch nun herrschte erst einmal Hektik im Kino und ein grosses Gedränge. Die Mehrheit der Besucher waren Frauen und Mädchen. Dementsprechend fielen Phobos und Caleb auf und ernteten viele, schmachtende Blicke, die beide ziemlich irritierte. Man musste den fünf Mädchen zugute halten, dass sie die beiden möglichst schnell zu ihren Plätzen bugsierten an all den im Weg stehenden Damen vorbei. "Du hättest nicht auch noch Phobos ein so enges Hemd geben sollen", warf Hay Lin Elyon vor. "Er hat doch die Jeansjacke...", verteidigte sie sich. "Ausserdem hast du anfangs auch fast gesabbert..." "Wenn er die Jeansjacke vorne geschlossen hätte ... und wir haben es alle getan!", verteidigte sich Hay Lin, auch wenn sie etwas errötet war. "Ausserdem läuft Caleb immer so rum, also hab ich mich nur angepasst." "Ja, aber Caleb erntet immer schon genügend Aufmerksamkeit von den Teenagern, jetzt sabbern uns alle Frauen bis vierzig hinterher! Nicht davon zu reden, dass sie zusammen sind ...." Phobos probierte die Unterhaltung auszublenden, was etwas schwierig war, denn Hay Lin sass direkt neben ihm. "Na ja...wenn sie es nicht wären, hätten wir sie kaum in SO einen Film mitgenommen", mischte sich nun auch Will ein. Das weckte dann doch Phobos Aufmerksamkeit. "Warum? Was ist das eigentlich für ein 'Film'?" So ganz hatte er immer noch nicht verstanden, was sie hier eigentlich taten. "Wenn ich dir sage, dass es ein Cowboy-Film ist, sagt dir das auch nicht mehr, oder?", meinte Irma hoffnungsvoll. "Nein." "Dann guck einfach....", meinte Irma. "Ist zu aufwendig zu erklären so auf die Schnelle." Erst mal aber kam die Filmvorschau, die schon reichlich spektakuläre Filme ankündigte und Phobos, wie auch teilweise Caleb schon vor dem Hauptfilm mulmig werden liessen. Phobos klammerte sich etwas fester an Calebs Hand. Wo waren sie hier nur hingeraten? Caleb versuchte zu erklären, was er bereits verstanden hatte, nämlich, dass das alles nur gespielt war. Natürlich alles sehr leise und Phobos nickte schliesslich. Er kannte Theater. Nur war das hier ... anders. Und dann begann der Hauptfilm und schon nach einer halben Stunde hatten die Mädchen allesamt ihre Taschentücher gezückt. Phobos registrierte es etwas verwundert - er verstand den Film nicht ganz. Caleb hingegen fand das Rodeo besonders toll und meinte leise, er hätte sich wesentlich länger oben gehalten. Phobos kicherte etwas. "Das nehme ich an," flüsterte er zurück. Das Turteln der beiden blieb nicht unentdeckt und man konnte vereinzelte Seufzer in ihrer näheren Umgebung hören, die nicht nur von den Wächterinnen kamen. Phobos rückte entsetzt etwas ab von Caleb. Was bildeten die sich ein? Inzwischen wurde der Film noch trauriger und Caleb begann sich Gedanken darüber zu machen, was wäre, wenn man ihre Beziehung auch nicht tolerieren würde und dass sie zur Zeit ja auch bei den meisten nicht offen dazu standen. Als die Lichter wieder angingen, aber noch alles tränenüberströmt sitzen blieben, bemerkte Phobos Calebs Stimmung und, Umgebung vergessen, umarmte er ihn leicht. "Geht es?" "Was? Ja, sicher...", versuchte der Jüngere sofort den Starken zu markieren und grinste etwas schief. "Gut." Phobos lächelte aufmunternd. "Im Gegensatz zu den Mädchen." Caleb sah zu den Wächterinnen, die alle ganz verquollene Gesichter hatten und krampfhaft versuchten die Tränen zurück zu drängen. "Ich dachte, dass sei nur eine gespielte Geschichte..." "Ja .... ich auch. Elyon?" "Geht schon", schniefte das Mädchen. "Wollt ihr gehen?" "Ja." Phobos sah zu Hay Lin neben sich, die wild ihr Gesicht abwischte. "Wenn ihr dazu bereit seid." Waren die Mädchen nicht wirklich, denn auch auf dem Heimweg schniefte immer mal wieder eines leise und Caleb wusste schon gar nicht mehr was er dazu sagen sollte, als 'Ist ja schon gut' und 'Es war doch nur Film'. Phobos gab sich erst gar keine Mühe, er hatte nur wieder Elyon am Arm. Er machte sich eher Sorgen darum, ob Will in diesem Zustand ein Portal öffnen konnte. Aber zum Glück war das Herz von Kandrakar nicht davon beeinflusst und kaum waren sie zurück in Meridian, hob Elyon auch den Zauber auf und alle sahen wieder aus, wie sonst auch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)