Wahre Liebe von Curin (Tyka) ================================================================================ Kapitel 27: Zu viel Wodka für zu wenig Liebe -------------------------------------------- Tja, nach diesen Kapitel werden vielleicht ein paar sauer auf mich sein. Zum einen lasse ich Tala schlecht dastehen, zum anderen kommt eine Person dazu, die nicht so beliebt ist in dieser FF. Aber dennoch wünsche ich viel Spaß beim lesen. Legende: "jemand spricht" /jemand denkt/ [eher überflüssige Kommentare von mir] 27. Kapitel: Zu viel Wodka für zu wenig Liebe Tyson spürte die warmen Sonnenstrahlen auf seinen Körper und auch in seinen Augen, da die Strahlen durch seine Augenlieder schienen. Er drehte sich um und kniff die Augen fester zu, um noch ein paar Minuten ungestört zu sein. Doch bei dem umdrehen fiel ihm etwas auf. Der Boden war viel zu hart, um sein Bett zu sein, und die Decke, in die er sich kuschelte, war auch nicht die Seine, außerdem bemerkte er ein leichtes Ziehen im Unterleib. Er öffnete die Augen und blinzelte ein wenig, da die Sonnenstrahlen sehr intensiv waren. Also war er nicht in seinen Zimmer, wo die Jalousien runtergelassen waren. Er blinzelte ein weiteres Mal und erkannte nun die Umrisse seines Schlafgemachs ein wenig besser. Er schaute allerdings nicht an eine Wand, sondern auf die Rückseiten der beiden Vordersitze des Autos. In seinem Gehirn machte es auf einmal „Klick“ und er war in einer sitzenden Position. Die leichte Decke fiel von seinen Oberkörper und offenbarte seine Nacktheit. Nach dem erholen des ersten Schrecks, packte Tyson wieder die Decke und bedeckte alles Wichtige. Die Erinnerungen an letzte Nacht waren sofort wieder frisch und klar in seinen Gedanken und er wurde sofort rot um die Wangen. Doch dann bemerkte er, dass etwas fehlte. Er schaute sich im Auto kurz um, was natürlich schnell ging, und stellte sofort fest, dass Kai fehlte. Aber nicht nur der Russe war verschwunden, sondern auch dessen Kleidung. Tysons lag immer noch ausgebreitet auf dem Armaturenbrett. Inzwischen war sie natürlich trocken. Tyson war über die Maße verwundert. Wo war Kai nur abgeblieben? Ein weiterer Blick auf das Armaturenbrett verriet ihm das es bereits 9Uhr war. Da Kai ein Frühaufsteher war, konnte sich Tyson natürlich zusammenreimen, dass er schon seit längeren wach war und wohl kaum in dem kleinen Auto geblieben war, nun da es auch draußen wieder trocken war. Doch trotz alledem, fühlte sich Tyson ein wenig zurückgelassen. Nachdem was sie gestern gesagt und erlebt haben, war es für Tyson nicht sehr schön, dass er nun hier alleine saß. Nur für den Moment schlich sich auch der kleine gemeine Gedanke bei ihm ein, dass Kai inzwischen schon wieder bei den anderen war, und ihn hier zurückgelassen hatte. Doch das verwarf er sofort wieder. Kai hatte ihn gestern seine Liebe gestanden und er hatte gehört, dass es die Wahrheit war. Kai wäre nie so herzlos ihn nach der erlebten Nacht einfach im Auto zurückzulassen. Und wie zur Bestätigung der gedachten Worte, betrat Kai, genau in diesen Moment, wieder das Auto. Er öffnete eine der Türen zu den Rückbänken, stellte einen kleinen Eimer mit Wasser ab und schaute dann zu Tyson. Anscheinend war er überrascht, dass dieser schon wach war, denn er sah zuerst etwas verwundert aus, lächelte dann aber mild und krabbelte zu ihm hin. „Schon wach?“, fragte Kai und küsste Tyson zur Begrüßung auf die Wange. „Wo warst du?“, sprudelte es sofort aus Tyson heraus und sah ihn schon fast ängstlich an. „Wasser holen“, antwortete Kai, ohne dass ihn die ängstliche Stimme verwundert hätte und wies überflüssigerweise auf den Eimer hin. „Etwas weiter hinten gibt es einen Brunnen. Ich habe mich auch schon gewaschen. Dir habe ich das Wasser gleich mitgebracht und auch einen Lappen. Es wäre unbequem so in deine Klamotten zu steigen.“ „Wieso denn?“, fragte Tyson total perplex. Kai schmunzelte und zog etwas die Decke runter, die Tyson bis zur Brust hochgezogen hatte. Dann zeigte er auf Tysons Bauch und dieser wurde sofort wieder rot um die Nasenspitze. „Ach das“, sagte er peinlich berührt und zog die Decke sofort wieder bis zur Brust hoch. Er wusste ja, dass dies nach letzter Nacht nicht ungewöhnlich war, trotzdem war es ihm total peinlich. Es dauerte nicht lange und Tyson hatte sich gewaschen und auch wieder angezogen. Im Handschuhfach hatte Kai ein paar belegte Brote gefunden, die für den vorigen Tag als Proviant bei der Fahrt bestimmt waren. Zum Glück hatte Max’ Vater ein wenig mehr gemacht, so dass sie jetzt ein Frühstück hatten. Sie saßen im hinteren Teil des Autos und aßen still ihre Brötchen. Irgendwie fand niemand Worte um etwas zu sagen, doch auch dieses Schweigen wurde gebrochen, allerdings von Kai. „Hast du Schmerzen?“, fragte er fürsorglich und strich Tyson ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „Nein, nur ein leichtes Ziehen im Unterleib, aber das ist nicht wirklich Schmerzhaft.“ „Geht mir genauso“, sagte Kai und lächelte als Tyson ihn verständnislos ansah. Woher sollte Kai denn Schmerzen haben? „Du hast mir ein paar unschöne Kratzer auf den Rücken zugefügt, aber nach ein bisschen Kühlung ist es Ertragbar.“ „Tut mir Leid“, nuschelte Tyson und nahm den letzten Biss seines Brötchens. „Muss es nicht“, meinte Kai und er klang sehr ernst, „das ist nämlich nichts im Vergleich zu dem, was ich dir für seelische Qualen zugefügt habe.“ Tyson sah ihn erschrocken an. Durch die wunderbaren Gefühle letzte Nacht und dem erschreckenden Erwachen heute, hatte er ja ganz vergessen, dass er bis vor kurzen Kai noch verachtet hatte, dafür, dass er ihn zuerst abgewiesen hatte. Und das auf eine unschöne Art und Weise. Gestern, nachdem Kai ihm seine Liebe gestanden hatte, und auch sagte, dass er Angst vor einer Beziehung gehabt hatte, kam in ihn die Frage auf, vor was genau Kai sich gefürchtet hatte, doch diese Gedanken hatte er schnell beiseite gestellt, aber jetzt waren sie wieder da und er wollte nun auch eine ausführliche Antwort von Kai. „Warum?“, war seine leise und besorgte Frage. Er glaubte, nicht mehr sagen zu müssen, damit Kai verstand nach was er fragte. Schließlich hatte er auf das Thema hingewiesen, vielleicht auch um seine Seele zu erleichtern. Untypisch für Kai, aber war dies nicht die gesamte letzte Nacht auch gewesen. Kai schloss für den Moment konzentriert die Augen und überlegte sich anscheinend die Antwort. Diese bestand dann nur aus einen einzigen Namen: „Ray!“ „Das verstehe ich jetzt nicht?“, sagte Tyson nur verwirrt. Was hatte Ray auch mit ihnen zu tun. „Ray ... hat Max noch geliebt, als er sich von ihm trennte“, erklärte Kai und achtete nicht auf Tysons geschockte Miene. „Das weiß ich, weil ich ihn nach der Trennung zur Rede gestellt hatte. Er meinte damals nur, dass Liebe manchmal nicht ausreichen würde. Ich habe das nicht verstanden, und habe auch eine Zeit lang nicht mehr daran gedacht. Zumindest habe ich dann angefangen, sehr starke Gefühle für dich zu entwickeln und bemerkte irgendwann, dass es Liebe ist. Aber weil ich so Unbeholfen war und du auch nichts raus gekriegt hast, sind wir ja ständig in Streitereien verfallen und ich habe mich wieder an Ray erinnert. Wenn bei ihm und Max schon Liebe nicht ausgereicht hat, wie würde das dann erst bei uns laufen? Ich habe immer wieder darüber nachdenken müssen und bin dann schließlich zu dem Entschluss gekommen, dass es für uns beide besser wäre, wenn ich das Ganze beende, bevor es überhaupt beginnen würde. Verstehst du mich? Ich hatte einfach Angst, dass wir beide so enden würden wie Ray und Max. Und die waren ja nun wirklich ein Traumpaar. Ich wollte nicht, dass wir sogar unsere Freundschaft verlieren. Dabei habe genau das bewirkt mit meinen Worten.“ Kai hatte aufgehört zu reden und Tyson hatte betrübt den Kopf gesenkt. Er verstand Kais Worte und wusste, dass es bestimmt schwer gewesen war für den Russen, ihm das Alles anzuvertrauen. Und nicht nur, weil seine Sätze aus mehr als nur Hm’s bestanden. Aber Tyson wusste auch, dass es bei ihnen nicht so laufen würde. Er rutschte mehr zu Kai hin und umfasste sein Gesicht, damit er Tyson ansehen musste. „Bei uns wird es nicht so sein!“, sagte er dann sanft und sah Kai tief in die Augen. „Wir haben mehr als nur unsere Liebe.“ Nun lächelte auch Kai und umfasste Tysons gesamten Körper. Er zog ihn auf seinen Schoß und verwickelte ihn in einen langen leidenschaftlichen Kuss. Immer nur für Sekunden unterbrachen sie ihn, um etwas Luft zu bekommen, aber sie konnten gar nicht genug bekommen von den jeweils anderen. Doch irgendwann war auch dieser Kuss beendet und sie entschlossen, dass sie auch mal wieder zu Max und den anderen zurückkehren mussten. Sie brachten den Wagen innerlich wieder in seinen ursprünglichen Zustand und machten sich dann auf den Weg. „Wir sollten den anderen zuerst nichts von uns erzählen“, meinte Kai dann nach einer Weile. Und bevor Tyson Fragen konnte, warum, erklärte Kai weiter. „Ich habe keinen Bock auf deren Fragen, Spitzfindigkeiten, Andeutungen, Anekdoten, blöden Sprüche, komischen Blicke und entsetzte Ausrufe. Aber vor allen will ich vermeiden, dass sie fragen, was wir denn die ganze Nacht im Auto gemacht hätten. Wie glaubst du reagiert Mr. Mizuhara wenn wir ihm erklären, dass wir im Kofferraum Sex hatten.“ Tyson wurde sofort wieder Knallrot. Die Tatsache dass sie Sex hatten, war ja schon ein peinliches Thema für ihn, aber die Erinnerung, dass es im Kofferraum passiert war, war um einiges peinlicher. Gestern Nacht war ihm das noch egal gewesen, aber inzwischen wünschte er sich, sie hätten ein richtiges Bett gehabt, in einem Haus. „Okay“, sagte Tyson. „Außerdem“, setzte Kai noch dazu, „dreht Max’ Vater doch hohle, wenn wir uns zuerst die Köpfe einschlagen und dann plötzlich ein Paar sind. Der muss doch denken, die Welt dreht sich verkehrt herum.“ Auf diese Bemerkung hin musste Tyson lachen und sogar Kai konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Aber ich kann es doch Tala sagen?!“, meinte Tyson und seufzte. „Vielleicht wird er dann diese zweideutigen Annährungen unterlassen, wenn er weiß, dass ich in festen Händen bin.“ Tyson bemerkte nicht den verstimmten Gesichtsausdruck, welchen Kai plötzlich auf den Gesicht hatte. Bei den anderen wieder angekommen, mussten sie leider feststellen, dass sie sich den Weg hätten sparen können. Der Wind und der Regen haben ihre Raststätte so ungemütlich gemacht, dass sie kaum noch eine Nacht länger bleiben würden. Der ganze Boden war nur noch eine Matschlandschaft und auch die Bäume machten keinen festen Eindruck mehr. Tatsächlich hatten manche sogar große Äste einbüßen müssen. Ein Wunder, dass die Zelte noch standen, dachte sich Kai, als er Tyson gerade aus einen Schlammloch helfen musste, indem er mit einen Fuß versunken war. Daichi, Max und Max’ Vater waren gerade dabei die Zelte abzubauen, als sie es endlich geschafft hatten, die Matschlandschaft zu überwinden und zu ihnen zu gelangen. Der ganze Weg war umsonst. Sie konnten nur noch mit anpacken helfen und schon ging es zurück zum Auto. Max’ Vater hatte eine Siegesmiene auf den Gesicht, wohl weil er dachte, dass seine Idee, die beiden laufen zu lassen um sie zu ermüden, voll aufgegangen wäre, da sie ja nun nicht mehr stritten. /Wenn der wüsste/, dachte sich Kai nur und schleppte die Tasche mit den Proviant munter vor sich her. Die Rückfahrt war für Kai eine harte Probe, weil ihm die Sitzordnung nicht gefiel. Vielleicht wollte Max’ Vater das Glück nicht herausfordern, zumindest hatte er Kai und Tyson jeweils an eines der Fenster gesetzt, so das Max zwischen ihnen saß und das gefiel Kai überhaupt nicht. Geheimhaltung hin oder her, er wollte wenigstens etwas von Tysons Nähe haben. Und dann dauerte die Fahrt auch noch eine Stunde lang. Endlich aus dem Auto wieder draußen und auf den Weg zu Tyson, konnte Kai das dann auch. Gleich nachdem sie um die nächste Ecke gebogen waren, drückte Kai seinen Liebling an die nächste Wand und stahl sich ein paar Küsse. Gleichzeitig streichelte er dessen Seiten entlang und fuhr sogar frech unter Tysons T-Shirt. Tyson musste ihn erst daran erinnern, dass sie immer noch auf offener Straße waren, bis Kai mit einen Grummeln aufhörte. „Läuft doch sowieso keiner vorbei“, murrte er beleidigt und löste sich von Tyson. Um seine Missgunst auszudrücken, beachtete er Tyson den Rest des Weges über auch nicht. Tyson belächelte dieses Verhalten aber nur. Schließlich kannte er das von Kai nur zu gut. Vor Tysons Haustür angekommen fiel Tyson aber wieder etwas ein. „Du bist ja bei mir ausgezogen“, sagte er mit belegter Stimme. Es war für ihn schon gar nichts Ungewöhnliches mehr gewesen, dass Kai und er denselben Weg hatten. Aber jetzt war es nicht mehr so und wie sollten sie auch Zweisamkeit genießen, wenn Tala immer noch bei ihm wohnte? Kai stand mit den Händen in den Taschen da und schaute auf Tysons Haus. Er schien zu überlegen. Dann grinste er und beugte sich zu Tysons Ohr herunter. „Bis heute Abend bin ich wieder da“, flüsterte er Tyson ins Ohr und dieser bekam warmkalte Schauer. Dann drehte sich Kai um und wollte sich auf den Weg in seine Wohnung machen, dann fiel ihm allerdings noch etwas Wichtiges ein und mit ernster Miene wandte er sich wieder Tyson zu. „Würdest du bitte Tala noch nichts von uns erzählen“, bat er und seine Stimme klang merkwürdig betrübt. „Ich müsste nämlich davor noch etwas mit ihm besprechen.“ Tyson fand diese Bitte mehr als merkwürdig, aber da Kai so komisch klang und ein doch so ernstes Gesicht hatte, nickte er nur und sah zu wie Kai weiterging. Tyson wendete sich währenddessen wieder dem Eingang zu und straffte noch mal die Schultern bevor er hineinging. Allmählich wurden ihm Tala und Kai zu einen Rätsel. Zuerst stritten sie bis aufs Blut, dann haben sie sich wieder vertragen und jetzt wollte Kai noch etwas mit Tala besprechen, bevor er erfahren sollte, dass sie zusammen sind. Tyson war das alles ziemlich suspekt. Er griff gerade nach der Türklinke, als ihm ein Gedanke kam was dies alles bedeuten könnte. Er hatte in seiner Bewegung innegehalten und seine Hand schwebte ein paar Zentimeter über der Klinke. Dann musste er allerdings lächeln und schüttelte den Kopf. Das war einfach zu absurd. Er schloss die Tür auf und betrat das Haus. Schnell streifte er sich Schuhe und Jacke ab. In einen Spiegel im Flur begutachtete er sich und musste kurz erschrecken. Den Knutschfleck, welchen ihm Kai gestern gemacht hatte, war nun zu sehen, da der Kragen der Jacke fehlte. Wie sollte er Tala denn das erklären? /Kai hätte ja jetzt schon mit ihm reden können/, dachte er ärgerlich. /Dieser Drückeberger./ Vielleicht, so dachte sich Tyson, könnte er Tala ja nur kurz mitteilen, dass er wieder da war und sich dann in seinem Zimmer verbarrikadieren. Er war sowieso immer noch etwas sauer auf ihn, weil er ihn angebaggert hatte. Zwar war die Wut darüber wieder zum größten Teil verrauscht, weil er niemand lange böse sein konnte, aber das musste Tala ja nicht unbedingt wissen. Bevor er seinen Plan aber in die Tat umsetzen konnte, musste er Tala erstmal finden. Er hatte keinen Zweifel daran, dass er im Haus war, denn der Ersatzschlüssel, den er benutzen sollte, falls er das Haus verlässt, lag immer noch auf den Schränkchen im Flur. Weil er auch Durst hatte, war Tysons erstes Zimmer wo er nachschauen wollte, die Küche. Auf den Weg dorthin kam er am Telefon vorbei und warf einen schnellen Blick auf den Anrufbeantworter. Es gab keine neuen Nachrichten. Als er dann die Küche betrat und sich nach Tala umsah, musste er stocken. Tala sah er nicht, aber auf den Tisch lagen drei leere Flaschen, nicht gerade ordentlich aufgeräumt. Tyson hob eine der Flaschen hoch und musste allerdings feststellen, dass das Etikett fehlte, so konnte er nicht erkennen was sich darin befunden hatte. Aber er fand es äußerst merkwürdig, dass die Flaschen zum einen alle leer waren und dann auch noch nicht aufgeräumt. Eventuell hatte Tala eben Durst und drei Flaschen Was-auch-immer getrunken, aber warum sollte er sie einfach unaufgeräumt auf den Tisch gelassen haben. Jedoch fand Tyson dies als nicht besonders wichtig an und wollte die Flaschen Flaschen sein lassen. Er hatte im Moment zumindest auch Durst und öffnete daher den Kühlschrank, um sich eine Wasserflasche rauszuangeln. Er schenkte sich etwas in ein Glas und setzte sich an den Tisch. Erst als er das Glas an die Lippen setzte, merkte er wie ausgedörrt er war. Kein Wunder. Das letzte Mal was zu trinken hatte er auch letzte Nacht gehabt, kurz bevor er mit Kai zum Auto gehen sollte. Im Auto hatten sie nur was zu essen gehabt und leider war die Kühlbox mit den Getränken auch schon verstaut gewesen, als sie bei den anderen wieder ankamen. Allerdings war Tyson seit dem Aufstehen so vieles durch den Kopf gegangen, dass er gar nicht daran gedacht hatte, wie durstig er war. Er trank sein ganzes Glas leer und füllte sich sofort wieder etwas nach. Nachdem er dieses auch leer getrunken hatte, war sein Durst fürs erste gestillt und er stellte die Wasserflasche zurück in den Kühlschrank. Dann fiel sein Augenmerk wieder auf die Flaschen auf den Tisch. Wenn er schon mal da war, konnte er auch gleich diese wegräumen. Er nahm sie alle in die Hand und stellte sie auf die Spüle, um sie später dann zum Altglas zu bringen. Wirklich entsorgt waren sie noch nicht, aber wenigstens lagen sie nicht mehr auf den Tisch herum, der eigentlich zum Essen gedacht war. Tyson besah sich eine der Flaschen noch mal genauer. Leider war wirklich gar nichts mehr drinnen, so das er nicht mal von der Farbe des Getränks darauf schließen konnte, um was es sich handelte. Dann aber hielt er den Flaschenhals unter seine Nase und schnupperte kurz daran und schaute dann wieder bestürzt auf die Flasche. Er hatte ja nicht viel Ahnung davon, aber es hatte eindeutig nach Alkohol gerochen. Er konnte nur hoffen, dass sich Tala gestern nicht aus irgendeinen Grund die Kante gegeben hatte. Mit einen mulmigen Gefühl im Magen, machte sich Tyson weiter auf die Suche nach seinen Gast. Wenn er nicht in der Küche war, und auch nicht im Wohnzimmer, in das er vorhin einen Blick rein geworfen hatte, dann war er eventuell in seinem Zimmer. Doch schon auf den Weg dorthin hörte er ein leises Fluchen und dann das Geräusch von einer Flasche, die über den Boden rollte. Das Geräusch kam von der Veranda und gerade als er um die Ecke biegen wollte, rollte eine weitere leere Flasche über den Fußboden. Tyson schaute der Flasche bekümmert hinterher und ging dann schließlich um die Ecke. Tatsächlich saß Tala, mit gesenktem Kopf, auf der Veranda. Das mulmige Gefühl, welches er schon in der Küche hatte, verstärkte sich bei der Gestalt vor ihm nur noch mehr. Behutsam trat er näher, bis er direkt vor Tala stand. „Ähm, Tala. Ich bin wieder da“, sagte er ganz ruhig. Zuerst geschah gar nichts, doch dann drehte sich Tala um und schaute ihn mit einen unergründlichen Blick an. Man konnte nicht sagen, ob er wütend, traurig oder müde wirkte, aber dieser Blick jagte Tyson einen kalten Schauer über den Rücken. Für einen Moment flackerte das Lächeln welches er aufgesetzt hatte, doch dann festigte es sich wieder. Solche Blicke war er von Kai mehr als gewöhnt. „Warum bist du schon wieder hier?“, fragte Tala und seine Stimme klang fest. Innerlich atmete Tyson tief durch, da Tala anscheinend doch nicht besoffen war. Jedenfalls hatte er nach 4 Flaschen Alkohol schon befürchtet, er würde eine Alkoholleiche vorfinden. „Das Wetter war so schlecht, dass es nicht mehr möglich war gescheit zu campen“, erzählte Tyson. Seine Stimme klang nun auch wieder sicherer und sein Lächeln war wieder echter, da er wirklich erleichtert war. Tala gab ein kurzes Brummen von sich und stand dann auf und schritt auf Tyson zu. Auch hierbei schien er keinerlei Probleme zu haben. [Anmerkung: Von nun an, ist Talas Verhalten auf einen enormen Alkoholkonsum zurückzuführen.] „Und Kai?“, fragte er dann nur kurz angebunden und lief an Tyson vorbei. „Ist er auch wieder Zu Hause?“ „Was?“, sagte Tyson sehr leise und drehte sich zu Tala um. Dieser hob die eben geleerte Flasche wieder auf und ging dann zur Küche. Tyson ihm hinterher. „Na, der war doch mit“, meinte Tala und betrat die Küche. Er sah das die anderen drei Flaschen auf der Spüle standen und stellte seine dazu. Tyson blieb unschlüssig in der Tür stehen. So langsam kam das mulmige Gefühl wieder, nicht weil Tala wusste, dass Kai mit war, was sollte daran denn falsch sein, aber weil seine Stimme plötzlich nicht mehr nach dem alltäglichen klang. Sie hörte sich ein wenig gereizt an. „Der ist auch zu sich nach Hause gegangen“, beantworte Tyson schließlich die Frage. „Woher weißt du überhaupt, dass er mit war?“ „Ich wollte ihn gestern besuchen gehen, damit ich nicht den ganzen Tag hier alleine rum sitze. Aber als ich bei ihm zu Hause ankam, machte niemand die Tür auf.“ Tala hielt in seiner Erzählung kurz inne und schaute wieder zu Tyson. Dieser wich aber ängstlich zurück. Wieder dieser unergründliche Blick, aber dieses mal machte er Tyson eindeutig Angst. „Ein Nachbar, der sich um die Pflanzen kümmerte, meinte dann, dass er für ein paar Tage campen sei. Super!, dachte ich und meinte, weil er mit sei, würdest du wahrscheinlich nicht mitgehen. Wo du doch so sauer auf ihn warst.“ Die letzten Worte hatte Tala spöttisch ausgesprochen und er stieß sich nun von der Spüle ab, um auf Tyson zuzugehen, der aber schritt ebenfalls von Tala weg. Irgendwas hier stimmte so ganz und gar nicht. Tala kam immer schneller auf Tyson zu und dieser wich immer noch Rückwärts vor ihm weg, aber auf einmal war der Flur zu Ende und Tyson spürte die Wand an seinen Rücken. Tala blieb schließlich auch vor ihm stehen. „Doch als ich wieder bei dir ankam, warst du immer noch nicht da und bist auch nicht gekommen und ein Anruf bei Kai zu Hause bestätigte, dass auch er nicht zu Hause war. Danach bin ich in den Supermarkt gegangen und hab mich erstmal reichlich mit Wodka versorgt.“ „Aber warum denn?“, sagte Tyson. Er hatte inzwischen wieder etwas Mut gefasst, war sogar ein wenig gereizt. „Warum zum Teufel hast du dich Volllaufen lassen? Nur weil du niemanden zum quatschen hattest.“ Was nun geschah hätte Tyson niemals voraussehen können. Tala griff grob in seine Nachtblauen Haare und drückte seinen Kopf grob in seinen Nacken. Tyson keuchte auf vor Schmerz und kniff die Augen zusammen. „So sauer bist du auf Kai, dass du sogar freudig mit ihm campen gehst“, hörte Tyson Talas Stimme nah an seinen Ohr. Sehen konnte er ihn nicht, weil er die Augen immer noch vor Schmerz zusammendrückte und sich sogar kleine Tränen lösten. Mit seinen Händen versuchte er vergeblich Talas Hand aus seinem Haar zu lösen. „Das war nicht so“, keuchte Tyson vor Schmerz auf. Er wusste gar nicht was hier passierte. Warum war Tala so sauer auf ihn? Weil er nicht mehr sauer auf Kai war? Wieder schlich sich sein Gedanke von vorhin in seinen Kopf und plötzlich kam er ihn viel wahrscheinlicher vor. Aber er wollte es nicht wahrhaben. Es war jetzt sowieso nicht wichtig. Irgendwie musste er sich aus diesen groben Griff befreien, deshalb versuchte er mit Worten die Situation zu entlasten. „Wir wollten nicht gemeinsam campen gehen, aber Max’ Vater hat uns einfach beide ins Auto geworfen. Ich weiß, das hört sich ziemlich albern an, aber so war es.“ Allmählich glaubte Tyson, sein Genick müsste langsam brechen, so sehr drückte Tala zu. „Och, so unfreiwillig“, säuselte Tala weiter, „dass du mit einen Knutschfleck nach Hause kommst?“ Tyson spürte wie Tala über seinen Hals strich und zwar genau an der Stelle, wo Kai ihn gestern noch so zärtlich liebkoste. „Ich kenne dieses Markenzeichen von Kai.“ Jetzt wurde es Tyson doch langsam zu viel. Er riss wütend die Augen auf, packte mit seinen Händen Talas Finger in seinen Haar und drückte sie so grob nach hinten, das Talas Griff lockerer wurde und er ihn schließlich mit seinen Knie wegtreten konnte. Tala stolperte nach hinten und sah wütend zu Tyson auf. Tyson schaute genauso wütend zurück und rieb sich den Nacken. „Ich habe dir nichts getan“, sagte Tyson und seine Stimme vibrierte vor unterdrückter Wut. „Zumindest nichts, wofür du mich zur Verantwortung ziehen könntest.“ Tala und Tyson hatten nur einen minimalen Abstand von einander und das machte die Situation noch um einiges angespannter. Tyson hatte gedacht, Tala hätte der Alkohol nichts ausgemacht, aber da hatte er sich getäuscht. Natürlich wankte und säuselte Tala nicht, aber anscheinend machte ihn der Wodka unheimlich aggressiv. Anders konnte er sich dieses Verhalten nicht erklären. Er wusste auch, dass es gefährlich war Tala jetzt auch noch überflüssigerweise zu reizen, aber alles ließ er sich nicht gefallen. Nicht ohne zu wissen, was in diesen rothaarigen Russen wirklich vor sich ging. Tala beäugte ihn wie ein Raubtier seine Beute und Tyson erwiderte den Blick wacker. „Nichts?“, zischte dann Tala. „Wirklich Nichts? Du hast mich belogen, als du sagtest, du würdest Kai nicht lieben. Ich habe dir sowieso nicht geglaubt, aber als ich merkte, dass keiner von euch beiden zurückkam, musste ich doch nur eins und eins zusammenzählen. Und dann auch noch der Knutschfleck.“ Gerade wollte Tyson zu einer giftigen Antwort ansetzen, als Tala auch schon den Abstand überwand und ihm grob am Hals packen wollte, doch dieses mal erkannte Tyson die Gefahr sofort und wehrte Talas Hand ab, doch leider vergaß er die zweite und spürte auch schon einen Faustschlag auf seinen rechten Seite. Er konnte sich gerade noch davon abhalten, zu stolpern und zu stürzen, doch war er so benommen, dass er Talas nächste Handlung nicht abwehren konnte. Dieser hatte ihn nämlich an den Schultern gepackt und schmiss ihn zur Seite. Ob es Absicht war oder nicht, aber Tyson stieß mit dem Kopf an die Kante vom Tischchen, auf den das Telefon stand und stürzte zu Boden. Sofort presste Tyson seine Hand auf die schmerzende Stelle und spürte Blut an seiner Schläfe entlang sickern. Kein Wort der Welt konnte die Wut, die er im Moment empfand beschreiben. Tala ging definitiv zu weit. Weil ihm jetzt noch mehr der Kopf dämmerte als zuvor, wollte Tyson sich kurz sammeln, aber dazu ließ ihn Tala keine Zeit. Er riss ihm am T-Shirt wieder auf die Füße und drückte ihn brutal gegen die Wand. Tyson konnte nichts anderes tun, als ihn böse anfunkeln, doch auch die Angst schimmerte in seinen Augen, weil er fürchtete noch mehr Schläge abzubekommen. Doch es kam anders. Der Russe hatte ihn zuerst nur abschätzend angeschaut, doch dann drückte er seine Lippen auf die von Tyson. Tyson wollte sofort zu einem Schrei ansetzen, aber dieser wurde im Kuss erstickt und seine Bemühungen Tala von sich wegzudrücken schlugen auch kläglich fehl. Der Kuss von Tala war hart und so gar nicht wie die zarten und liebevollen von Kai. Tala wirkte ausgehungert und zwängte auch seine Zunge zwischen Tysons Lippen hindurch, um dessen Mundhöhle zu plündern. Tyson kamen nur die Tränen. Er wollte doch nie mehr von jemand anderen geküsst werden als von Kai. Nach einer schieren Ewigkeit löste Tala dann den Kuss und sah verachtend auf Tyson, den die Tränen über die Wange rannen, aber sein Blick war ebenso verächtlich. „Du bist erbärmlich“, flüsterte Tyson. „Ist mir ehrlich gesagt egal“, sagte Tala. „Ich kam nach Japan um dich ins Bett zu kriegen und das werde ich nun auch.“ Tyson konnte nicht lange genug entsetzt schauen, denn schon verzog er vor Schmerz wieder das Gesicht, weil Tala ihn einen gezielten Schlag in die Magengrube zugefügt hatte. Tyson sackte zusammen, wurde aber von Tala aufgefangen und von diesen vom Flur weggezerrt. Er öffnete die Augen erst wieder als Tala ihn von sich wegstieß und er auf sanften Grund aufkam. Er sah sich plötzlich in Talas Zimmer, dem Gästezimmer, wieder. Tala hatte ihn direkt auf das Bett gestoßen und durch dessen Worte beängstigt, wollte Tyson sofort wieder aufstehen, aber dann war Tala auch schon wieder da und drückte ihn in die Lacken zurück. „Wohin denn so eilig“, fragte Tala und setzte sich nun auch noch auf Tysons Becken. Nun keimte in ihn auch die Gegenwehr wieder auf und er versuchte Tala von sich wegzudrücken. „Lass mich gehen!“, rief Tyson wütend und panisch. Er wand sich unter Tala, der schlug aber den unter sich liegenden nur wieder ins Gesicht. Tysons Kopf flog zur Seite und er schmeckte Blut, da er sich auf die Zunge gebissen hatte. Die Angst lähmte ihn langsam und weil er wieder durch den Schlag kurz benommen war, packte Tala seine Handgelenke und drückte sie mit einer von seinen Händen über Tysons Kopf fest in die Lacken und plötzlich konnte Tyson sich nicht mehr wehren. Nun wich auch die letzte Wut aus seinen Körper und er hatte nur noch Angst. „Bitte, Tala“, sagte er leise und Tränen traten wieder aus seinen Augen hervor. „Bitte, tu mir das nicht an.“ Aber Tala schien seine Worte nicht zu hören. „Du duftest immer noch nach Kai“, flüsterte Tala in sein Ohr und drückte Tyson wieder einen Kuss auf die Lippen und als er diesmal in die Mundhöhle eindrang, konnte Tyson den Alkohol schmecken. Als er auch noch spürte wie sein T-Shirt zerrissen wurde, konnte er nur noch zittern. /Kai!/ /Nun bin ich also wieder hier./ Zur gleichen Zeit stand eine Gestalt vor dem Haus und schaute daran hinauf. Noch war er unschlüssig, ob er einfach reingehen sollte. Tyson hatte ihm zwar die Freundschaft versichert, aber wie würde er reagieren, wenn er plötzlich vor der Tür stehen würde. Und was wenn Max da wäre. „Jetzt reiß dich doch mal zusammen, Ray!“, sagte Ray zu sich selbst und schüttelte den Kopf. „Ich kann doch nicht den weiten Weg von China bis hierher machen und dann am Schluss kneifen.“ Er warf seinen Reisesack wieder über die Schultern und schritt auf das Haus zu. Vor der Tür blieb er stehen und schaute auf die Klingel, dann nahm er seinen ganzen Mut zusammen und drückte auf die Klingel. Er hörte es innen leise klingeln und atmete noch mal tief durch, aber selbst nach einer Weile kam niemand. Noch einmal klingelte er. Wieder nichts. Verwundert schaute Ray auf die Klingel und beschloss dann mal ums Haus herum zu gehen. Vielleicht hatten sie die Klingel einfach nicht gehört. Im Garten angekommen bemerkte er, dass die Verandatür offen stand. Es musste also definitiv einer da sein. Sonst könnte er ja jeder x-beliebige Verbrecher ins Haus spazieren. /Oder jeder x-beliebige Herzensbrecher/, dachte Ray bei sich und seufzte schwer. Er sollte endlich damit aufhören, sich selbst so nieder zu machen. Er betrat das Haus und wollte gerade nach Tyson rufen, als er diesen selbst hörte, aber seine Stimme gefiel ihm nicht. Ray rannte in die Richtung aus der er die Stimme gehört hatte und als er in der offenen Tür zu dem Zimmer stand, in den Tyson war, blieb ihm die Luft weg. Tyson lag wehrlos und weinend auf Talas Bett und Tala kniete über ihn und leckte gerade über Tysons Brust. Gerade wollte er sich an Tysons Hose zu schaffen machen, da reichte es Ray. „Runter von ihm, du Drecksau!“, schrie er und rannte auf Tala zu und riss ihn sofort von Tyson runter. Seine Tasche hatte er achtlos fallen lassen und Tala, der völlig perplex war, dass ihn jemand störte, konnte nicht schnell genug reagieren, da verpasste ihn Ray schon einen Faustschlag ins Gesicht. „Ray?“, hörte er Tyson aufschreien, aber statt darauf zu achten folgte seinem Schlag noch ein Tritt in Talas Magen. Dann packte Ray ihn am Kragen und schleifte ihn quer durchs Haus. Der Tritt in den Magen hatte so gut gesessen, dass sich Tala gar nicht mehr wehren konnte. Dann öffnete Ray die Haustür und schmiss Tala im hohen Bogen hinaus. „Mach das du wegkommst!!!“, brüllte Ray noch und schlug dann die Tür zu. Kurz lehnte er an der Tür um wieder zur Ruhe zu kommen, dann rannte er zurück zu Tyson. Er stürmte sofort auf das Bett zu und zog Tyson in seine Arme. „Geht’s dir gut? Bist du schwer verletzt?“, fragte Ray nach. „Ray, was machst du hier?“, sagte Tyson völlig verblüfft. „Ich bin zurück“, sagte Ray und ein schüchternes Lächeln stahl sich wieder auf seine Lippen. „Zurück aus China.“ „Warum?“, war Tysons nächste Frage. „Das ist doch jetzt egal“, sagte Ray ernst. „Geht es dir gut?“ Tyson wurde plötzlich von einen Zittern erfasst, dann klammerte er sich wie ein Ertrinkender an Ray und fing an bitterlich zu weinen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)