Cheating von CuteDragon ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Titel: Cheating Autor: Raiku & Riku Teil: 1 / 2 Pairing: Tezuka x Fuji Rating: PG-14 Genre/Warnings: Shounen-ai, mögliches OOC, Sap Disclaimer: Nichts gehört uns und wir verdienen mit dieser Fanfic auch kein Geld bla bla und so weiter nya Kommentar: Ist so was wie eine Parallel Fanfic zu Today's Kitty. Zusammen ergänzen sich die Fics irgendwie, jedenfalls sollte man schon beide lesen. Fuji : Riku Tezu : Raiku Enjoy ! Kapitel 1 Lächelnd stieg Fuji die Treppe hinauf, welche zur oberen Etage des Tezuka-Haushaltes führte. Es war der neunundzwanziste Januar und genau heute vor vier Monaten war er endlich mit ihm zusammen gekommen. Im Laufen hauchte er einen zufriedenen Kuss auf den Umschlag, welchen er in der Hand hielt. Hoffentlich würde sich Tezuka auch darüber freuen. Und hoffentlich hatte er es nicht schon wieder vergessen.... Denn gegen alle Vorurteile gegenüber des kühlen Teamcaptains, war er doch ziemlich vergesslich. Lächelnd legte er eine Hand auf die Klinke der Tür zum Zimmer des Älteren. Bevor er sie jedoch hinabdrücken konnte wurde er von einem unterdrückten Stöhnen aus dem Raum abgelenkt. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, was Tezuka wohl da machte...?! Eben dieses Lächeln verschwand jedoch augenblicklich und machte einem geschockten Gesichtsausdruck platz, als er schließlich doch die Klinke herunter gedrückt und die Tür ein Stück geöffnet hatte. Tezuka war am Nachmittag noch von einigen Schulkameraden mitgeschleppt worden zu einem kleinen Treffen, was sich jedoch eher als 'Saufparty' herausstellte. Da ihn auch niemand wieder hatte gehen lassen wollen, hatte er selbst irgendwann angefangen das ein oder andere Glas zu trinken, bei denen es jedoch nicht geblieben war. Sein Gehirn war ziemlich vernebelt, nahm gar nicht mehr richtig wahr, was er denn tat. Erst als er die Tür hörte und Fuji sah, war sein Geist mit einem Male wieder mehr als klar. Verwirrt sah er hinunter, wo er auch gleich einen zierlichen Jungen mit dunkelbraunem Haar, der nicht älter war als er, erblickte. Wie ein eiskalter Schauer wurde ihm bewusst, was er eigentlich bis eben getan hatte... bevor Fuji hereingekommen war. "Fuji... ich... es ist nicht so wie es aussieht." Oh man, wie alt war dieser Spruch denn schon? Natürlich war es so, wie es aussah... auch wenn er es lieber nicht so gehabt hätte. Sofort verhärtete sich der Blick der blauen Augen. "Ach nein?" Fuji warf einen eiskalten Blick zu dem, wie er zugeben musste, eigentlich recht hübschen Jungen, der da splitternackt auf Tezukas Schoß saß. "Dann hast du also gerade nicht Sex mit einem anderen Kerl?" Ein ziemlich emotionsloses Lachen verließ die Kehle des Kleineren, bevor er sich umdrehte und so schnell er konnte das Haus verließ. Diesen Anblick konnte er bei Weitem nicht länger ertragen. Er hatte sich sowieso schon ziemlich zusammen reißen müssen nicht auf der Stelle in Tränen auszubrechen. Mittlerweile sammelten sie sich jedoch in seinen Augenwinkeln. Tezuka hatte einige Probleme den brünetten Jungen, der sich als ziemlich störrisch herausstellte, aus dem Haus zu bekommen. Eigentlich hatte er ja vorgehabt gleich hinter Fuji herzulaufen, doch bis er soweit war, war es schon längst zu spät. Das hatte er ja eindeutig verhauen... dabei war doch heute sogar quasi ihr Jubiläum zum Viermonatigen. Seufzend ließ sich der Braunäugige auf sein Bett fallen und wollte gerade die Augen schließen, als er etwas auf dem Boden sah, dass dort eigentlich nichts zu suchen hatte. Fuji hatte es wohl fallen lassen, als er weggelaufen war. Schnell setzte er seine Brille auf und griff nach dem, wie es sich herausstellte, blauen Umschlag. Langsam öffnete er das Couvert und las sich den Inhalt durch, musste schlucken. Es war ein Gutschein über ein Wochenende vom neunundzwanzigsten Februar, bis zum zweiten März, im Wochenendhaus der Fujis... genau dann, wenn der Braunhaarige Geburtstag hatte... Versaut war wohl 'etwas' untertrieben, zerstört passte wohl eher. ~°~ Fuji seufzte leise auf, strich noch einmal die Haare zurecht und sah sich dann prüfend im Spiegel an. Hoffentlich kam er jetzt nicht zu spät zur Schule, aber da er fast die ganze Nacht geheult hatte, hatte er eben erst die Spuren beseitigen müssen. Als er schließlich sein Zimmer durchquerte und seine Tennistasche nahm, musste er sich beherrschen, um beim Anblick des zerrissenen Bildes, das ihn und Tezuka zeigte und welches sonst immer auf seinem Nachttisch gestanden hatte, nicht gleich wieder loszuheulen. Dieser verdammte Mistkerl! Warum? Bekam er etwa bei ihm nicht genug Sex? War er schlecht im Bett? Liebte er ihn nicht mehr? Eigentlich war es ja auch egal. Egal aus welchen Gründen, Tezuka war fremd gegangen... Und dann auch noch an ihrem Viermonatigen. Und dann auch noch mit so einem hübschen Kerl... War er dem Buchou (1) etwa zu hässlich? Seufzend strich sich Fuji durch die kurzen braunen Haare. Jetzt sollte er die trüben Gedanken lieber verdrängen und rechtzeitig zur Schule kommen. ~°~ Frustriert knöpfte er sich die Knöpfe seiner Schuluniform auf. Warum hatte Eiji eigentlich diesen Dackelblick? War er nicht eher eine Katze? Das war doch unfair. Zum Glück hatte er nicht so lange gestochert, was den Grund anging, wieso er eigentlich nicht zum Training hatte gehen wollen... Eiji war zwar manchmal eine Nervensäge, aber er wusste eindeutig fast immer, wann er den Mund halten musste. Fuji zog sich sein Trainingsshirt über den Kopf und stopfte die Tasche dann in den Spint, nachdem er seinen Tennisschläger rausgekramt hatte. Hoffentlich sprach Tezuka ihn nicht an. Dann könnte er sicher für nichts garantieren. "Fujiii? Bist du fertig?" Ein mehr als enthusiastischer Eiji war gerade mit umziehen fertig geworden und schleppte auch gleicht seinen besten Freund aus dem Umkleideraum, nachdem dieser sich ebenfalls fertig umgezogen hatte. "Lass uns zusammen aufwärmen." Tezuka beobachtete die beiden währenddessen, irgendwie traute er sich nicht so recht zu Fuji zu gehen... er wusste einfach nicht, was er sagen, wie er alles erklären sollte. Darüber hatte er sich die ganze Zeit Gedanken gemacht, die Nacht über und auch während der Schulzeit. Er hatte genau gemerkt wie ihm der Brünette aus dem Weg ging, er hatte den anderen nicht einmal wirklich zu Gesicht bekommen, was ja eigentlich auch verständlich war. Seine Tat war zwar unentschuldbar, aber ändern konnte er sie ja auch nicht, auch wenn er das alles nicht gewollt hatte... dabei hatte er sich ebenso auf ihr Viermonatiges gefreut. Dass es ihm heute nicht wirklich gut ging, das merkten eigentlich schon Blinde... oder Clubmitglieder, die nicht schnell genug waren, um Tezukas Bällen auszuweichen, die dieser mit mehr oder weniger voller Power auf seine Teammitglieder feuerte, obwohl es eigentlich Übungsspiele sein sollten. Fuji, der mittlerweile mit Eiji seine zehn Runden um den Court beendet hatte, warf einen flüchtigen Blick zu Tezuka. Schien ja ganz so, als wäre er etwas niedergeschlagen. Unwillkürlich zuckte der Brünette mit den Schultern, verschränkte die Arme vor der Brust und wandte schließlich den Blick ab. "Lass uns spielen, Eiji." Irgendwie musste er sich jetzt ablenken. ~°~ Völlig fertig ließ sich Eiji einfach auf dem Boden des Courts fallen und strich sich durch die verschwitzten, roten Strähnen. "Fuji... also mich musst du nicht umbringen." Er hatte ja schon oft mit seinem besten Freund Tennis gespielt, aber dieses Match war ja schon fast lebensgefährlich. Er war schon froh, wenn er ausweichen statt treffen konnte. Manchmal traute er sich schon gar nicht den Ball anzunehmen, aus Angst danach ein großes Loch im Schläger zu haben. Fuji schloss nun seine Augen wieder, da er sich nicht wirklich auf das Spiel konzentriert hatte. "Tut mir Leid..." Er überquerte den Court und sah entschuldigend zu Eiji hinunter, bevor er diesem eine Hand hinhielt. "Ich musste mich wohl etwas abreagieren..." "Wenn es schon so schlimm ist, dann muss es ja etwas ziemlich schwerwiegendes sein... willst du darüber reden?" Er würde den Brünetten nicht dazu zwingen, aber sie redeten ja oft über Probleme und ihm selbst half es eigentlich immer, wenn er darüber sprach, was ihn störte und fertig machte. Fuji seufzte und klemmte sich seinen Schläger unter den Arm, während er Eiji aufhalf. "Ich weiß nicht... Das ist glaub ich noch etwas zu früh..." Fuji lächelte traurig und strich sich etwas nervös durch die braunen Haare. "Na ja... Aber ich denke, zwischen Tezuka und mir ist es wohl aus." >Beherrsch dich Fuji, bloß nicht heulen. Du hast genug geflennt.< Irgendwie half es sogar, nach Heulen war ihm, nachdem sich der Brünette die Sätze ein paar mal in Gedanken gesagt hatte, nicht mehr zumute. "Okay... wenn du es mir noch nicht erzählen willst oder kannst, dann warte ich. Aber denk daran, dass du mir alles erzählen kannst, ne?" Seufzend legte der Rothaarige eine Hand auf die Schulter des etwas Kleineren, er wusste ja nicht wirklich, wie er versuchen sollte den anderen aufzumuntern und irgendwie bezweifelte er auch, dass es überhaupt gelingen würde. "Okay." Fuji sah den Kleineren erleichtert an. Zum Glück fragte Eiji nicht nach. Irgendwie hatte er noch nicht den Mut, irgendwem zu erzählen, was passiert war. Außerdem wollte er trotz allem nicht, dass es sich rumsprach. Es wusste zwar nur Eiji von ihrer Beziehung, bezweifelte er doch, dass Tezuka es irgendwem erzählt hatte, aber der würde dem Buchou sicher die Meinung geigen. Und irgendwie wollte er es dem Größeren ersparen, liebte er ihn doch immer noch. Und Fuji konnte sich vorstellen, dass das leider auch noch lange so bleiben würde. Tezuka konnte sich nicht wirklich auf das Training konzentrieren. Ihm spuckten einfach noch der Vergangene Tag und Fuji im Kopf herum. Daher achtete er auch gar nicht darauf, dass er einige Tennisbälle geradezu zu Kleinholz verarbeitete und Oishi abschoss mit seinen Aufschlägen. Er musste unbedingt mich dem Brünetten sprechen, auch wenn er sich wirklich zusammenreißen musste. Vielleicht schaffte er es ja nach dem Training, dann würde er einfach auf Fuji warten. ~°~ "Bis morgen." Fuji sah dem Rothaarigen hinterher, der sich beeilt hatte, damit er mit Oishi nach Hause gehen konnte. Na Super... jetzt war er hier der Letzte. Der Brünette knöpfte sich langsam sein Hemd zu und verstaute sein Trainingsjersey und das Shirt im Spint. Tezuka atmete noch einmal tief durch und schielte zu dem Brünetten. Er hatte sich ziemlich viel Zeit gelassen und Fuji hatte ihn wohl nicht bemerkt, sonst hätte er sich mit Sicherheit beeilt. Langsam ging er auf den Kleineren zu und blieb einen knappen Meter vor ihm stehen. "Fuji... lass mich es dir erklären... auch wenn du mir nicht verzeihen kannst und weiterhin sauer auf mich sein wirst..." Augenblicklich versteifte sich der Körper Fujis, als er die Stimme Tezukas hinter sich vernahm. Er stopfte seinen Tennisschläger in die vorgesehene Tasche. "Ich wüsste nicht, was du mir erklären willst." Leise seufzte der Dunkelhaarige auf, das hatte er ja eigentlich erwartet. "Ich wollte es nicht... ich hab es auch nicht mit Absicht gemacht. Ich hab wohl zu viel getrunken." Je weiter Tezuka sprach, desto leiser wurde er, wirklich viel würde seine Erklärung wohl nicht bringen. "Ich weiß, dass es meine Tat nicht entschuldigt, oder gar rückgängig macht, auch wenn ich mir das wünsche." Langsam drehte sich Tezuka um und verließ den Umkleideraum, wieso hatte ihn nicht einfach ein Blitz getroffen, bevor er Fuji betrogen hatte? Fuji schlug die Tür seines Spints zu, schnappte sich seine Tasche und zog den Größeren an der dunklen Jacke der Schuluniform zurück. Er sah ihm in die Augen, welche sich hinter den Gläsern der Brille befanden, und schnaubte leise. "Ach, wünschst du dir das? Dann hast du leider Pech gehabt, das ist nämlich leider nicht möglich." Er hatte bei jedem Wort seine Hände gegen die Brust Tezukas gedrückt, um nicht zu explodieren. "Weißt du eigentlich wie scheiße weh das getan hast, du dämlicher Mistkerl?" ~°~ "Oishiiii" Eiji hatte die Tür des Familienhauses, in dem sein Freund wohnte noch nicht erreicht, als er schon nach dem Schwarzhaarigen rief. Kurze Zeit, nachdem er dann schon fast das ganze Haus zusammengeklingelt hatte, hatte Oishi dann auch auf gemacht. Ein ziemlich wütender und aufgerechter Rotschopf hatte den anderen augenblicklich zu dessen Zimmer geschleift und die Tür geschlossen. "Ich weiß es jetzt. Fuji hat mir erzählt, was passiert ist. Tezuka ist wirklich ein... ein... ein.... mou, jetzt fällt mir nicht mal ein passendes Wort ein dafür." Oishi hatte den anderen perplex angesehen, dann ließ er sich auf sein bett sinken und klopfte neben sich auf die Matratze. "Okay, jetzt beruhig dich erst mal, und dann sagst du mir, was los ist, okay?" ~°~ Oishi sah den Kleineren an und runzelte die Stirn. DAS hatte er nun wirklich nicht erwartet. Kein Wunder, dass Fuji so reagierte. Der Schwarzhaarige seufzte leise und strich Eiji zärtlich durch die roten Haare. "Jetzt beruhig erst mal. So hilfst du Fuji sicher auch nicht." Er kraulte Eiji, der schon die ganze Zeit mit wüsten Beschimpfungen über Tezuka um sich warf, sanft den Nacken. "Aber ich kann nicht anders, er hat es verdient. Wie kann er Fuji nur so was antun? Und ich dachte er liebt ihn." Grummelnd legte er seinen Kopf auf den Schoß des Größeren und seufzte leise auf. Seinen besten Freund einfach so zu betrügen... am liebsten hätte er dem ehemaligen Captain den Hals umgedreht. Oishi strich dem Kleineren langsam über die Schläfe und beugte sich dann vor, um auf diese einen Kuss zu drücken. "Das tut er auch, glaub mir." Eine seiner Hände streichelte beruhigend über Eijis Arm. "Und ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass Tezuka stolz drauf ist. Du kennst ihn doch auch." "Trotzdem... er hätte sich halt nicht bequatschen lassen sollen.", erwiderte der Angesprochene ein wenig beleidigt. Er kannte Tezuka ja auch schon seit etwa fünf Jahren, aber trotzdem regte er sich darüber auf, allein wie depressiv sein bester Freund in letzter Zeit gewesen war. "Ich kann mir das gar nicht vorstellen... die beiden haben so gut zusammen gepasst." Oishi seufzte leise. "Da hast du allerdings Recht." Er lehnte sich etwas zurück, stützte sich mit einer Hand auf der Matratze ab und strich mit der anderen weiterhin durch Eijis rote Haarsträhnen. "Aber was willst du ja schon machen? das müssen die beiden alleine wieder hinbekommen." "Ich mag solche Situationen nicht... man will nicht einfach nur rumsitzen, aber machen kann man auch nichts und die Situation ist kaum zu ertragen, wenn man es so direkt mitbekommt." Leise seufzte der Jüngere auf und schloss die Augen, wenigstens hatte er sich wieder ein wenig abgeregt. "Na ja, was willst du denn machen?" Oishi sah an die gegenüberliegende Wand. "Gerade bei den beiden kannst du ja wirklich nicht viel machen. Fuji kann ziemlich stur sein, wenn er will. Und Tezuka ist auch nicht gerade einfach." "Ich weiß nicht... ich finde einfach, dass si zusammengehören. Und wenn es Tezuka wirklich Leid tut, dann kann ihm Fuji vielleicht auch irgendwie verzeihen, wenn Tezuka sich ins Zeug legt.", erwiderte Eiji nachdenklich. Für den Brünetten war es vielleicht wirklich besser mit ihm zusammenzukommen, sonst würde er wohl nur noch mehr leiden. Oishi runzelte die Stirn und richtete sich wieder auf, sah den Kleineren misstrauisch an. "Eiji? Du planst doch irgendetwas, oder?" Er drehte den Kopf des Kleineren zu sich. "Was hast du vor?" "Ich hab nur gedacht, dass es vielleicht schneller geht, wenn wir ein bisschen helfen. Du hast doch selbst gesagt, dass sie beide stur sind... so schaffen sie es wahrscheinlich nicht einmal vernünftig miteinander darüber zu reden. Wir müssen sie ja nicht gleich zusammen in einen Raum sperren oder so." Leicht zuckte Eiji mit den Schultern, er wollte doch nur ein bisschen Vermittler spielen. "Hmh, und an was hast du da genau gedacht? Einfach zu Tezuka marschieren und ihm sagen, er soll sich zusammen reißen und um Fuji kämpfen?" ~°~ "Eiji! Jetzt warte doch mal." Oishi hielt den Kleineren am Arm zurück, was diesen nicht wirklich störte, er marschierte einfach weiter. Oishi wollte ihm nicht weh tun, also lief er ihm sogleich hinterher und zog ihn nicht zu sich. "Hey, als ich gesagt habe, du sollst zu Tezuka gehen und mit ihm Klartext reden, hab ich das doch nicht Ernst gemeint!" "Dann hättest du es nicht sagen sollen. Wenn wir es nicht machen, wer soll es dann machen?" Kurz schielte der Rothaarige zu dem Größeren, ging dann aber einfach unbeirrt weiter und störte sich gar nicht daran, dass ihn Oishi festhielt. "Es wird schon schief gehen." "Eiji! Jetzt warte doch mal!" Oishi hatte den anderen nun überholt und sah diesen an. "Was willst du ihm denn überhaupt sagen? Er weiß ja nicht mal, dass du weißt, was passiert ist." Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Kapitel 2 Tezuka traute sich schon kaum etwas zu sagen. Plötzlich hatte Eiji in der Tür zu seinem Haus gestanden und ihn, Oishi im Anhang, mit zu einer ruhigen Ecke gezogen. Der Blick des Rothaarigen war außergewöhnlich gefährlich gewesen, das hatte er sofort gesehen. "Also! Hast du ihn nun mit Absicht betrogen, oder nicht?", meinte Eiji schließlich, nachdem er gut zwölf Minuten auf den Größeren eingeredet und dieser nur die Hälfte verstanden hatte. "...Nein." So autoritär er auch sonst war, es war wohl besser den Kleineren im Moment nicht auch noch unnötig aufzuregen. Oishi hatte nur hinter Eiji gestanden, ab und zu leicht verzweifelt den Kopf geschüttelt und sich sonst eher ruhig verhalten. "Was hast du denn nun vor, Eiji?" Ob der Rothaarige wohl jetzt mit seiner Standpauke fertig war? Der Angesprochene störte sich gar nicht an seinem Freund, sondern fixierte weiterhin Tezuka, der ja vor ihm stand. "Ich glaube dir jetzt einfach mal und da ich auch der Meinung bin... oder viel mehr Oishi, aber das ist ja jetzt unwichtig, dass du Fuji auch noch liebst, finde ich, dass du um ihn kämpfen musst, damit er dir verzeiht." Eiji fuchtelte ein wenig mit dem Zeigefinger vor dem Gesicht des Größeren herum, der eine Augenbraue hochzog und etwas sagen wollte, jedoch von Eiji davon abgehalten wurde indem dieser weiterredete. "Das heißt, dass du ihm zeigen musst, wie viel er dir wirklich bedeutet, dass du das alles total bereust. Du musst... musst..." Nachdenklich tippte er sich an die Wange. "Ihm zum Beispiel ein Gedicht über deine Gefühle schreiben, oder so." ~°~ Fuji blickte den Umschlag, welcher auf seinem Bett lag, nun schon das tausendste Mal an. Er hatte ihn heute nach dem Training in seinem Spint gefunden und war sich, auch ohne ihn zu öffnen, sicher, dass er von Tezuka stammte. Schließlich griff er nach dem weißen Papier und lehnte sich gegen die Wand, welche sich hinter seinem Bett befand. Sollte er es wirklich lesen? Fuji seufzte auf, während er das Couvert öffnete. Er lächelte etwas sehnsüchtig, als er die feinsäuberliche Schrift Tezukas erkannte. An manchen Stellen schien er seltsam mit dem Stift gewackelt zu haben, da die Kanji etwas eigenartig aussahen. Fujis blaue Augen überflogen die Zeilen. Er starrte etwas perplex auf das Blatt. War das... sein ernst? Auf seine Lippen schlich sich ein lächeln, bevor er leise lachen musste. Gott, was war DAS denn? >> Fuji, ich schreibe dir dieses Gedicht, um dir zu zeigen, wie viel du mir bedeutest... Du bist für mich, wie ein aufregendes Tennisspiel. Gleich zehn neue Tennisschläger auf einmal und eine Einladung für Wimbledon.<< Fuji fasste sich an die Stirn und schüttelte leicht den Kopf. Das war ja so typisch... Schmunzelnd las er weiter. Es war ja so unromantisch... So Tezuka-like. Jetzt verglich er ihn mit einem Tennisball... Der letzte Satz ließ Fuji jedoch ehrlich lächeln. >Und für dich, würde ich all das aufgeben. Bitte verzeih mir.< Fuji hauchte einen leichten Kuss auf das Papier. So einfach würde er es dem Größeren aber sicherlich nicht machen. ~°~ "Ach, Eiji..." Fuji seufzte leise auf und starrte auf seinen Tennisschläger, dann sah er zu dem Größeren. "Na ja... Es war schön süß, weißt du? Aber so leicht will ich es ihm auch nicht machen..." Die Erinnerung an den Tag, als er Tezuka erwischt hatte, tat immer noch schrecklich weh. Geistesabwesend nickte der Rothaarige mit dem Kopf und schielte kurz zu Oishi und Tezuka, die erneut ein Trainingsspiel veranstaltete... wobei Oishi wohl doch wieder, diesmal vor Nervosität Tezukas, von Bällen erschlagen wurde. Der erste Versuch hatte wohl nicht so funktioniert, wie er es gewollt hatte... da musste er sich wohl etwas neues ausdenken. ~°~ Er sollte Fuji also Blumen und Schokolade kaufen... und was für Blumen bitte? Er hatte sich nie darüber Gedanken gemacht, was für Blumen der Brünette mochte. Kurzerhand wählte er einfach irgendwelche Blumen aus. Ein Strauß Akeleien. Wieso ihn die Verkäuferin nur so dumm angesehen hatte? Hatte diese noch nie einen Mann Blumen kaufen gesehen, oder wie? Jetzt konnte er jedenfalls nur noch hoffen, dass Fuji ihm dieses mal verzeihen würde. ~°~ Völlig perplex starrte Fuji auf den Strauß bunt zusammen gewürfelter Akeleien, welcher in seinem Spint lag. Von den übrigen Club Mitgliedern bekam er eigenartige Blicke zu geworfen, was ihn jedoch nicht sonderlich störte. Eher war es die Tatsache, - Er warf noch einmal einen Blick auf das kleine Kärtchen - dass Tezuka ihm Akeleien schenkte. Fuji seufzte auf und sah zu Eiji, der direkt neben ihm stand und ihn aus irgendeinem Grund total neugierig ansah. "Ich halte dich für einen Schwächling." Fuji sah den Größeren an, runzelte leicht die Stirn. "Hey..." Der Rothaarige zog augenblicklich einen Schmollmund, bevor er die Arme vor der Brust verschränkte. "Ich hab zwar noch nie gegen dich gewonnen, aber das heißt nicht, dass ich schwach bin..." Wie kam Fuji jetzt überhaupt darauf? Nur weil er ein wenig neugierig war, was für Blumen Tezuka nun ausgesucht hatte. "Nicht du. Ich." Fuji deutet seufzend auf die Blumen. "Die hat Tezuka doch sicher alleine ausgesucht, oder?" Er lächelte leicht, als er die Schokolade sah. wenigstens war das seine Lieblingssorte. "Von Blumensprache hat der nämlich noch nie etwas gehört, obwohl er genau weiß, dass mich für so etwas interessiert." seufzend griff Fuji an den Blumen vorbei, zog die Schokolade aus seinem Spint. "Auch ein Stück?" Innerlich schüttelte der Rothaarige den Kopf, Tezuka versaute aber auch alles... Bald würden ihm die Ideen ausgehen oder Fuji wollte ein für alle Mal nichts mehr von ihm wissen wollen. "Ja, gerne." ~°~ Wie hatte er sich dazu überreden lassen? Das war doch wirklich nicht wahr, dass es Eiji wirklich geschafft hatte ihn dazu zu bringen, so etwas peinliches zu tun... Kopfschüttelnd legte er die Kassette in den Spint des Brünetten und verließ den Umkleideraum so schnell wie möglich. Er konnte Fuji jetzt einfach nicht gegenübertreten. Das war eindeutig eine der dümmsten Ideen, die der Rothaarige je gehabt hatte... aber das war ja kein Problem für diesen, er musste es ja nicht machen. ~°~ Seufzend nahm Fuji die Kassette aus der Verpackung und öffnete die vorgesehene Kammer an seinem CD-Player. Er konnte es einfach nicht unterdrücken, er war total gespannt darauf, was Tezuka dieses Mal gemacht hatte. Lächelnd sah er zu dem Strauß Akeleien, der in einer Vase auf seinem Schreibtisch stand. Er drückte den Start-Knopf und lehnte sich, mit einem Kissen im Arm zurück, lauschte dem leisen Rauschen, bis er schließlich die Stimme Tezukas vernahm. "Uhm... Na ja... Also ich... Ach, das ist so peinlich." Fuji schmunzelte er konnte fast sehen, wie Tezuka sich mit einer Hand über die Augen rieb und zu Boden starrte, wie er es immer tat, wenn er verlegen war. "Das... tu ich nur für dich, okay?" Wenig später setzte auch schon die Melodie eines von den Liedern ein, die der Brünette gerne hörte. Er musste sich ein Lachen verkneifen, als Tezuka schließlich zu singen begann. Es war total schief, wahrscheinlich war er ziemlich nervös gewesen. Fuji umarmte sein Kissen etwas stärker, während er den Liedern lauschte. Es war zwar total schief, aber unheimlich niedlich. Er konnte sich vorstellen, wie viel Überwindung es den Buchou gekostet haben musste, so etwas peinliches zu tun. "Na ja... Hoffentlich lebst du noch... Ähm, das ist dann auch das Letzte Lied..." Fuji hob den Kopf, den er hatte auf das Kissen lassen und sah etwas erstaunt auf seinen CD-Player. Das war sein absolutes Lieblingslied. 'One' hieß es und seltsamerweise traf Tezuka dieses Mal sogar die Töne. wahrscheinlich war er jetzt nicht mehr ganz so nervös. Fuji schluchzte leise auf, als er die klaren Töne, der dunklen Stimme Tezukas hörte. So ein Idiot. Er vergrub sein Gesicht in dem Kissen und konnte die Tränen jetzt nicht mehr zurück halten. Was musste er auch so niedliche Dinge machen? Aber er konnte ihm doch nicht einfach verzeihen... ~°~ Fuji kam am nächsten Tag etwas übermüdet zum Training. Zum Glück hatten sie ja Ferien, dann musste er so wenigstens nicht den Unterricht überstehen. Er hatte fast die ganze Nacht Tezukas Kassette gehört und heute Morgen extra seinen alten Walkman gesucht. "Fujiiii!" Etwas weiter entfernt stand bereits Eiji, der natürlich unbedingt wissen wollte, wie seine neuste Idee funktioniert hatte und war etwas erschrocken, als er die leichten Augenringe sah. "Alles in Ordnung? Du siehst so aus, als ob du jeden Moment einfach umkippen würdest..." Also war es wieder ein Fehlschlag gewesen... dass Tezuka auch alles vermasseln musste. Auf die Lippen Fujis schlich sich jedoch ein Lächeln. "Nein, ich bin nur ein bisschen müde." Er seufzte leise und kramte seinen Walkman aus der Jackentasche. "Willst du wissen, was es jetzt wieder verbrochen hat?" 'One' würde er dem Rothaarigen aber nicht zeigen, das war ihm dann selbst für Eiji zu privat. Das Lied gehörte nur ihm. ~°~ Nervös spielte der Rothaarige mit einem der kleineren Kissen herum, die auf dem Bett lagen. Er wusste zwar, dass es vielleicht ein dummer Zeitpunkt war, aber er musste es Fuji einfach erzählen... Dementsprechend saß er auch in dessen Zimmer und versuchte sich die Worte zurecht zulegen, um dem Brünetten von seinem ersten Mal zu erzählen. Fuji betrat sein Zimmer gerade wieder und stellte dem Rothaarigen ein Glas Eistee auf seinen Nachttisch, bevor er sich vor seinem Bett auf den Boden setzte und den Größeren abwartend ansah. "Was ist los? Du bist so aufgedreht." Irgendwas brannte Eiji doch auf der Seele. Nachdenklich biss sich Eiji auf der Unterlippe herum, sollte er es jetzt, wo es dem Brünetten eh nicht so gut ging, einfach erzählen? Das Thema hatte ja so gesehen sogar etwas mit... ach er würde es jetzt einfach durchziehen, er konnte es einfach nicht mehr für sich behalten, schließlich erzählte er Fuji fast alles. "Oishi und ich... wir haben... haben... miteinander geschlafen..." Fuji sah den Anderen kurz stumm an, bevor er leicht lächelte. "Wirklich?" Gleich schlich sich eine gewisse Sehnsucht in Fujis Augen, als er unwillkürlich an sein erstes Mal denken musste. Mit Tezuka. Er lehnte mit einem Arm auf der weichen Matratze und legte seinen Kopf auf diesen. "Und? War es schön?" Der Größere nickte leicht, er hatte den Blick ziemlich schnell bemerkt, schließlich kannte er Fuji ziemlich gut. "Ja... und es hat fast nicht wehgetan...", erwiderte der Rothaarige schließlich leise. Seufzend erinnerte er sich an den Tag zurück und daran, wie vorsichtig und zärtlich Oishi gewesen war. Der Brünette lächelte wieder leicht und strich sich ein paar braune Haarsträhnen zur Seite. "Hmh, das ist gut." Er schloss die Augen kurz und sah dann auf die Bettdecke. "Ich hätte auch nicht gedacht, dass Oishi dir weh tun würde." Fuji seufzte leise auf. "Tezuka war auch ganz vorsichtig... Aber es hat trotzdem weh getan, beim ersten Mal." Irgendwie war sein Mund mal wieder schneller gewesen, als seine Gedanken. Aber jetzt glitten eben diese auch zu Tezuka. Er vermisste ihn so schrecklich, aber er einfach wieder zur Normalität übergehen und dem Anderen verzeihen, konnte er eben nicht. Es war so eine dämliche Situation. Fuji strich sich seufzend über die Augen. Er wollte nicht heulen, nicht schon wieder. das hatte er jetzt wohl zu Genüge getan. Außerdem war Eiji hier und der war gerade so glücklich mit Oishi... Da konnte er ihn doch nicht einfach voll heulen. Leise seufzte der Rothaarige auf, hätte er doch lieber seinen Mund halten sollen... Er hatte doch genau gewusst, dass es seinem besten Freund nicht gut ging und jetzt hatte er ihn auch noch daran erinnert. "Tut mir Leid... ich wollte dich nicht noch daran erinnern..." Tröstend legte er eine Hand auf die Schulter des Kleineren. Fuji lächelte etwas und nahm Eijis Hand in seine. "Nein, ist schon okay. Ich find's schön, dass du mir das erzählst." Er würde sich eher Sorgen machen, wenn Eiji das nicht tat, schließlich waren sie schon ziemlich eng befreundet. "Es ist nur... Ach ich weiß nicht, was ich machen soll." Er seufzte abermals und ließ seinen Kopf wieder auf die Matratze sinken. "Soll ich ihm verzeihen? Kann ich das überhaupt schon?" "Nyan... Ich denke, dass es ihm ehrlich Leid tut, sonst würde er wohl nicht solche für ihn peinlichen Sachen machen. Tezuka vermisst dich bestimmt auch sehr." Ein leises Seufzen glitt über die Lippen Eijis, der sich halb auf das Bett legte und nun seinerseits den Kopf auf die verschränkten Arme legte. "Aber es liegt an dir, ob du ihm verzeihen willst oder kannst..." ~°~ Fuji sah auf und runzelte die Stirn. Er stoppte seinen CD-Player, aus welchem gerade wieder 'One' von Tezuka ertönte. >>Plock<< Da war es schon wieder. Der Brünette stand auf und öffnete sein Fenster, musste sogleich einem kleinen Steinchen ausweichen, welches in sein Zimmer flog. Er streckte den Kopf aus dem Fenster und sah hinunter, stutzte leicht, als er schließlich den grünhaarigen Teamcaptain sah. Dieser wollte erneut eins der Steinchen werfen, hielt jedoch inne, als er sah, dass Fuji endlich reagiert und das Fenster geöffnet hatte. Das kostete ihm bei weitem den meisten Mut, von all dem, was er gemacht hatte, um den Braunhaarigen zurückzugewinnen. "Fuji? Ko-... kommst du bitte runter? Ich will dir etwas zeigen." Kam ihm das nur so vor, oder war seine sonst eigentlich ziemlich feste Stimme ziemlich holprig? Der Brünette sah Tezuka einen Moment wortlos an, dann schloss er sein Fenster wieder und atmete tief durch. Okay... Erst mal hören, was er zu sagen hatte... Langsam verließ Fuji sei Zimmer. Es kam ihm viel zu schnell vor, als er auch schon vor der Haustür stand und noch etwas zögerte wirklich hinaus zu gehen, obwohl er ziemlich lange für den Weg gebraucht hatte. Noch einmal tief durchatmend öffnete er schließlich die Tür und schloss sie wieder hinter sich. Etwas unsicher lehnte sich von außen dagegen und sah auf, direkt zu dem Grünhaarigen. Dieser war schon unsicher gewesen, ob der Braunhaarige wirklich rauskommen würde, doch er hatte einfach gewartet. Als Fuji schließlich vor ihm stand, atmete er tief durch und räusperte sich leise. "Ähm... ich vermute mal, dass du die Kassette gefunden hast... die habe ich wohl wie alles andere verhauen... " Nachdem der Brünette die Blumen bekommen hatte, hatte Eiji ihm die Bedeutung mitgeteilt, die diese wohl hatten und am liebsten hätte er seinen Kopf gegen die nächst beste Wand geschlagen. "Wie gesagt... ich wollte dir etwas zeigen, wenn du willst, kannst du dann auch einfach wieder umdrehen... oder hier bleiben, wenn du nicht mitkommen willst." Der Brünette musste sich beherrschen, um nicht in Tränen auszubrechen oder Tezuka einfach um den Hals zu fallen. Er wollte ihm ja verzeihen, aber irgendetwas hielt ihn noch davon ab. Zögernd nickte Fuji schließlich und stieß sich von der Haustür ab. Eine Chance hatte Tezuka wahrscheinlich verdient, also würde er wenigstens mitgehen. ~°~ Der Himmel hatte sich bereits orange verfärbt, als sie endlich am Stand angekommen waren. Eiji hatte ihm vorgeschlagen zusammen mit Fuji den Sonnenuntergang zu beobachten... wieso kam er selbst nur nie auf solche Ideen? Leise seufzte Tezuka auf, hoffentlich würde er das nicht wieder vermasseln... zum allem Übel war er nämlich auch noch verdammt aufgeregt und nervös, auch wenn man es ihm nicht direkt ansah. Nur noch ein kleines Stück, dann hätten sie eine kleine Bucht erreicht, doch leider hatte er den Stein, der von der Flut noch ziemlich glatt und glitschig war, übersehen und war direkt ausgerutscht. Zwar hatte er sich noch versucht zu fangen, doch da war es auch schon zu spät gewesen und er war im kalten Nass, auch Meer genannt, gelandet und saß jetzt da wie ein begossener Pudel. Zum Glück war wenigstens seine Brille nicht ins Wasser gefallen, auch wenn sie nun etwas schräg auf seiner Nase saß. Fuji blieb stehen, sah völlig perplex zu Tezuka, der durchnässt im knöchelhohen Wasser saß und mit der verrutschten Brille ziemlich verpeilt dreinblickte. Er versuchte sich noch zu beherrschen, prustete im nächsten Moment jedoch leise los, was bald zu einem ausgewachsenen Lachen wurde. Er versuchte sich wieder zu beruhigen, sah noch einmal zu Tezuka. Als er den anderen wieder im Wasser sitzen sah, lächelte er nur und fasste schließlich einen Entschluss. Vorsichtig, um nicht zu fallen, kletterte der Brünette die Steine runter, ließ sich dann einfach neben Tezuka in das etwas kühle Wasser fallen. Er nahm diesem die Brille von der Nase. "Du bist wirklich nicht mehr zu retten..." Langsam beugte er sich vor und hauchte einen Kuss auf die Lippen des Grünhaarigen. Als er die Lippen auf seinen spürte, war Tezuka gleich noch ein wenig mehr verwirrt, sollte das heißen, dass Fuji ihm verzieh? Kurz erwiderte er den Kuss des Kleineren und blickte diesen an, alles, was hinter dem Brünetten war, nahm er eh nur noch verschwommen wahr. "Wenn du nicht bei mir bist, dann stimmt das wohl..." Fuji lächelte leicht, konnte nicht unterdrücken, dass sich ein paar Tränen in seinen Augenwinkeln sammelten. "Ich hab dich so sehr vermisst." Damit schlang er seine Arme um den Nacken Tezukas und zog ihn zu einem erneuten Kuss zu sich. Als er den Kuss nach einigen Minuten wieder löste, strich er sanft durch die braunen Haare. "Ich hab dich auch sehr vermisst... ach ja, ich halte dich natürlich nicht für einen Schwächling." Schief grinsend strich er dem Kleineren einige der braunen Strähnen aus der Stirn und strich die Tränen, die über die Wangen des Brünetten rannen, sanft von diesen. Fuji lächelte und setzte dem Größeren die Brille wieder auf die Nase. "Das dachte ich mir fast, wenn es anders wäre, dann kann ich dir ja das Gegenteil beweisen." Die blauen Augen sahen Tezuka herausfordernd an, bevor er den Kopf gegen dessen Schulter sinken ließ. "Tezuka... Noch ein mal kann ich das nicht verzeihen..." Fuji schloss langsam seine Augen und genoss es wieder so nah bei dem Größeren zu sein. Trotzdem musste er das jetzt mit Tezuka klären. Wenn ihm noch einmal so ein Ausrutscher passierte, dann war es wirklich vorbei. Sanft kraulte Tezuka den Nacken des Kleineren und schlang seinen anderen Arm um die Taille Fujis. "Ich wollte nicht einmal das erste Mal... also verzeihst du mir?", fragte der Grünhaarige leise und betete im Stillen. Außerdem wollte er sich gar nicht vorstellen, auf was für Ideen Eiji noch so kommen würde... eine peinlicher als die andere. "Ja." Fuji schlang seinerseits die Arme um Tezukas Taille. ~°~ Zärtlich strich der Brünette mit zwei seiner Finger über den nackten Bauch Tezukas. Die Decke war bereits wieder bis zu seiner Hüfte hinunter gerutscht, was ihn jedoch nicht wirklich interessierte. "Mein Angebot steht übrigens noch." Fuji, der auf einem Ellbogen lehnte und den Größeren, der neben ihm im Bett lag, ansah, schmunzelte leicht. "Welches Angebot?" Eine der dunkeln Augenbrauen wanderte ein Stück in die Höhe, während die zugehörigen Augen den Braunhaarigen fixierte. Zum Glück lag Fuji so nah, sonst hätte er ihn nicht einmal ohne Brille sehen können. Durch den Zwischenfall, hatte er eh fast alles andere verdrängt. "Hm, na ja." Fuji hauchte einen sanften Kuss auf Tezukas Kinn. "Dass wir das Wochenende am Neunundzwanzigsten zusammen verbringen." Schließlich hatte er nur alle vier Jahre einmal Geburtstag und dann wollte er natürlich auch mit Tezuka feiern, wo sie sich jetzt wieder vertragen haben. Es hatte Wochen gedauert seine Schwester zu überzeugen, aber schließlich hatte sie es ja erlaubt. Nachdenklich runzelte der Größere die Stirn, bis ihm der Briefumschlag, den Fuji ja am Tag X bei ihm im Zimmer hatte fallen lassen, wieder einfiel. "Achso, das Ferienhaus, richtig? Natürlich nehme ich das Angebot gerne an." Lächelnd strich Tezuka durch die braunen Haare, jetzt konnte er also doch noch mit Fuji das besondere Wochenende feiern und er hatte auch vor dies in Zukunft zu tun. ~°~ Fuji lehnte sich zufrieden seufzend gegen Tezuka und schloss für einen Moment die Augen. Es war der achtundzwanzigste Februar. Mittlerweile waren sie schon ein paar Stunden in dem gemütlichen kleinen Ferienhaus und es war kurz vor zwölf. Bald hatte er wieder Geburtstag. Es war doch wirklich frustrierend, wenn er jedes Jahr älter wurde, aber keinen Geburtstag hatte. Kurz schielte der Dunkelhaarige zu der Uhr, legte dann aber einen Arm um den Kleineren und zog ihn so noch ein Stück näher. Er war wirklich froh, das er endlich wieder bei Fuji sein konnte, noch einmal würde er so einen Mist nicht bauen, dafür würde er mit größter Genauigkeit sorgen. Nur das leise Ticken einer älteren Standuhr war zu hören, die schließlich, als es endlich Mitternacht war, gongte. "Happy Birthday." Lächelnd hauchte er einen Kuss auf die Lippen des Brünetten. Dieser erwiderte den Kuss sogleich, lächelte dann glücklich und schmiegte sich näher an den Größeren. "Danke." Die feingliedrigen Hände Fujis strichen sanft durch Tezukas feine Nackenhärchen, bevor er einen erneuten Kuss auf dessen Lippen hauchte. "Ich hoffe wir können noch viele neunundzwanzigste Februars zusammen feiern.", flüsterte Tezuka leise, als er kurz ihre Lippen trennte. Kurz darauf versiegelte er die des Kleineren jedoch in einen erneuten Kuss und strich mit der Zungenspitze fragend über dessen Unterlippe. Fuji öffnete augenblicklich seinen Mund einen Spalt breit und erwiderte den Kuss zärtlich. "Das hoffe ich auch." Er lächelte den größeren zufrieden an und schloss seine Augen, bevor er sich wieder an Tezuka schmiegte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)