Der Feind in meinem Bett von Yamica (Caleb lernt Phobos einmal ganz anders kennen.) ================================================================================ Kapitel 13: Das Bad ------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Das Bad Teil: 13/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Der neue König fiel in eine ziemlich unruhigen Schlaf, von Alpträumen geplagt. Aber er fühlte sich dennoch etwas frischer, als er am frühen Abend aufwachte. Mühsam erhob er sich aus dem Bett und schlurfte, was er nie zugeben würde, noch in seiner Unterrobe zu seiner Essecke um zu schauen ob das Abendessen schon bereit war. Anscheinend war es dafür noch etwas zu früh, doch er war noch keine fünf Minuten auf den Beinen, als die Tür von aussen aufschwang und Caleb das Zimmer betrat, gefolgt von den Dienern, die das Abendessen brachten. Es war Phobos etwas peinlich so gesehen zu werden, aber zu einem schnellen Rückzug war er ja auch nicht in der Lage, also setzte er sich brav auf seinen Platz. Caleb schickte die Diener schnell wieder raus und stellte das Essen selber auf den Tisch, ehe er sich besorgt neben Phobos setzte. "Hey, geht's dir besser...?" Noch besorgter musterte er dessen blasses Gesicht. "Ja, etwas ... der Schlafmangel rächt sich nur langsam." Er bemühte sich zu lächeln. "Wie geht es dir?" "Besser als dir", meinte Caleb ehrlich. "Soll ich noch mal den Heiler rufen lassen?" "Nein ... gegen Schlafmangel kann ein Heiler auch wenig ausrichten. Ich sollte einfach besser schlafen." Ehe Caleb wusste, was er tat, hatte er eine Hand ausgestreckt und strich eine Haarsträhne aus Phobos Gesicht, die sich gelöst hatte. Der Ältere wurde unwillkürlich etwas rot. "Riecht gut," sagte er dann unzusammenhängend. Etwas verwirrt sah ihn Caleb an. "Ich meinte das Essen", erklärte Phobos. Calebs Blick wanderte nach unten. "Ach so. Ja klar...." "Warum kam es eigentlich mit dir gemeinsam? War das Zufall?" "Nein, ich weiss doch inzwischen wann Abendessen serviert wird..." "Stimmt natürlich...du wohnst ja schon länger hier. Scheint eine Ewigkeit." "Na ja....sechst Wochen, vier Tage und neun Stunden..." "Du weisst die Stunden?" Erstaunt liess Phobos seine volle Gabel wieder sinken. "Auch wenn ich die erste Zeit nicht wohnen nennen würde." "Nein, vermutlich nicht. Aber du hast dich schnell eingelebt, als es dir besser ging." "Zu deinem Leidwesen, ja", schmunzelte Caleb. Phobos wagte es ein wenig zu lachen. "Ja, ich konnte vorher ins Bad wann ich wollte." "Müssen wir eben jetzt feste Zeiten abmachen, wer wann dran ist. Aber unter Tags gibt's ja noch Ausweichmöglichkeiten, wenn wir unterwegs sind." "Du hast also vor länger zu bleiben?", erkundigte Phobos sich in der Hoffnung, dass man ihm nicht anmerkte, wie sehr ihn das freuen würde. "Ja, ehm..." Caleb bekam etwas rosige Wangen. "I-ich kann mir auch was eigenes suchen, wenn ich stören....ich dachte nur..." "Nein, nein", Phobos hob die Hände. "Du kannst gerne hier bleiben, aber dann sollte ich mir vielleicht etwas neues als Ankleidezimmer überlegen." "Du störst mich nicht", versicherte ihm Caleb schnell. "Aber du solltest dein eigenes Zimmer haben. Ich bin sicher mir fällt etwas ein für meine Roben, Bürsten, Spiegel und so weiter." "Wie du meinst..." "Ja, meine ich. Du kannst ja nicht immer in einem Provisorium wohnen." "Ich nehm auch dein Bett", grinste Caleb. "Das ist schön weich und hat ne Heizung..." "Was?" Halb geschockt und halb verständnislos sah Phobos den Jungen an. "Du willst ..." Caleb grinste. Der Gesichtsausdruck des Königs gefiel ihm. "Du willst ... in meinem Bett schlafen? Mit mir?", erkundigte Phobos sich etwas genauer. "Das Bett ist doch gross genug", beharrte Caleb. "Ja, das stimmt natürlich." Phobos sah ihn etwas misstrauisch an. "Was denn?" "Nichts ...." Es war ja nicht gegen Phobos eigene Wünsche, so gesehen. "Kein Problem. Und der Spatz?" "Der sitzt gerade draussen auf einem Apfelbaum..." "Ah, gut. Er will also nicht mehr hier wohnen?" "Ich glaub der Baum gefällt ihm besser....du kannst ihn vom Fenster aus sehen." "Nein ... nicht nötig. Komm, iss etwas." "Hattest du genug? Ich will dir nichts wegessen, du musst wieder zu Kräften kommen." Phobos sah ihn kritisch an. "Sagt der Junge, der immer gesagt hat, es gebe hier viel zu viel zu essen. Wie viel glaubst du kann ich essen?" "Na hoffentlich mehr, als das was hier erst fehlt." "Ich war noch nie ein grosser Esser - im Gegensatz zu anderen Personen die ich nennen könnte." Caleb hielt inne darin, sie ein Brötchen in den Mund zu stecken. "Waf meimft du?" "Sprich nicht mit deinem Mund voll", empfahl Phobos. "Auch wenn er das bei den Mahlzeiten ja selten nicht ist." Beleidigt schluckte Caleb den Bissen runter und nahm sich zum Trotz ein weiteres, belegtes Brötchen. "Nimm auch etwas Salat", empfahl Phobos. "Er ist gut, frisch geerntet. So guten Salat gab es lange nicht." "Keine Ahnung, normalerweise wird Salat beschlagnahmt, das ist nichts, was das einfache Volk zum Essen hat." "Ich frage mich wozu der Salat beschlagnahmt wurde", murmelte Phobos nachdenklich. "Nur in der Stadt aber, nehme ich an?" "Ja, wieso?" "Nur so ... ich probiere dahinter zu kommen, was eigentlich unter mir gelaufen ist in den letzten Jahren ... ich hab den ganzen Salat jedenfalls nicht gegessen." "So viel können auch unmöglich eure Wachen verdrückt haben....aber die Mastschweine in den königlichen Ställen schon..." "Ich kenne mich mit Schweinezucht nicht aus ... na ja, das wird auch alles deine zukünftige Aufgabe sein. Ich muss nur noch jemanden finden, der einen Vertrag aufsetzen kann." "Vathek zum Beispiel....der ist gut im Verhandeln..." "Einen Vertrag für dich, meinte ich. Wofür willst du Vathek einsetzen?" "Nein, ich meine....er kann gut Verträge aufsetzen...er vergisst nie etwas zu berücksichtigen..." "Dann wäre er geeignet für die neue Kanzlei ...", murmelte Phobos, in seinen Gedanken schon bei seinem Schreibtisch. Sich nicht um all diese Details zu kümmern war einfacher gewesen. Doch nun schob ihm Caleb den Nachtisch zu, an dem er selber sich schon gütlich tat. "Was hast du eigentlich heute Nachmittag getrieben?", erkundigte sich Phobos, während er ein wenig in seinem Pudding pickte. "Getrieben? Ich hab mir die Stadt angesehen..." "Und deine Freunde wieder gesehen?" "Unter anderen..." "Du redest so geheimnisvoll. " "Ach was" Caleb winkte lachend ab. "Ich hab wirklich nichts besonderes gemacht. Nur geguckt was sich so verändert hat. Einige sind ziemlich erschrocken, als sie mich gesehen haben." "Das kann mich mir vorstellen, nachdem sie deine Hinrichtung gesehen haben", bemerkte Phobos trocken. Caleb schluckte. "Du hast wirklich jemand an meiner Stelle hinrichten lassen?" "Nein ... nicht wirklich. An dem gleichen Morgen war ein junger Mann in der Mine tödlich verunglückt. Aber ich fürchte er wurde wirklich geköpft, als er schon tot war." Phobos probierte ein stolzes Grinsen zu unterdrücken. "Illusionen sind etwas sehr Praktisches." Doch sein Gegenüber guckte ihn weiter skeptisch an. "Elyon hat dem Plan zugestimmt - glaubst du sie hätte zugelassen, dass ich jemanden töte?" "Nein...du hast recht....sie könnte so etwas nie verantworten. Ich auch nicht...." Caleb sank etwas in sich zusammen, als er sich an die vergangenen Geschehnisse erinnerte. "Ich...hatte immer mehr Angst davor jemanden zu verletzen oder gar zu töten, als selbst verletzt zu werden..." "Nun, du bist auch das was man 'gut' nennt. Du hast immerhin mehrmals dein Leben eingesetzt für eine Sache, von der du angeblich nicht gewusst hast, wie viel sie dir bringen wird." Über Calebs Nasenrücken breitete sich ein rosiger Schimmer aus. "So, meinst du?" "Ich wiederhole nur das was ich gesehen habe und was du gesagt hast - du hast erzählt, du wärst nicht aus persönlichem Ehrgeiz Rebell geworden, oder?" "Nein, als Rebell kannst du schlecht Karriere machen, aber immerhin den Menschen etwas helfen." "Nun, ich würde meinen als Rebell kannst du sehr gross Karriere machen, wenn deine Rebellion gelingt. Ich hatte ja so gesehen auch gegen meine Eltern rebelliert. Aber aus pur eigennützigen Motiven." Phobos sah Caleb etwas verwirrt an. Der Junge wirkte verlegen - aber er wusste beim besten Willen nicht wieso. "Na ja....schlussendlich.....hat die Rebellion nichts gebracht......sie hat nur vorübergehend das grösste Leid gemildert..." "Was? Wovon redest du?" Ehrlich verblüfft sah der Ältere den ehemaligen Rebell an. Caleb grinste schief. "Na ja, wir haben dich ja nicht stürzen können...." "Ich sehe, du vertraust Elyon nicht", bemerkte Phobos, ein wenig beleidigt. Er hatte für diesen Jungen nur sein ganzes Leben umgestürzt und war bereit gewesen zu riskieren den Rest seines Lebens in den Kerkern von Kandrakar zu verbringen. "Was? Nein!", brauste Caleb auf und wedelte abwehrend mit den Händen. "Du hast mich falsch verstanden....ich meinte....damals....doch nicht jetzt..." "Und was meinst du mit 'vorübergehend das grösste Leid'? Also solange Elyon keine Kinder bekommt mit ähnlichem Charakter wie meinem, sehe ich das 'vorübergehend' nicht." "Ich meinte damals....die Vergangenheit...ich rede nicht von jetzt....jetzt....sorgst du doch dafür....dass es allen gut geht." "Nun ..... ja", stimmte Phobos schliesslich zu. Caleb sah endlich wieder hoch. "Satt?", wollte er dann wissen und stand auf. "Schon lange." Phobos erhob sich ebenfalls. "Ist alles in Ordnung?" "Ja, was machen wir jetzt? Willst du etwas raus in den Garten, dann schläfst du nachher sicher besser...oder ein Bad?" Überzeugt war Phobos nicht, aber er nickte leicht. "Garten ... liegen ist eine schlechte Idee." Sofort war Caleb bei ihm. "Wieso? Tut es wieder mehr weh...?" "Nur ein wenig ... aber ich muss nachher schon genug liegen, lass uns lieber laufen." "Okay...." Immer wieder schielte Caleb zu Phobos hoch, ob dieser Anzeichen gab, dass es ihm schlechter ging. Warum nur war er so besorgt um jemanden, der eigentlich...ja was eigentlich? Caleb schüttelte leicht über sich selber den Kopf und strich sich die Haare zurück, während er neben Phobos her schritt. Phobos sah sich indessen zufrieden um. Statt der schwarzen Rosenhecke blühten jetzt viele rote Rosen - er hatte von jeher eine Schwäche für diese Blumen gehabt. Laufen bereitete ihm leichte Schmerzen, aber er war wild entschlossen sich von ihnen nicht behindern zu lassen. "Die Sonne geht schon langsam unter", bemerkte er schliesslich. "Wir sollten wieder hinein." "Und dann vielleicht doch ein entspannendes Bad..?", schlug Caleb vor. "Ich kann auch aufpassen, dass du nicht ertrinkst..." "Rieche ich unangenehm, dass du probierst mir ein Bad aufzudrängen?", erkundige Phobos sich ein wenig misstrauisch. Caleb kam näher und schnupperte an Phobos. "Nein, nicht im Geringsten, eher nach Rosen und Sandelholz..." Phobos stockte etwas. "Gut", sagte er dann. "Gut...im Sinne von 'Ich nehme ein Bad, weil es mir gut tun wird' oder Gut 'Ich brauch kein Bad, weil ich nicht stinke'?" "Zweiteres. Warum wird ein Bad mir gut tun?" "Warmes Wasser entspannt...", meinte Caleb simpel. "Du meinst, ich müsse mich entspannen?" Amüsiert sah Phobos ihn an. "Aber wenn du so drauf bestehst, werde ich eben noch baden." "Gut..." Caleb eilte voraus, um das Bad vorzubereiten. Obwohl Phobos nun wirklich genügend Diener hatte um das zu erledigen. Langsamer folgte er Caleb. Der liess gerade die Wanne auffüllen und stand vor einer riesigen Auswahl von Badezusätzen. "Rose-Sandelholz bitte." Phobos lachte ein wenig. Caleb drehte sich zu ihm um und brachte die gewünschten Zusätze. "Danke - kannst du mir noch eine von den Haarspangen bringen?" Warum war es ihm so unangenehm sich von Caleb helfen zu lassen? Es war ja nicht so, dass er in den letzten Jahren viele dieser Dinge alleine gemacht hätte. Caleb kam mit zwei Paar Spangen zurück. "Tut mir leid, ich weiss nicht, welche besser ist...." "Das ist egal ... sie sind beide gross genug. Könntest du ... " Phobos wurde tatsächlich etwas rot. "... meine Haare eindrehen zum hochstecken?" Doch auch wenn es Phobos peinlich schien, Caleb reagierte nicht darauf, sondern tat, worum er gebeten wurde. Der König gab sich alle Mühe seinen Atem unter Kontrolle zu halten. Er war froh als Caleb endlich fertig war, auch wenn seine Frisur jetzt wahrscheinlich nicht gerade elegant war. "Danke." "Bitte, gern geschehen...", grinste Caleb, machte aber keine Anstallten das Bad zu verlassen. Phobos liess sein Gedächtnis ein paar Tage zurückwandern. Er hatte Caleb gesagt, dass er auf Männer stand, oder? Und Caleb wusste, dass er sich ungern vor ihm auszog. Dennoch begann er seine obere Robe langsam auszuziehen. Caleb machte es sich auf einem Hocker bequem und musterte die weiteren Regale, wo Duftöle und Parfumfläschchen herum standen. Mit etwas Mühe und Schmerzen verbunden hatte Phobos sich endlich seiner Kleidung entledigt und stieg langsam in die Bodenwanne. Als mit einem Mal Caleb neben der Wanne stand und eine Kugel hineinfallen liess, worauf das Wasser zu sprudeln begann. Angenehm prickelte das Wasser gegen Phobos Haut. Er seufzte leise. "Du hattest recht - es ist angenehm,", gab er zu. "Na siehst du....", grinste Caleb selbstgefällig und warf seinen Mantel in eine Ecke, weil es im Bad langsam warm wurde, durch das fast heisse Wasser. "Häng den lieber auf", riet Phobos ihm, ordentlich wie immer. "Ach das macht dem nichts..." "Aber den Boden dreckig." "Oh...", entfuhr es Caleb und er stand auf, um den Mantel aufzuhängen. "Hey, der ist ja gar nicht schmutzig, was hast du nur immer?!" "Er hätte ja schmutzig sein können", erklärte Phobos. "Von was? Blütenstaub?" "Zum Beispiel. Oder Staub generell. Wer weiss, wo du heute Nachmittag warst." "Ha...?" Caleb verzog das Gesicht. "Man könnte auch meinen in was für Drecklöchern du mich vermutest...." Caleb begann sich auszuziehen. "Der Taverne in du mich ... was machst du da?" "Na, wenn ich so schmutzig bin, sollte ich auch baden..." "Mit mir?" Phobos sah ihn fassungslos an. "Wieso? Bist doch auch'n Mann..." "Du erinnerst dich an unsere Diskussion, ja?" "Welche von den vielen meinst du?" Caleb war nun ausgezogen und liess sich am anderen Ende der Wanne ins warme Wasser gleiten und seufzte zufrieden. "Die peinliche." "Ach die..." Caleb lachte in Erinnerung an Phobos rotes Gesicht. "Nur weil du sagtest, ich sei auch ein Mann ..." "Was hat das damit zu tun?" Phobos hob eine elegante Hand und strich sich über die Stirn. "Vergiss es." "Okay...", ächzte Caleb und streckte sich im Wasser aus. Den Kopf lehnte er nach hinten an den Wannenrand und schloss die Augen. Phobos bemühte sich so zu rutschen, dass sein Körper Calebs nicht berührte. Er wusste, Caleb machte das alles ganz unschuldig. Der Kleinere schien sich hingegen äusserst wohl zu fühlen und kurz davor im warmen Wasser einzuschlafen. So viel zu, er würde verhindert das Phobos ertrank, wenn er selber immer tiefer ins Wasser rutschte. Phobos stupste ihn schliesslich doch mit seinem Fuss. "Caleb, wach auf." "Huh? Was?", schreckte der Junge hoch und sah sich erschrocken um. "Ich will nur nicht, dass du in meiner Badewanne ertrinkst." "Oh...tut mir leid...ist grad so gemütlich gewesen..." "Ja ist es ... auch wenn wir wie zerschrumpelte Äpfel aussehen werden wenn wir herauskommen." Phobos sah sehr kritisch auf seine Hände. "Macht doch nichts....das tut der Haut ganz gut ab und zu...musst sie nachher nur gut eincremen..." "Seit wann bist du ein Experte in diesen Dinge?" Phobos hob eine Braue. Caleb grinste. "Ich nicht....aber Cornelia und die anderen diskutieren immer über solche Sachen." "Cornelia ... ist die mit den langen blonden Haaren, oder? Ja, das kann ich mir vorstellen ..." Und er konnte Cornelia sofort nicht leiden. "Lange ja, aber nicht so lange wie deine....keine Ahnung, hab ihre nie genauer betrachtet..." "Sie ist eben jünger als ich ...", erklärte Phobos, leicht befriedigt. "Da können sie noch nicht so lang sein." "Lässt du deine seit klein auf wachsen?" "Als ich ein Kind war wurden sie normalerweise auf Schulternhöhe geschnitten ... aber ich habe sie wachsen lassen seit ich 15 bin - beziehungsweise jetzt schneide ich sie ab und zu, weil sie sonst zu lang wären." Phobos probierte eine Hand zu heben zu seinem Knoten, liess es dann aber sein. Caleb hatte sich aufgerichtet und rutschte näher. "Geht's? Kann ich dir was helfen?" "Ja, ich sollte nur nicht probieren meine Arme zu hoch zu heben." Phobos wurde etwas rot. Er wusste er war sehr eitel. "Passt noch alles", beruhigte ihn Caleb. "Wir sollten dich nachher nur wieder bandagieren. Ich glaub der Heiler hat was von der Salbe hier gelassen." "Gut - dann lass uns das tun, bevor wir hier einschlafen." Caleb sprang geschickt aus der Wanne und hielt Phobos hilfsbereit eine Hand hin. Phobos zögerte nur kurz bevor er die Hand nahm. "Danke." "Einfach langsam, dann geht das schon..." "Ich weiss", erklärte Phobos indigniert. "Ich bin nur ein wenig lädiert ... nichts Schlimmes." Caleb reichte Phobos ein Handtuch. "Geht das oder soll ich dir helfen?" Sich selbst wickelte er nur ein Tuch um die Hüfte. "Wird schon irgendwie gehen ..." Phobos inspizierte seine Crème Vorräte während er begann sich ungeschickt abzutrocknen. Derweilen begab sich Caleb auf die Suche nach der Heilsalbe, die er dann auch im Schlafzimmer fand. Phobos crèmte sich lieber mit einer rosig duftenden Mischung ein, die er auch Caleb anbot, als der wiederkam. Der hob eine Augenbraue. "Na ja, riechen tut sie ja ganz fein, aber sie wird dir nicht die Schmerzen nehmen. Hier....die hier schon. Und Verbände waren auch noch frische da." "Du sagtest doch, du wolltest dich eincrèmen nach dem Bad." Phobos beäugte die Salbe skeptisch. "Danach kannst du mich einwickeln." Caleb betrachtete seine Hände. "Geht...ist kaum schrumpelig....." Er hielt Phobos den Tiegel hin. "Wenn du meinst ..." Phobos nahm den Tiegel und begann seinen geschundenen Körper einzureiben, wenn er auch ziemliche Probleme hatte seinen Rücken zu erreichen. Kurzerhand übernahm Caleb für ihn und seine Finger fühlten sich überraschend kühl auf der heissen, geschundenen Haut an. "Nun musst du mein Krankenmädchen spielen", bemerkte Phobos etwas reuig. "Keine Sorge, das ist doch nichts...", wehrte Caleb ab. "Du bist geduldiger als ich es war." "Wie meinst du das?" "Ich war nicht so geduldig, als ich dich pflegen musste." Es war irgendwie schon so lange her, dass Elyon ihn dazu gezwungen hatte sich um das Wohl des Rebellenführers zu kümmern. Was für eine Eingebung Elyons. "Du hattest anderes im Kopf, ich weiss. Kannst du die Arme etwas heben, damit ich den Verband anbringen kann?" Phobos tat wie ihm geheissen. "Ja, wie die Frage wie ich Elyons Macht nehme und was ich mit dir anstelle wenn es getan ist." "Hm...was hättest du denn gern getan?", wollte Caleb neugierig wissen, während er um Phobos herum lief, um den Verband anzubringen. "Ich dachte ein kleiner Rosenbusch auf meinem Balkon wäre das, was ich noch brauche." "Ich und ein Rosenbusch? Ne, das passt nicht wirklich." "Ich mag aber Rosen", bemerkte Phobos. "Und meine grösstes Problem war eigentlich, dass Cedric in all meinen Plänen vorkam. Was ich mit dir mache, war ein Randproblem ... wobei ... ich glaube ein Rosenbusch ist trotzdem nicht schlecht für den Balkon. Allerdings ein echter." "Mit roten Rosen, ja? Oder weisse....." "Wir können ja zwei nehmen ... der Balkon ist gross genug." "Fertig...", meinte Caleb plötzlich und machte das Ende vom Verband unter Phobos Arm fest. "Gut so oder zu fest?" Phobos bewegte sich probeweise. "Sitzt gut, danke." Verspätet fiel ihm auf, dass er abgesehen vom Verband splitternackt war. Hastig griff er nach seinen Roben. Was Caleb irritiert die Augenbrauen heben liess. "Ist dir kalt oder so?" "Nein, aber ich bin nackt." Caleb schien auf eine weiterführende Antwort zu warten. "Du scheinst eine andere Art von Anstand gelernt zu haben als ich", bemerkte Phobos, der sich bemühte in seine Unterroben zu kommen. Wieder kam ihm Caleb zu Hilfe und zog sich ihm vorsichtig über. "Ein bisschen blaue Flecken und ich bin hilflos wie ein Kind", seufzte Phobos. "Ich glaub ich geh ins Bett." "Gute Idee...", meinte Caleb anerkennend und folgte Phobos, nachdem er seine Sachen auch zusammen gesucht hatte. "Wo schläfst du heute nacht?" "Im Bett?" Phobos verdrehte die Augen. "In welchem." "Deinem? Das andere ist bereits wieder weggeräumt..." "Oh, das hab ich gar nicht mitbekommen. Hast du das selber gemacht?" "Ich hab gefragt wohin und die haben es mir aus der Hand genommen, also...nein.." Aber er hatte es veranlasste, registrierte Phobos. Nun, vielleicht war es unter dem Volk nichts ungewöhnliches ein Bett zu teilen. Er hatte das noch nie getan. Aber Caleb liess das Ganze unsicher werden. "Ich...kann es wieder hervor holen...wenn dir das lieber ist." "Lass nur - jetzt hab ich immerhin wieder Platz in meinem Ankleidezimmer." Phobos grinste leicht. "Und das Bett ist gross genug um auch Elyon und ihre Stiefeltern einzuladen." "Willst du dass denn?" Calebs Blick schien mit einem Mal sehr seltsam und herausfordernd. "Nicht unbedingt", gab Phobos zu, verwirrt über Calebs Blick. "Gut....ich würde nämlich nur ungern teilen." "Dafür dass du gerade erst mein Bett beansprucht hast..." Phobos lachte etwas, als er schon unter seine Decke schlüpfte. Caleb folgte ihm, noch immer nur mit dem Handtuch um die Hüfte. "Du hast keine - Schlafkleidung?" "Nein, wieso? Ist doch warm genug so." "Ist das - normal? Im Volk? Nackt zu schlafen?" "Ich bin nicht...nackt...hab doch das Handtuch....." "Oh ja ... wie konnte ich das Handtuch vergessen." "Und sonst...meistens schläft man in den Kleidern, die man sonst auch trägt." "Das tue ich ja heute auch." Phobos nickte zu seinen Unterroben und zupfte an der Decke. "Wir brauchen eine zweite Decke." Caleb kam näher gerutscht, als ihm Phobos dadurch etwas Decke entzog. "Siehst du?" "Geht doch auch so....", nuschelte Caleb und kam dicht heran. Phobos entschied, dass dies der falsche Moment war um Caleb an Phobos Vorlieben zu erinnern. Er wollte den Jungen ja nicht erschrecken. "Ja, natürlich geht alles irgendwie ..." "Und du bis schön warm...", nuschelte Caleb schon nur noch schläfrig. "Err ... ja." Phobos war dankbar, dass Caleb in der Dunkelheit sein Erröten nicht mehr sehen konnte. Er schloss ebenfalls die Augen. Zufrieden schlief Caleb in dieser Nacht an Phobos Schulter gekuschelt und fühlte sich gut wie selten zuvor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)