Wahre Liebe von Curin (Tyka) ================================================================================ Kapitel 5: Tequila auf Ex ------------------------- Und wieder mal ein Kapitel von mir. Eigentlich hatte ich dieses Kapitel ja schon viel früher fertiggestellt gehabt, aber von der ersten Version hat mir der Haupteil nicht gefallen. Er war vom Schreibstil, als auch vom Inhalt her, auf niedrigsten Niveau. Deshalb habe ich alles löschen und neu schreiben müssen, aber dafür gefällt mir das Kapitel jetzt sehr gut. Und ich hoffe auch andere finden das auch. Zum Kapitel: Zwischen Kai und Tala kommt es zu einen interessanten Gespräch wo auch Tyson nicht ganz unbeteiligt ist. Legende: "jemand spricht" /jemand denkt/ 5. Kapitel: Tequila auf Ex Es war vielleicht gegen 18Uhr als Kai wieder bei Tyson ankam. Tyson war bereits wieder zu Hause und hatte sich in seinen Zimmer verkrochen, um Tala nicht über den Weg zu laufen, was diesen natürlich enorm kränkte. Er hatte sich auf die Veranda gesetzt, die sich vor Tysons Zimmer befand und warf traurige Blicke auf Tysons Silhouette, die durch die Tür zu erkennen war. Kai beschloss das Abendessen zu richten und sich dann weiter sorgen um Tala zu machen. Irgendwie tat ihm Tala ja schon leid. Tyson war ein netter und lebenslustiger Junge. Von ihm eine derartige Art von Ablehnung zu erfahren, muss schon hart sein. Ihm geht es auch nicht viel anders, wenn Tyson mal auf ihn sauer ist, auch wenn er es dann hinter seiner Maske aus Gleichgültigkeit versteckt. Kai schaute in den Kühlschrank um nachzusehen was er zubereiten konnte, doch dann musste er feststellen, dass der Kühlschrank fast leer war. Natürlich! Seit Tysons Großvater verreist war, ist auch keiner von beiden auf den Gedanken gekommen wieder einkaufen zu gehen. Kai beschaute sich das Schlammamsel genau. Sie hatten wirklich kaum noch etwas da. Es war noch Butter, Milch und etwas Wurst da, drei Eier, Saft und ein Joghurt. Daraus konnte man nichts zu Essen machen. Kai öffnete nun das Gefrierfach, um dieses genau zu überprüfen, doch es war noch leerer als der Kühlschrank. Das war wirklich ein Problem, besonders da jetzt die meisten Geschäfte geschlossen hatten. Es gab zwar Supermarkts, die jetzt noch offen hatten, aber die lagen etwas außerhalb der Stadt und Kai hatte keine Lust bis dahin zu laufen. "Wie sieht es mit den Abendessen aus?" Tyson betrat die Küche und schaute Kai fragend an. Kai musste nicht lange überlegen und Tyson mustern, um zu wissen, dass er mal wieder am Verhungern war. "Schlecht", sagte Kai und schloss Gefrierfach und Kühlschrank wieder. "Wir haben nichts mehr zum Essen da." "Waaaaas?", schrie Tyson entsetzt auf. "Aber Großvater war doch bevor er gegangen ist noch groß einkaufen!" Nun riss Tyson selbst den Kühlschrank auf, um sich von der Leere zu überzeugen. Er schob die wenigen Habseligkeiten zur Seite, um zu schauen, ob auch wirklich nichts mehr da ist und sich nicht noch irgendwo was versteckte. "Wo ist nur das ganze Essen hin?", jammerte Tyson während er jetzt auch noch das Gefrierfach auseinander nahm. "Alles in deinen Magen", erklärte Kai, der sich Tysons Trauerspiel ansah. "Aber ich habe doch solchen Hunger." Tyson hatte nun wirklich jeden Millimeter durchsucht. Es war nichts mehr zum Essen da. "Wir müssen heute wohl hungern. Ich gehe erst morgen wieder zum Supermarkt", meinte Kai. "Ich habe aber jetzt Hunger", schmollte Tyson und zog eine Schnute. "Können wir nicht einfach den Pizzadienst rufen?" "Weißt du wie teuer das ist?", schnauzte ihn Kai an. Er hatte wirklich keine Lust den teuren Pizzadienst zu rufen, um eine lauwarme Pizza geliefert zu bekommen, an der das Fett herunterlief, die nur billig belegt war und er Pizzabote voller Pickel war, außerdem hatte er mal in einer Reportage im Fernsehen gesehen, das manche solche Pizzerien ins Essen spuckten oder noch schlimmeres machten. "Aber ich bin kurz vorm verhungern", schluchzte Tyson jetzt auch noch. Er machte ganz große Augen, in denen schon Tränen schimmerten und schaute Kai noch mal eindringlich an. Der versuchte hart zu bleiben und starrte nur stur zurück. Als Tysons Lippen dann aber auch noch anfingen zu beben, war es ihm doch zuviel und er ließ sich dazu nieder den Pizzadienst anzurufen. Er bestellte für sich aber nur Nudeln und keine Pizza und für Tyson eine mit allen drum und dran außer Pilzen und Sardellen. "Was ist mit Tala?", sagte er, während er die Bestellung durchgab. Er hielt die Sprechmuschel zu und schaute fragend zu Tyson. "Geh und frag ihn, was er will!" "Der soll sich selbst um sein Essen kümmern!", sagte Tyson verbohrt. "Jetzt geh und frag ihn schon!", knurrte Kai ungeduldig, weil der Pizzatyp noch am Telefon wartete. Doch Tyson blieb weiterhin unberührt stehen. Kai seufzte. "Dann noch eine Pizza Margherita. Ja...in 15 Minuten...okay." Kai legte auf und nahm sich jetzt mal Tyson vor. Er mochte den Grund, warum Tala hier war nicht, aber Tyson war eindeutig zu grausam. "Jetzt sei in der Sache mit Tala doch nicht so intolerant", setzte er zur Predigt an. "Kann ja sein, das er Mist gebaut hat und du hast auch das Recht sauer auf ihn zu sein, aber das geht ja schon in Gehässig über und das ist nicht mehr okay." Tyson schenkte ihn nur einen säuerlichen Blick und starrte ihn wütend an, doch nachdem Kai den Blick nicht abwendete, wurde auch Tysons Blick etwas weicher und er schaute betrübt zu Boden. "Ist ja nicht so, das ich ihn hasse", murmelte er dann leise. "Aber ich kann ihm ja nicht einfach so verzeihen. Das wäre auch Max gegenüber nicht fair, der wegen Tala wieder ein Tief hatte. Soll ich etwa so tun, als wäre nichts gewesen?" "Und wenn es ihm wirklich leid tut?" "Pah, das glaubst du, doch selber nicht. Ich kenne Tala zwar nicht so gut wie du, aber ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, dass es ihm nicht Leid tut, dass er Max verletzt hat. Wenn es ihm Leid tun würde, dann hätte er sich gleich entschuldigt, oder zumindest bei Max, solange er noch da war. Hat er aber nicht. Er hat nur Trübsal geblasen und so getan, als wäre er das Opfer dieser ganzen Missähre. Ich bin nicht bereit ihm zu verzeihen solange er nicht selber einsieht, das er Mist gebaut hat." Tyson drehte sich ab, um in sein Zimmer zu gehen, doch bevor er losging sagte er noch kleinlaut: "Aber wenn es dir wichtig ist, werde ich darauf achten in Zukunft nicht mehr ganz so gehässig zu sein." Kai ging an die Tür, als die Pizza dann endlich ankam. Es hatte wirklich nur 15 Minuten gedauert. Er hatte gehofft, dass sie zu spät kommen würde, denn dann hätte er sie umsonst gekriegt. Tja, Pech gehabt. Kai brachte Tyson die Pizza und ging dann mit seinen Nudeln und der Pizza für Tala auf die Veranda, wo dieser immer noch deprimiert saß. "Hier, für dich", sagte Kai und hielt Tala den Karton mit der Pizza hin. Tala musterte Kai für einen Moment misstrauisch, doch dann nahm er den Karton an und öffnete ihn. Kai machte derweil die Schachtel mit seinen Nudeln auf. "Margherita?", sagte er und schielte zu Kai rüber. "Ich wusste nicht, was du sonst haben willst", sagte Kai mürrisch und aß dabei seine Nudeln. Tala gab sich mit seiner Pizza zufrieden und nahm sich da erste Stück. Während die beiden aßen herrschte Stille. Die Sonne war nun längst untergegangen und Tala sah immer wieder rauf zu den Sternen, die klar und hell am Himmelszelt hingen. Nach einer Weile ging in Tysons Zimmer das Licht aus. Tala warf noch einen traurigen Blick auf das nun dunkle Zimmer und blickte dann wieder traurig in den Himmel. "Was bist du auch so gemein zu Max gewesen", sagte Kai der immer noch mit seinen Nudeln beschäftigt war. Er hatte sich eine extra große Portion gegönnt. Tala antwortete nichts, es veränderte sich lediglich sein Blick der nun auch etwas Wut verzerrt war, aber nur ansatzweise. "Es ging mir nicht um Max, sondern um diesen Brooklyn. Woher hätte ich denn wissen können, dass Max gleich so einen Ausraster kriegt, wenn man ihm nicht volle Aufmerksamkeit spendet. Dieses Baby!" Kaum hatte Tala diese Worte ausgesprochen, bekam er einen Faustschlag ins Gesicht. "Auhh!! Kai was erlaubst du dir!?" Tala sah zur Seite und hielt sich dabei die Nase, die sehr schmerzte. Doch Kai saß so da, als wäre nichts gewesen und aß einfach weiter. "Na gut", meinte Tala dann mit wieder etwas wutabflauender Stimme. "Vielleicht war ich ja etwas gemein. Aber woher hätte ich denn wissen sollen, dass ich mir in Max' Gegenwart jedes Wort zweimal überlegen muss." "Du hättest es von dem Moment an wissen müssen, da Tyson dir von Rays Abgang erzählt hat, oder als Max beim gemeinsamen Essen wieder einen Rückschlag hatte." Kai hatte nun seine Nudeln zu Ende gegessen und legte die leere Schachtel neben sich, dann wendete er sich vollends Tala zu und schaute ihn ernst an. Der Rothaarige hielt den Blick von Kai nur eine kurze Zeit stand, doch dann wendete er sich ab. Dann murmelte er etwas leise vor sich hin: "Ich wollte ihn doch gar nicht verletzen. Schon allein, weil Tyson mich darum gebeten hatte." Am nächsten morgen verabschiedete sich Tyson schon früh, da er zu Max wollte. Er sagte Kai bescheid, der nur meinte, das er wenigstens heute pünktlich zu Hause sein sollte, und zwar so gegen Mittag, da sie gemeinsam einkaufen gehen mussten. Tyson ließ ein Grummeln hören, da einkaufen nicht so seine Stärke war und ging dann. Von Tala verabschiedete er sich natürlich nicht. Es war ein sonniger Tag und Tyson genoss die warme Sonne auf seiner Haut. Im Park spielten ein paar Kinder mit ihren Blades. Eigentlich hatte sich Tyson vorgenommen auch mal wieder etwas zu trainieren, weil er das Gefühl hatte in letzter Zeit etwas zu schlauchen. Aber Kai trainierte meistens lieber allein, Ray war nicht da, Max nicht in der Lage dazu und Kenny war kein angemessener Trainingspartner. Hilary hatte mal den Vorschlag gemacht, dass sie doch mit ihm trainieren könnte, um auch endlich mal das Bladen zu lernen. Doch da fiel Tyson lauwarm wieder ein, wie Hilary schon einmal versucht hatte einen Beyblade im Bus zu starten und das im totalen Chaos geendet hatte. Hilary diente besser als Couch und Trainingsleiterin, anstatt als Trainingspartner. So hatte sich Tyson erst mal mit Daichi zufrieden gegeben, der beim Training aber auch nicht immer ganz bei der Sache war. Wenn das so weiterging würde es für Tyson bei der nächsten Weltmeisterschaft schlecht aussehen, wobei die sowieso noch auf sich warten lassen würde. Schließlich fehlte der BBA immer noch eine Menge an Geld, um so ein großes Event zu finanzieren. Als Tyson bei Max ankam begrüßte er erst mal dessen Vater, der sich dazu fertig machte den Laden zu eröffnen. "Max ist in seinen Zimmer und Daichi mal wieder auf Achse. Ich glaube, er macht zur Zeit immer mal wieder ein paar Kinder im Park beim beybladen fertig." Er hatte nicht großes Interesse an Daichis Aktivitäten und machte sich gleich mal auf den Weg in Max' Zimmer. Schon bevor er es betrat hörte er Max darin schluchzen und als er die Tür öffnete, sah er Max über ein Fotoalbum gebeugt und das tränenverschmierte Gesicht. Max wollte sein Zimmer aufräumen um sich etwas abzulenken, doch dabei hatte er ein Fotoalbum gefunden, das Daichi zur Vorsorge hinter einen Stapel Bücher versteckt hatte. Es war ein Album mit Bildern des letzten halben Jahres, als Max und Ray noch zusammen waren. Sie hatten in der Zeit sehr viele Bilder gemacht und das Album damit gefüllt. Max hatte es schon fast vergessen, doch dann musste er es natürlich finden und anstatt es einfach wegzuräumen und zu ignorieren, hatte er es natürlich aufgeschlagen und sich so selbst wieder in eine Welle der Trauer gestürzt. Tyson hatte eine ganze Stunde gebraucht um ihn wieder zu beruhigen. Als er dies dann zustande gebracht hatte, haben sich nun beide dem aufräumen gewidmet. Es war sehr viel liegen geblieben in den letzten Wochen, da Max in seiner Trauer nicht dazu gekommen war, das Zimmer in Ordnung zu halten und Daichi war im Haushalt nun wirklich keine große Hilfe. Es war dann gegen 12 Uhr, als sie befanden, dass das Zimmer in einen angemessen Zustand war. "Ich muss langsam gehen", meinte Tyson dann. "Ich muss mit Kai einkaufen gehen. Der Kühlschrank ist völlig leer." "Wie läuft es eigentlich mit deinen beiden Russen?", fragte Max der gerade einen Staublappen vor dem Fenster ausschüttelte. "Na ja", sagte Tyson nur und stemmte die Hände in die Hüften. "Das Kai kein großer Unterhalter und Gesprächspartner ist, weißt du ja. Aber mit Tala ist es noch viel schlimmer." "Warum denn?", fragte Max und entfernte sich wieder vom Fenster. Sein Blick war wirklich fragend, was den Blauhaarigen natürlich verwunderte, denn schließlich war er seinetwegen auf Tala sauer. "Weil er doch so gemein zu dir war", erklärte Tyson. "Ich rede nicht mehr mit ihm, weil er einfach nicht einsieht das er dich verletzt hat." In Max' Gesicht spiegelte sich für einen Moment noch Ungewissheit, doch dann kapierte er und war nun sogar etwas geschockt. "Du hast dich meinetwegen, doch nicht etwa mit ihm verkracht?", sagte er geschockt. "Ähm, doch", antwortete Tyson verwundert. Litt Max unter Gedächtnisschwund, oder warum sonst war das für ein so großer Schrecken. "Nicht doch, Tyson! Du solltest dich lieber wieder mit ihm vertragen." "Was?" Nun verstand Tyson wirklich nur noch Bahnhof. "Nachdem er so gemein zu dir war? Ich sehe nicht ein, dass ich es ihm einfach so verzeihe, dass er dir gegenüber so Rücksichtslos war und sich nicht einmal dafür entschuldigt." Max ließ sich auf sein Bett fallen und seufzte schwer. In seinen Augen war nun wieder etwas Trauer zurückgekehrt und er machte einen erschöpften Eindruck. Tyson war noch einen Moment verwundert, ging dann aber doch auf Max zu und setzte sich zu ihm aufs Bett. Ein paar Minuten saßen die beiden nur schweigend da und nahmen gar keine Notiz von den anderen. "Vertrag dich wieder mit Tala!", kam dann endlich eine Reaktion von Max. "Warum?", fragte Tyson einfach nur. Er konnte Max nicht verstehen. Er war doch das Opfer in dieser ganzen Sache, schien aber keinerlei Wut gegenüber Tala zu haben. "Tala hat nichts gesagt, was mich direkt angegriffen hat", erklärte dann Max. "Vielleicht war er etwas arg rücksichtslos, da er meinte, dich für sich beschlagnahmen zu können, aber wir sind es ja schon von Kai gewohnt, das manche eben etwas Grob sind. Deshalb solltest du nicht ihm brechen. Ich habe es langsam satt wie ein rohes Ei behandelte zu werden...und mich selbst wie eins aufzuführen." "Reis, Eier, Obst, Fleisch und den Rest sollten wir dann im Supermarkt nachschauen. Eben das was Tyson essen will." Kai stellte gerade eine Einkaufsliste zusammen. Oder versuchte es zumindest. Tyson hatte einen dermaßen großen Appetit, dass man unmöglich eine Liste machen konnte. So viel würde er gar nicht auf ein Blatt Papier kriegen. Er öffnete nun auch noch das Tiefkühlfach, um sich inspirieren zu lassen, was sie noch so alles brauchen würden. Doch ihm viel nichts mehr ein. Er legte den Zettel auf den Tisch und ging zu der Küchenanrichte auf der eine kleine Box stand. In dieser Box hatte Tysons Großvater, das Geld für den Einkauf reingetan. Kai war schon beim ersten mal überrascht gewesen, wie vie Geld sich doch darin befand, aber nachdem er über Tysons Essensgewohnheiten nachgedacht hatte, hatte er sogar die Angst, es könnte nicht genügen. Nun machte er sich sogar noch mehr Sorgen, da sie Tala ja auch noch durchfüttern mussten. Er öffnete die Box und nahm einen Batzen Geld daraus, aber nicht alles. Er zählte nach und war der Meinung, es müsse genügen. Dieses legte er dann auch noch auf den Tisch und sah auf die Uhr. Tyson müsste bald nach Hause kommen, aber bei dem konnte man ja nie wissen, deshalb entschloss sich Kai lieber mal bei Max anzurufen und sich zu erkundigen, ob Tyson auch wirklich auf den Heimweg war. Doch davor wollte Kai noch Tala fragen gehen, ob ihm noch etwas einfiele, was sie im Supermarkt noch kaufen sollten. Schließlich wohnte er immer noch bei Tyson und man konnte ihn doch nicht einfach verhungern lassen, nur weil er und Tyson im Moment ein gestörtes Verhältnis hatten. Und genauso wenig konnte man einfach essen kaufen und dann darauf hoffen ihm würde es auch schmecken. Also ging Kai geradewegs in Talas Zimmer, um mit ihm zu reden. Kai ging davon aus, Tala würde sich auf jeden Fall dort befinden, da er sich auch in letzten Tagen in seinen Zimmer verkrochen hatte. Leider aber, war zu Kais Enttäuschen, Tala nicht in seinen Zimmer. So musste er eben das ganze Haus durchsuchen. Er schaute in der Küche nach, ging ins Bad, auf die Veranda, in das Wohnzimmer und zuletzt auch noch in sein eigenes Zimmer, doch nirgends befand sich Tala. Kai war sich hundertprozentig sicher, Tala müsste noch irgendwo im Haus sein, denn er hatte nicht mitgekriegt, wie dieser fortging. Schließlich war nur noch ein Zimmer übrig. Er setzte schon mal ein missmutiges Grinsen auf und begab sich dann in das letzte Zimmer, und tatsächlich stand Tala, sich ruhig umsehend, in Tysons Zimmer. Kai ging zu ihm rein und stellte sich neben ihn. Tala bemerkte ihn nicht, war wohl zu sehr in Gedanken versunken. Kai beobachtete wie Tala vor sich hin auf Tysons Bett starrte. Er konnte sich nur fragen, was damit los sein konnte. Es war eben Tysons Bett, das ausnahmsweise mal gemacht war. "Und? Ist es interessant?", fragte er dann an Tala gewandt, um sich bemerkbar zu machen. Tala zuckte kurz zusammen, als er plötzlich bemerken musste, dass Kai anscheinend schon länger neben ihn stand. Er schaute in Kais Gesicht, welches nur wie gewohnt ein einziger Ausspruch aus Desinteresse spiegelte. Nachdem sich Tala wieder etwas von seinen Schreck erholt hatte, setzte er auch wieder seine kühle Maske auf und schaute Kai verachtend an. "Ich wollte nur mal die Lage erkunden", meinte er auf Kais Frage von vorhin. "Ich glaube nämlich, Tysons Bett ist zu klein." Kais Augen wurden auf einmal zu Schlitzen und er fragte, in einen zwar ruhigen, aber dennoch gefährlichen Ton: "Zu klein für was denn?" "Um ihn darauf zu nehmen", antwortete Tala mit einen gemeinen Grinsen auf den Gesicht. Nun brauchte Kai seine ganze Willenskraft, um Tala nicht die Zähne auszuschlagen, nur um dieses Grinsen nicht mehr zu sehen. Es war für ihn wirklich ein Wunder, wie Tala immer noch daran denken konnte, wie er Tyson am besten ins Bett kriegen konnte, wo dieser doch auf ihn wütend war. Hatte Tala denn immer noch nicht kapiert, was er mit der Aktion letztens angerichtet hatte? Anscheinend war Tyson für Tala nicht mehr als ein Stück Fleisch. Ihm interessieret es nicht, ob Tyson nun sauer auf ihn war, oder nicht. Hauptsache er könnte ihn flach legen. "Du bist abstoßend und armselig!", sagte Kai noch mit einen verächtlichen Blick auf Tala und wendete sich dann zum gehen, als ihm noch einfiel, warum er Tala überhaupt gesucht hatte. Er holte den Einkaufszettel und einen Stift heraus, welche er eingesteckt hatte, und fragte an Tala gewandt: "Fällt dir noch was zum einkaufen ein?" Tala musterte einen Moment den Einkaufszettel, den Kai ihm hinhielt, nahm in dann in die Hand und untersuchte, was Kai bisher aufgeschrieben hatte. "Mir fällt nichts mehr ein", sagte er dann, nachdem er die Liste durchhatte. Kai wollte ihn schon den Zettel wieder aus der Hand reißen, als Tala plötzlich doch etwas einfiel. Schnell entwendetet er Kai auch noch den Stift und kritzelte kurz etwas auf die Liste. Dann gab er Kai Liste und Stift zurück. Kai kontrollierte was Tala noch so dringendes eingefallen war und machte ein fragendes Gesicht. Ganz unten auf den Zettel stand jetzt: Tequila!!! Kai verstand nicht ganz warum Tala denn dringend Alkohol brauchte und schaute ihn daher verwundert an. "Bist du zu den Alkoholikern übergegangen?", fragte er höhnisch. "Nein, aber das könnte mir bei meinen Vorhaben helfen." Kai verstand immer noch nicht ganz, als ihm plötzlich wieder einfiel, wie er einst Tequila getrunken hatte und was danach passiert war. Er knurrte Tala an und schenkte ihn einen Blick von tiefster Verachtung. "Das kannst du dir gleich mal abschminken", zischte er bedrohlich in Talas Richtung. "Tyson steht sowieso nicht auf Alkohol und ich werde schon aufpassen, damit du ihn nicht vollaufen lässt." Kai war wirklich mehr als sauer. Es stimmte zwar, das Tala und Tyson nicht immer die besten Freunde waren, aber zumindest nach der Sache mit der BEGA hätte man meinen sollen, Tala bedeutete die Freundschaft mit Tyson einiges. Und nun dachte er wirklich darüber nach, wie er den kleinen Japaner, am besten willenlos machen konnte. Kai konnte und wollte das einfach nicht glauben. "Reg dich wieder ab, Kai", winkte Tala Kais bissige Kommentare einfach ab. "Ich will Tyson doch nicht besoffen machen, damit ich ihn mit Leichtigkeit ins Bett zerren kann." Kai war wirklich überrascht über Talas Aussage, aber gleich würde der nächste Hammer erfolgen. "Ich will nur seine Hemmschwelle etwas senken." Kais Finger zuckte nur so, weil sie Tala einen Faustschlag ins Gesicht verpassen wollten. Doch Kai brachte all seine Selbstbeherrschung zusammen, unterdrückte das Gefühl und starrte ihn daher nur verhasst an. Es ekelte ihn einfach nur noch an. Talas Selbstsicheres Gesicht und die Art wie er über Tyson redete. Es würde ihm noch zum kotzen bringen. Kai drehte sich um und wollte gerade das Zimmer verlassen, als Tala noch versuchte ihn zu beschwichtigen. "Jetzt nimm es doch locker, Kai. Unsere Freundschaft hat es auch nicht zerstört, nur weil wir miteinander geschlafen haben." Kai blieb in der Tür stehen, drehte sich um und ging wieder einige Schritte ins Zimmer, bis er vor Tala stehen blieb. Dann schaute er ihn abschätzend von oben bis unten an. Tala war ein Stück größer als Kai und wirkte auch etwas kräftiger. Dennoch hatte das niemals etwas daran geändert, dass Kai der stärkere von beiden war. War es nun psychisch oder physisch. "Vielleicht ist es für dich nichts besonderes mehr mit jemanden zu schlafen, aber ich bereue es immer noch. Diese Nacht zwischen uns hätte es nie geben sollen." "Wieso? Etwas Sex unter Freunden, ist doch ganz okay." Kai spürte wieder dieses Gefühl der unbändigen Wut und den Wunsch Tala eine zu verpassen und dieses mal wollte er dieses Gefühl auch nicht unterdrücken, sondern ihm freien Lauf lassen, doch wieder kam etwas dazwischen. "Ihr beide...habt miteinander...geschlafen?!" Beider Augenpaare schnellten geschockt zur Türe, denn darin stand Tyson und schaute sie fassungslos an. Sein Mund war offen und er schaute von einen der beiden zum anderen und auch die waren nicht gerade in bester Stimmung. Talas Gesicht war eine einzige Schockfassade und auch in Kais Augen war ein Anflug von Panik, während Tysons Blicke immer noch zwischen ihnen wanderten. Obwohl alle auf die gleiche Weise geschockt waren, hatte der Grund eine jeweils andere Herkunft. In Tala ging nur der Gedanke herum, Tyson könnte jetzt sonst was von ihm denken. Er hatte es nicht groß publik gemacht, auf Männer zu stehen und seine ganzen Affären behielt er auch lieber für sich. Wenn Tyson jetzt auf den Trichter kommen würde und herausfinde was sein tolles Hobby betrifft, so würde er vielleicht noch mehr Abstand zu ihm nehmen, als sowieso schon. Und Kai hatte ganz andere Sorgen. Was würde Tyson jetzt wohl von den coolen Kai denken, jetzt wo er wusste, dieser hatte eine Leidenschaftliche Nacht mit Tala? Für Kai war es nicht schlimm, dass Tyson jetzt wusste, dass er schwul war. Ihm ging es allein darum, was Tyson jetzt über seine Beziehung zu Tala denken würde. Was tun, wenn Tyson deshalb auch sauer auf ihn wäre? Aber das allerschlimmste war wohl. Was wenn Tyson, denke würde, sie hätten immer noch was miteinander? Kai wollte sein Herz doch schon jemand anderen schenken. Die Nacht damals mit Tala hatte nichts mit Liebe zu tun gehabt, sondern nur mit Alkohol. Um genau zu sein mit Tequila. Genau den Tequila den Kai aus Frust auf Ex getrunken hatte, und weswegen er schließlich am nächsten morgen mit einen Kater neben Tala aufgewacht war. Tysons geschockte Augen blickten immer noch zwischen Kai und Tala umher, weil keiner eine Antwort gab. Kai überlegte noch fieberhaft, wie er sich aus der Missähre ziehen konnte, als Tala einfach drauflos plapperte. "Das darfst du jetzt nicht zu ernst nehmen, Tyson", sagte er voller Aufregung in der Stimme. "Die Nacht zwischen mir und Kai war etwas einmaliges." Schließlich blieb Tysons Blick an Tala haften und er bekam nun einen auch etwas gehässigen Ausdruck. "Für Kai vielleicht. Aber für dich wohl kaum, oder denkst du ich wüsste nicht, wie du jeden Mann hinterher steigst." Für einen Moment sah es wirklich so aus, als wäre Tala zur Salzsäure geworden. "Nun tu doch nicht so überrascht", tadelte Tyson. "Ich habe doch auf den Benefizturnier mitgekriegt, wie du jeden Mann angemacht hast. Außerdem geht das Gerücht, du hättest eine schwäche für Affären, schon lange unter den Beybladern herum." Während Tala immer noch wie vom Donner gerührt dastand, setzte nun auch Kai zu seiner Verteidigung an. Im gewohnt lässigen Ton, um seiner Angst keinen Ausdruck zu geben, sagte er zu Tyson gewandt: "Die Nacht zwischen mir und Tala war nur ein kleines Versehen. Du brauchst also keinen solchen Wirbel darum zu machen." Tyson schaute Kai beleidigt an, und streckte ihm die Zunge raus. "Wer macht denn hier Wirbel?! Ich habe doch nur gefragt." Tala kehrte nun langsam mal wieder ins Leben zurück. "D...du weißt schon längst, von meinen...Affären?" "Bin ja schließlich nicht blind und taub", verteidigte sich Tyson. "Ist außerdem deine Sache wie dein Sexleben aussieht. Wenn ich dich dafür verurteilen würde, wäre ich ja ein schöner Freund." Tala war so erleichtert darüber, von Tyson nicht dafür gehasst oder verachtet zu werden, dass er nicht nachdachte und Tyson sofort in seine Arme zog. Tyson quiekte kurz auf, da die Umarmung so plötzlich kam, wehrte sich aber nicht dagegen. Als Tala schließlich bewusst wurde, wie Tyson still und ohne zu merken in seinen Armen war, drückte er ihn etwas weg und musterte ihn misstrauisch. "Bist du gar nicht mehr sauer auf mich, oder nur geschockt?", fragte Tala skeptisch nach. Auch Kai war nun wieder aufmerksam geworden. Bisher war Tyson doch nur in Talas Nähe sauer geworden, und nun hatte dieser ihn den Arm genommen, ohne das Tyson irgendeine Art von Prostet von sich gibt. "Ähm, nein", sagte Tyson und die beiden schauten immer noch überrascht, weil Tysons Antwort noch etwas fragwürdig war. "Ich meine damit, ich bin nicht mehr sauer auf dich." Kai klappte fast die Kinnlade bis auf den Boden, weil er nicht glauben konnte, und auch nicht wirklich glauben wollte, was Tyson gerade gesagt hatte. Am morgen war Tala noch der große Buhmann gewesen und nun ließ er sich von ihm umarmen. Hatte er irgendwas verpasst, zum Beispiel der Austausch von Tyson gegen einen Doppelgänger? "Wieso plötzlich dieser Sinneswandel?", fragte Tala auch völlig überrumpelt. "Nicht das es mir gefiele, ich bin nur überrascht." "Ich habe noch einmal mit Max geredet", erklärte Tyson. "Er meinte, ich solle nicht so hart mit dir umspringen." Tala strahlte nun übers ganze Gesicht und auf einen Schlag hatte er einen ganzen Schub mehr Sympathie für Max. Der kleine Blondling war wirklich die Gutmütigkeit in Person. Tala war völlig von seinen Glück überwältigt und bemerkte daher gar nicht, dass er von Kai schon seid geraumer Zeit Todesblicke zugeworfen bekam, weil er immer noch Tyson in den Armen hielt, auch wenn nicht mehr so fest wie am Anfang. Deshalb platzte Kai auch so langsam der Kragen und er riss Tyson einfach aus Talas Armen und stellte sich zwischen die beiden. Er schenkte Tala seinen kältesten Blick, der sogar Lava eingefroren hätte, und Tala war nicht minder wütend, da Tyson einfach aus seinen Armen gezogen wurde. Tyson war nur überrumpelt und sagte, daher um die Situation wieder aufzutauen: "Wollten wir nicht einkaufen gehen?" Also das wars mal wieder. Jetzt haben sich auch Tala und Tyson wieder vertragen. Natürlich sehr zu Kais Leidwesen. Aber ich persönlich fand das Kapitel mal wirklich gelungen und würde mich deshalb freuen wenn ich auch Kommentare bekommen würde. Leider kann das nächste Kapitel nun auf sich warten lassen. Aber keine sorge, das rührt nicht von Einfallslosigkeit, sondern weil ich mich in den Ferien anderen Dingen widmen muss. Aber dennoch glaube ich nicht, das die Pause allzulange sein wird. Ehe ihr euch verseht, geht es schon weiter ^^ Kai: Warum haben sich Tala und Tyson wieder vertragen. Mir passt das nicht. Curin: Aber Tala passt es. Oh sehe ich da richtig das Tala und Tyson gerade ins Schlafzimmer gehen? Kai: *schock* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)