Der Feind in meinem Bett von Yamica (Caleb lernt Phobos einmal ganz anders kennen.) ================================================================================ Kapitel 6: Hoffnungslos naiv ---------------------------- Titel: Der Feind in meinem Bett Untertitel: Hoffnungslos naiv Teil: 06/?? Autor1: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Chelidona Email: godiva00@gmx.ch Fanfiction: W.I.T.C.H. Rating: PG-16 Inhalt: Caleb wird gefangen und von Cedric verhört. Doch dessen Methoden widerstreben selbst Phobos, der sich des Rebellen annimmt und ganz andere Seiten an ihm und auch an sich selbst entdeckt. Pairing: Phobos/Caleb Warnung: [slash][gewalt][rape] Archiv: ja Disclaimer: W.I.T.C.H. ist Eigentum von Disney Enterprises, Inc 2005 und wir verdienen keinen Cent hiermit. Auch im Schloss von Phobos herrschte gespenstige Ruhe. Selbst Elyon war nicht entgangen was passiert war und die Prinzessin schien reichlich ungehalten zu sein, auf der Suche nach ihrem Bruder. Der hatte gerade sein Ankleidezimmer verlassen und hatte sich gerade ein Buch geholt, als er auf Elyon traf. "Duuuu....", fauchte sie ihn an und Phobos spürte die wütende Druckwelle, die auf ihn zuraste. "Was -" Phobos schaffte es mit Mühe sie abzublocken. "Sie haben ihn hingerichtet!", schrie Elyon zornig und schmetterte eine erneute Welle gegen ihren Bruder. Sie wollte ihm weh tun, dafür, dass er sie angelogen und hintergangen hatte. "Hast du meine Notiz nicht bekommen?" Phobos wich hastig zurück. Mit Elyon konnte er es nicht aufnehmen – zum ersten Mal seit langem spürte er wieder Angst. Wenn er sie nicht beruhigte ... er hatte an Caleb gesehen wie es aussah, wenn man gegen die Wand geschmettert wurde. "Sollte ich dabei etwa noch zugucken?", wütete das kleine Mädchen. "Elyon geh in mein Ankleidezimmer! Er lebt!" "Lüg mich nicht an! Was sollte das ganze? Warum hegst und pflegst du ihn und lässt ihn dann töten?" "Er ist nicht tot! Das war ein Trick!" "Ein Trick?!" Die Welle, die Phobos gerade zurückgedrängt hatte, erstarb und er blieb unsicher stehen. "Ja ... damit die Wächterinnen ihn nicht befreien kommen! Der Junge der enthauptet wurde, war schon tot. Das war eine Illusion." Elyon ballte die Hände zu Fäusten. "Wehe dir..." "Wehe was?" "....du lügst mich an!" "Ich lüge dich nicht an!", protestierte Phobos. "Komm mit mir, du kannst ihn sehen." "Und du wirst ihm auch nichts tun?" "Elyon, du bist die Königin und ich folge deinen Wünschen in seiner Behandlung." Phobos wagte es leicht auszuatmen. Elyon durfte nicht merken wie gefährlich sie ihm werden konnte. "Du darfst ihm nichts tun Phobos, er ist doch noch ein Kind...genau wie ich....kaum älter....verstehst du? Du musst ein Vorbild sein für die Jüngeren....nicht wie....Cedric..." "Er mag kaum älter sein als du - aber er ist Rebellenführer und du wirst bald Königin sein. Ihr seid beide keine Kinder mehr." Elyon stampfte wütend auf. Bis vor kurzem war sie es noch gewesen und so schnell liess sich das Denken nicht ablegen. "Aber wie dem auch sei - solange du willst, dass ihm Vorzugsbehandlung angedeiht, so lange wird dies auch geschehen." Phobos stiess die Tür zu seinem Ankleidezimmer auf. Elyon schritt herein und man sah sie erleichtert aufatmen, als sie Caleb schlafend vorfand. Sogar verhältnismässig ruhig, sein Brustkorb hob und senkte sich gleichmässig und auch das feuchte Tuch auf seiner Stirn, war noch nicht runter gerutscht, was auf einen ruhigen Schlaf hinwies. "Du wolltest, dass wir ihn beeinflussen - daher musste ich mir etwas ausdenken um die Wächterinnen von ihm fern zu halten." Phobos sah zufrieden auf seinen Schützling - es war für ihn eine Art Ehrgeiz geworden Caleb wieder gesund zu sehen. Phobos Schwester nickte. "Ja...es...scheint ihm gut zu gehen...tut mir leid..." Er erwog kurz, beleidigt zu sein, verwarf das dann aber. "Wenn du Königin bist, können wir verkünden dass er noch lebt." "In Ordnung, ich hoffe Cornelia leidet nicht zu sehr, ich glaub sie war in ihn verschossen. Na ja, wer war das nicht...?" Sie kicherte leise. "Ich hätte ihn auch genommen, als ich noch auf der Erde war und dachte er sei ein ganz normaler Junge." Phobos sah auf den Rebell, den ständigen Dorn in seiner Seite, herab. "Ich nehme an, er ist recht gutaussehend", gab er dann zu. "Und so weit ich weiss haben sie den Marktplatz ziemlich zerstört." "Man kann es ihnen nicht verübeln....was würdest du tun, wenn dein bester Freund hingerichtet worden wäre? Oder gar deine erste grosse Liebe?" Phobos sah Elyon nur an. Wie konnte er seiner Schwester erzählen, dass er keines von beiden hatte. "Wütend?", riet er dann. "Ja...und was würdest du tun? Du mit deinen Fähigkeiten?" "Etwas ähnliches vermutlich." "Ich hätte auch noch das Schloss angegriffen...." "Sie wussten vermutlich, dass das keine gute Idee ist ohne einen guten Plan." "Und was willst du nun tun, bis sie einen Plan haben?" "Das Schloss sichern und die Wachen darauf ansetzten die Rebellen zu finden - jetzt sind sie gelähmt durch den Schock ihres Verlustes." Phobos lächelte leicht. "Wenn das deinen Wünschen entspricht." "Nun ja, ehm...das ist okay, ich dachte aber eher....was machst du mit Caleb?" "Dieses Zimmer scheint ihm zu behagen." Phobos lächelte säuerlich. "Ich denke wir behalten ihn hier und schüchtern einen Heiler ein nicht zu verraten, dass er noch hier ist." "Braucht er denn noch einen Heiler? Geht es ihm immer noch nicht besser? Hat Cedric ihn so schwer verletzt?" "Theoretisch sollte alles heilen ... die Tränke stehen hier." "Dann brauchst du auch niemanden zu erschrecken, dann kannst du das ja alleine..." "Du willst, dass ich mich - als Krankenpfleger betätige?" "Du hast doch Zeit..." "Nun, eigentlich habe ich einiges zu tun ... Krönungen vorbereiten, Paläste schützen, einen Ersatz für Cedric finden ... aber ich werde es tun", fügte er hastig hinzu. Nicht das Elyon sich selber anbot, nachdem sie zugegeben hatte mal in ihn 'verschossen' gewesen zu sein. Das brauchte er jetzt wirklich nicht. "Ich kann dir sonst auch helfen", bot sie freimütig just in dem Moment an. "Du solltest deine Zeit besser verwenden indem du dich auf die Krönung vorbereitest und dich von einer Hofdame in die Geschäfte einer Königin einführen lässt", empfahl Phobos. "Schlimm genug wenn ich mich so weit herablassen muss." Elyon schnaubte. "Das ist doch nicht herablassen....du wärst auch froh, wenn man sich um dich kümmert, wenn du mal krank wärst." "Lass uns draussen diskutieren, wir wecken ihn noch auf." Phobos schob Elyon sanft vor die Tür. "Und wenn ich krank bin, habe ich die besten Heiler Meridians." "Wie unpersönlich...", meinte Elyon nur. "Ich muss mich um meine Krönung kümmern, also lass dich nicht länger stören grosser Bruder", meinte sie schliesslich und hüpfte den Gang entland davon. Phobos hatte das ungute Gefühl in der Achtung seiner Schwester ein ganzes Stück gesunken zu sein. Es war schwierig ohne Cedric .. vor allem da er sich noch von seiner kleinen Panikattacke erholen musste. Elyon hatte ihn angegriffen. Übellaunig öffnete er wieder die Tür um zu sehen ob Caleb wirklich nicht aufgewacht war. Aber der schlief nach wie vor unschuldig wie ein Lämmchen. So ging Phobos zurück in sein kleines 'Büro' und arbeitete an den Schutzmechanismen des Schlosses, bis es Zeit zum Abendessen wurde. Er würde es wohl wie ein Diener zu Caleb tragen müssen. Und zu seinem Schreck, war Caleb mal wieder aus seinem Bett verschwunden, mitsamt dem Laken. "Was!!" Empört stellte Phobos das Tablett aus dem Tisch und jagte aus dem Zimmer. "HALLO?" Keine Antwort. Caleb schien verschwunden. Wütend durchsuchte Phobos seine Räume - es war gerade alles so gut gegangen mit seinem Plan. Dann fiel ihm ein, dass Caleb in letzter Zeit immerhin gegessen und getrunken hatte und er schritt schnell in Richtung Bad. "Caleb?" "Wenn du rein kommst, erschlag ich dich", kam postwendend die Antwort. "Du könntest es ja probieren", giftete Phobos zurück. "Was treibst du da mit einem Laken?" Es folgte Schweigen, dann öffnete sich die Tür und Caleb stand vor Phobos, das Laken um sich geschlungen wie eine Toga. "Du rennst auch nicht nackt durch die Gegend." "Ich bin auch kein kranker, gefangener Rebell." Beleidigt verzog Caleb sein Gesicht. "Selbst der hat noch einen gewissen Anstand." "Und Hunger?" "Ehm...nein" Caleb schien etwas konfus, über den plötzlichen Themenwechsel. "Ich habe gerade das Abendessen gebracht", erklärte Phobos leicht beleidigt. "Du musst es mit mir teilen" "Oh...", kam es von Caleb, was seine Laune scheinbar wieder hob. "Auch wenn es heute nur eine einfache Mahlzeit ist", erklärte Phobos. "Spargelsuppe, Wachteln, Möweneier, ein bisschen Gemüse und Kuchen." "E-einfach?" "Dabei hatte ich in der Küche gesagt, dass ich Hunger habe", grummelte Phobos. Es war seltsam mit dem Rebellen zu reden - über so belanglose Dinge. Und er konnte ihm ja auch schlecht sagen, dass wohl auch das Küchenpersonal erschüttert war über die erste öffentliche Hinrichtung seit Jahrhunderten. Sie würden trotzdem eine Warnung bekommen. Caleb sah mit grossen Augen von Phobos zum Essen und zurück. "A-aber sonst geht's dir gut, oder? Das reicht doch für eine ganze vierköpfige Familie." Etwas verspätet fiel Phobos der Streit mit Caleb ein über die Ernährung seines Volkes. "Du hättest sehen sollen was meine Eltern haben auftischen lassen", bemerkte er nur. "Mein Vater ass vermutlich das, was du einer achtköpfigen Familie geben würdest." "Vermutlich, muss dementsprechend fett gewesen sein." "Hast du nie ein Bild von ihm gesehen?" Phobos vergass zwischenzeitlich, dass er die Zerstörung aller offiziellen Bilder seiner Eltern angeordnet hatte. Er war gerade damit beschäftigt sich zu fragen warum er sich vor einem Rebell verteidigte. "Nein, ehrlich gesagt nicht. Aber dann ist es kein Wunder, dass das Volk hungert, wenn ihr wie Mähdrescher fresst und die Hälfte wohl noch wegwerft." "Ich nehme an die Dienstboten nehmen die Reste." Phobos sah ihn erstaunt an. "Du verehrst meine Eltern nicht?" Caleb sah Phobos aus grossen Augen an. "Ich kenn deine Eltern nicht...", meinte er dann wahrheitsgemäss. "Nein, du warst wohl noch viel zu klein, als sie starben," bemerkte Phobos. "Und jetzt, iss." Caleb nahm brav das, was Phobos ihm in die Hand drückte. "Und iss für eine zweiköpfige Familie", empfahl Phobos. "Du hast es nötig." Er selbst nahm nur kleine Mengen von allen Gerichten, wie üblich. Irritiert sah Caleb den Mann neben sich an. Na der hatte gut reden. Aber er ass so weit sein Magen das schon mitmachte, versuchte aberhauptsächlich Flüssiges zu sich zu nehmen. Der Besuch im Bad, war alles andere als angenehm gewesen. "Kuchen?", fragte Phobos schliesslich. Misstrauisch beäugte der Jüngere das Kuchenstück. "Ist der gut?" "Ich denke doch ... mir schmeckt er wenigstens. Zitronenkuchen mit Zitronen aus Garten des Landschlosses." "Zitronen, aha...." Zugegeben, Caleb hatte die gelben Früchte einmal im Restaurant von Hay Linns Grossmuter gesehen, aber dass man daraus auch Kuchen machen konnte, hatte er nicht gewusst. Eher vorsichtig versuchte er ein Stück. "Hast du noch nie Kuchen gegessen?" Phobos überlegte sich in dem Moment, dass es vielleicht keine gute Frage gewesen war. "Nein", meinte Caleb seelenruhig und verputzte munter krümelnd den Kuchen, der wirklich vorzüglich schmeckte. Resigniert sah Phobos auf den Dreck. Es wäre ihm früher nie aufgefallen, aber jetzt konnte er hier ja nicht eben mal putzen lassen. Wesentlich eleganter als Caleb verzehrte er seinen Nachtisch Nach dem Essen war Caleb mehr als geschafft, aber er hatte noch nichts getrunken und Durst plagte ihn nun doch. "Ich hab leider nur Wein und Wasser hier", erklärte Phobos als er den Blick bemerkte. "Ich trink keinen Wein", meinte Caleb nur abwesend. "Warum das nicht?" "Hab noch nie gehabt....der Wein der angebaut wird, wird doch sofort beschlagnahmt und ins Schloss gebracht." "Wird er?" Phobos sah ihn erstaunt an. Er würde es sicher wissen, wenn er so viel Wein trinken würde. "Frag deine Wachen wo der Wein abbleibt...oder..." Caleb schnaubte, schaffte es aber nicht den verhassten Namen auszusprechen. "Nun, wenn die Wachen all den Wein brauchen ..." Er hatte einem Rebellen gezeigt dass er nicht die absolute Kontrolle im Schloss hatte. Er wusste warum er normalerweise keine Leute um sich duldete. "Brauchen...?", schnaubte Caleb und griff nach dem Wasserkrug, versuchte es zumindest, aber der volle Krug schien so schwer und er hatte die linke Hand verwenden wollen. "Wozu würdet ihr ihn brauchen? - Hier nimm, ein Glas." "Danke...ehm, weiss nicht, vielleicht auch einmal den Kummer vertreiben? Vielleicht auch mal Feiern und sei es nur eine gute Ernte, auch wenn eh gleich alles eingezogen wird." "Ich bin sicher ihr könnt auch ohne Wein feiern und ich finde es schon bei meinen Wachen nicht gerade gut wenn sie trinken um 'Kummer zu vertreiben'." "Die sind dauerbesoffen, oder warum schaffen sie es in 98 von 100 Fällen nicht die Rebellen zu fangen?" "Gibst du mir gerade Tipps wie ich meine Wachen besser auf Rebellen ansetzen kann?" "Nein!" Caleb verschluckte sich fast am Wasser und das Husten tat gar nicht gut. Sogar ein paar Tröpfchen Blut fielen ins Wasser, was Caleb daraufhin angewidert wegstellte. Phobos Gesicht spiegelte ähnlichen Ekel wieder. Blut im Wasser? Was tat man denn dagegen? Erst einmal gab er Caleb ein neues Glas. "Tut mir leid", japste Caleb, hatte aber den Husten wieder unter Kontrolle. "Gut." Phobos sah immer noch irritiert auf das Wasser. "Hast du deine Lunge wieder verletzt?" "Nein, nein, das ist....wohl alt....", meinte Caleb, war aber auch nicht ganz sicher. "Ja, deine Lunge war verletzt und ich nehme an, das Blut ist noch nicht draussen." Phobos sah Caleb interessiert an. Es war wirklich ein Wunder, dass der Junge Cedrics Attacke überlebt hatte. Caleb spürte den Blick irgendwann auf sich und sah fragend zu Phobos hoch. "Jede meiner Wachen wäre an deinen Verletzungen gestorben bevor die Heiler eingetroffen wären", gab Phobos zu. "Ich hoffe es sind nicht alle Rebellen so kräftig." "Darauf würde ich nicht wetten", meinte Caleb. "Willst du behaupten deine armen völlig ausgehungerten Leute sind alle so widerstandsfähig?" "Müssen es sein...sonst wären wir längst tot." Phobos hob die Augenbrauen. "Wenn man dir zuhört, wäre es eigentlich unmöglich dass es noch ein Volk gibt." "Wieso meinst du?" "Wenn nur Personen mit hoher Widerstandskraft eine Überlebenschance haben." "Da siehst du mal....warum wohl sind die Friedhöfe immer so voll?" "Die Friedhöfe? Weil manche Leute sterben? Das ist natürlich." "Manche? Hast du mal einen der Friedhöfe gesehen?", brauste Caleb ab. "Meinst du es sei normal, dass mehr Kinder sterben, als alte Leute?" "Wieso sollte ich auf einen Friedhof gehen?", entgegnete Phobos. Caleb schüttelte den Kopf. Phobos war so grenzenlos naiv, dass er es nicht glauben würde, wenn er ihm nicht selbst gegenüber sitzen würde. "Hast du fertig gegessen?" "Ja...danke..." "Gut." Phobos nahm das Tablett und sah Caleb herausfordernd an. Nicht nur, dass er Arbeiten von Dienern verrichtete, er tat es auch noch vor einem Rebellen. Caleb wusste nun nur nicht so recht, was der Ältere von ihm erwartete und so tat er gar nichts, sondern verhielt sich möglichst ruhig und unauffällig. "Brauchst du noch irgendetwas?", brachte Phobos hervor als er an der Tür stand. Verwundert blinzelte Caleb ihn an, schüttelte dann aber den Kopf. "Dann schlaf jetzt, du hast es nötig." Brav kuschelte sich Caleb wieder ein und schlief kurz darauf. Im Verlauf seines eher unruhigen Schlafes rutschte dann auch die Decke vom Bett und liess den schlafenden Jungen leicht schlottern, trotz des Fiebers. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)