NES - Never Ending Story von The_Black_Rabbit (Dragon Drive) ================================================================================ Kapitel 1: 21. Kapitel - Lilith ------------------------------- Bao war zur gleichen Zeit in der unteren Welt. Oni hatte ihm den Zutritt der oberen Welt untersagt, da er auf Kylies Ankunft warten sollte. Er ging durch die dunklen Gänge, die nur von vereinzelten Fackeln an den steinernen Wänden erhellt wurden. Dann betrat er einen Raum. Er ließ die schwere Eisentür zu fallen. "Traust du dich auch mal wieder her?", quietschte eine Stimme aus einer der dunklen Ecken. Bao machte eine Handbewegung vor sich und Fackeln erhellten die Umgebung. Am Ende des Raumes stand ein Tisch mit einem Schemel davor. Auf dem Tisch stand eine Art Vogelkäfig. 2 rot glühende Augen starrten ihn durch die Gitterstäbe an. Bao ging zu dem Tisch und ließ sich auf den Schemel fallen. Er holte den Käfig näher in das Licht. "Ich hatte mir schon Hoffnungen gemacht.", sagte der kleine weiße Drache in dem Käfig. Sein Körper glich dem einer Schlange. Er hatte sich mit seinen beiden krallenartigen Füßen an der Stange, die quer durch den Käfig auf halber Höhe hing, festgekrallt. Sein langer, weißer Schwanz lag auf dem Boden des Käfigs und schlug noch ein paar Ringe. Er schien endlos lang. Am Ende ging die weiße, schuppige Haut zu einem haarigen Puschel über. Er hatte seine großen bis auf den Boden reichenden Flügel fest an seinen dünnen Körper gedrückt. An seinem Kopf hatte er ebenfalls Haare, wodurch seine kleinen, spitzen Ohren kaum zu sehen waren. An seiner Schnauze hingen auf jeder Seite Barthaare herunter. "Hast du mir wenigstens mal was zu futtern vorbeigebracht?", quietschte er wieder. Bao machte genervt eine Handbewegung über den Käfig und eine Schüssel mit Weintrauben erschien darin. Gierig stürzte sich der Drache auf sie und schlang eine nach der anderen runter. "Du bist ja richtig großzügig! Bist du krank? Oder hast du wieder ein Massaker angerichtet?", schmatzte er. Bao blickte ihn nicht an. Stattdessen kreuzte er die Arme auf dem Tisch und legte seinen Kopf darauf. Der Drache betrachtete ihn genauer und schnüffelte die Aura um ihn. Dann schreckte er plötzlich zurück. "Das gibt's doch nicht! Du...du bist...verli...", doch er konnte seinen Satz nicht beenden, da Bao ihm ruckartig die Schnauze zu hielt. Er warf ihm einen bösen Blick zu und nachdem der Drache verschreckt nickte, ließ Bao ihn wieder los. "Wer ist denn die Glücklich...oder eher Unglückliche?", sagte der Drache mit einem fiesen Unterton, nachdem er seine Barthaare wieder in Ordnung gebracht hatte. "Das geht dich gar nichts an!", antwortete Bao schroff. "Wenn ich dir helfe,...lässt du mich dann frei?" Bao zeigte ihm einen Vogel. "Du weißt genau, dass Oni es sofort merken würde! Außerdem wie könntest du mir denn schon helfen, Draco?" grübelnd blickte der Drache an die Decke seines Käfigs. "Wenn ich frei wäre, könnte ich dir bestimmt helfen, aber...da ich ja in diesem rostigen Gefängnis sitze, kann ich nicht viel tun!" "Laut Prophezeiung bist du der einzige, der Oni gefährlich werden könnte." "Aber dazu ist noch etwas von Nöten und da ich das selbst noch nicht mal weiß, wie soll ich ihr da gefährlich werden?" "Sie geht halt kein Risiko ein! Und da sie dich nicht töten kann, hält sie dich mit ihrem Bannspruch gefangen." "Lass dich von dem dummen Vieh bloß nicht zutexten!", sagte plötzlich eine Stimme hinter ihm. Bao drehte sich um. Es war Kane. "Seitdem du weg warst, labert der komisches Zeugs und hat angefangen zu singen! Ein Glück für ihn, dass Oni den Käfig geschützt hat, sonst...", drohend ballte er die faust. Doch der kleine Drache reagierte nicht darauf. "Was willst du?", rief Bao genervt. "Oni verlangt nach dir! Dannii ist wieder da!" Bao drehte sich wieder zu Draco. "Sag ein Wort und ich verspreche dir...danach wirst du keinen Ton mehr raus bringen!", flüsterte er ihm zu. Draco schluckte schwer. Bao und Kane verschwanden gemeinsam. Dannii kniete bereits vor Oni. Kane blieb zurück und kniete sich ebenfalls hin. Bao ging weiter und stellte sich neben die grüne Dämonin. "Was gibt's?", sagte er neugierig. "Wo ist Kylie?", fügte er an, nachdem er sich umgeschaut hatte und diese nirgends entdeckte. "Sie ist bei...Gero! Dannii hat einen guten Fang gemacht!" Die Nachricht von Kylies Tod traf ihn irgendwie, doch der ,Fang' war interessanter. Oni machte eine kurze Handbewegung und kurz darauf erschien Leori hinter ihnen. Er trug jemanden auf dem Arm. Dann hörte Bao ein Knurren. Dahinter tauchte an einer Eisenkette ein großes Tier auf. Es ließ sich unfreiwillig hinter her ziehen. Bao sah genauer hin und erkannte...Shila und Squarrel. Er war geschockt, ließ sich das jedoch nicht anmerken. Doch Oni bemerkte eine Veränderung in ihm, als er das Mädchen sah. Diese Veränderung gefiel ihr gar nicht. "Was wollen wir denn mit den beiden? Hat es Dannii nicht geschafft sie zu töten?", sagte er höhnisch. "Wir werden sie auf unsere Seite holen und so die anderen loswerden! Gleichzeitig haben wir eine starke Verbündete,...wenn Kaworu erst einmal mit ihr fertig is!", antwortete ihm Dannii bösartig lächelnd. Er erschrak noch mehr. Er konnte es kaum noch verbergen. "Wir werden die Seele eines Dämons..." "Die Seele Liliths wird sie bekommen!", beendete Oni Danniis Satz. Diese erschrak. Sie wollte doch einen gewöhnlichen Dämonen nehmen und nicht gerade...Lilith. Bao versuchte sich abzulenken, um seine Panik nicht zu zeigen. "Kaworu wird bald hier eintreffen. Bereite alles vor Dannii!", sprach Oni und ließ sie gehen. "Ich werde sie solange mitnehmen!", sagte Bao, ging zu Leori und wollte ihm Shila aus den Armen nehmen. "Nein!", rief Oni. "Ich habe noch etwas mit ihr vor!" Dannii ging an ihm vorbei und Leori und Kane, der Squarrel übernommen hatte, folgten ihr. Ratlos schaute Bao ihnen nach. "Ich will, dass du nachher bei der Zeremonie dabei bist!", sprach Oni fordernd. Er nickte und verschwand. Angekommen in seinem Raum, setzte er sich wieder auf den Schemel und legte den Kopf auf die verkreuzten Arme. "Was ist los?", fragte Draco neugierig. Doch Bao gab ihm keine Antwort. "Nun sag schon!", drängte er ihn wieder. "Kaworu kommt! Sie soll Liliths Seele bekommen!", sagte er schließlich. Der Drache erschrak. "Liliths...Liliths Seele? Das ist das Ende!" Betrübt blickte der Drache zu Boden. "Wer soll sie bekommen?", fragte er nach einer Weile. "Shila...ich meine die Kriegerin Gottes! Die Anführerin dieser Generation." "Ist sie es? Die, die dir...Oni muss es gemerkt haben, sonst würde sie nicht Liliths Seele verlangen!" Ungläubig blickte Bao ihn an. Doch der Drache nickte bestürzt. Dann klopfte es an seiner Tür. "Bao, es geht los!", rief Leori von draussen. Bao stand entschlossen auf. "Ich muss ihr helfen!" "Und das solltest du schnell tun!", rief ihm Draco unterstützend nach. Dann verschwand Bao hinter der Tür. Dieser Raum sah anders aus als Shila es erwartet hätte. Völlig anders! Die grauen Steinwände wurden von blauen und roten Stoffbahnen aus Samt bedeckt. Zwischen den Stoffen waren Flächen frei gelassen. In halber Höhe hingen Fackeln, die den Raum erleuchteten. Auf dem Boden lagen verschiedene Tierfelle. Doch der mit Steinen gepflasterte Boden schien an einigen Stellen noch durch. Im hinteren Teil des Raumes lagen viele große und kleinere Kissen auf dem Boden. Sie war zwar erst wenige Minuten wach, doch sie hatte sich ihre neue Umgebung schnell und genau eingeprägt. Längst hatte sie auch den kalten Stahl um ihre Handgelenke gefühlt. Ihre Arme waren über ihren Kopf an der kalten Steinwand zwischen einer roten auf der linken und einer blauen Stoffbahn auf der rechten Seite befestigt. Sie konnte sich nicht von der Wand weg bewegen, da sie fast auf den Zehenspitzen stehen musste. Nach Hilfe rufen, schien ihr in dieser Umgebung sinnlos. Sie ahnte bereits, wo sie war, und dennoch wollte sie es noch nicht wirklich war haben. Doch dann ging die Tür auf. Die schwere Tür knallte wuchtig neben ihr an die Wand. Shila zuckte zusammen. Dann hörte sie ein Knurren und Stöhnen von draußen. Die Geräusche kamen immer näher. "Du verdammtes Biest!", brüllte eine Stimme von draußen. Die Stimme kam ihr bekannt vor. Sie lehnte den Kopf weiter nach außen und schielte um die Ecke nach draußen. Erst sah sie nur den Hintern, der ruckartig näher kam, dann folgten der Rücken und die Beine, dann kam das Gesicht. Es war Kane. Er zog mühevoll etwas hinter sich lang. Das Knurren und Brüllen wurde nun auch lauter und...eindeutiger. Shila konnte es kaum glauben, aber dann sah sie sie. Es war tatsächlich Squarrel, die Kane verzweifelt versuchte in den Raum herein zu ziehen. Die weiße Löwin wehrte sich mit all ihrer Kraft. Dazu fauchte, knurrte und biss sie wild um sich. Doch plötzlich fiel Kane nach hinten und Squarrel ging in die die Luft. Verschreckt tapste sie durch die Luft. Dann hörten sie eine grässliche Lache. Kylie! Dachte Shila. Vor Schreck hielt sie die Luft an, als sie die grüne Dämonin sah. Dannii! Doch was ist mit Kylie geschehen? Wahrscheinlich... "So Miezekätzchen, da werden wir es dir hier mal schön gemütlich machen!" Squarrel schwebte in die andere Ecke des Raumes. Dort wo keine Felle mehr lagen. Gegenüber von den vielen Kissen ließ Dannii sie wieder herunter und eine schwere Eisenkette schlang sich um den weißen Hals. Aus dem Boden kamen Eisenringe, die sich um Squarrels Pranken fesselten und sie somit auf dem Boden hielten. Dann blickte sich Dannii zu ihr um. "Ah, die Prinzessin ist aus ihrem Schlaf erwacht.", sagte sie verächtlich. Squarrel schaute freudig zu Shila, doch bevor sie etwas sagen konnte, transformierte sich ein festes Band um ihr Maul. "Kane, du kannst gehen!", sagte sie ohne diesen auch nur eines Blickes zu würdigen. Er nickte und ging. Hinter ihm schloss sich die schwere Tür wieder. Lasziv ging die Dämonin auf Shila zu. Vor ihr blieb sie stehen. Mit der rechten Hand packte sie Shilas Kinn und betrachtete ihr Gesicht ganz genau. Ruckartig schwang sie ihr Gesicht nach links und rechts. Dann ließ sie es wieder los und betrachtete den Rest von Shilas Körper. Dannii schien krampfhaft zu überlegen. Schließlich ging sie rückwärts auf die Kissen zu und ließ sich dort nieder. Ohne jedoch den Blick von Shila zu lassen. "Was hast du vor?", fragte Shila nach einer Weile des Schweigens. Dannii lächelte amüsiert. "Das wirst du bald sehen! Auch wenn du es nicht verdient hast!" Ein ungutes Gefühl stieg in Shila hoch. Der Ton und Danniis Lächeln können nichts Gutes bedeuten! Dannii schien etwas eingefallen zu sein, denn sie stand ruckartig auf und schritt schnell auf Shila zu. "Da du dich ja dann nicht mehr selbst betätigen musst...", fing die Dämonin an. Shila blickte misstrauisch zu Squarrel, doch diese konnte ihr auch keine Antwort geben. Dannii machte ein paar merkwürdige Handbewegungen vor Shilas Körper und kurz darauf verschwand ihr Pussy-Outfit und ein eng anliegendes Kleid erschien. Es war trägerlos. Die helle weißliche Farbe ging abwärts in ein tiefes schwarz über. Ihre Haare wurden länger und an den Haaren über ihrer Schulter erkannte Shila, dass diese abwärts auch immer dunkler wurden. Dannii blickte sie noch einmal genauer an und schien noch nicht wirklich zufrieden. Dann machte sie eine scharfe Handbewegung an Shilas rechter und linker Seite. Kurz darauf trennte sich an der jeweiligen Seite an der Hüfte der Stoff auf. Die Schlitze gingen bis nach unten und entblößten ihre Beine. Von ihren Stiefeln war nicht mehr viel übrig geblieben außer der Sohle. Ihre Zehen lagen nun frei. Um ihre Füße und Beine wickelten sich zwei schwarze Bänder bis hoch zu den Knien. An der Frontansicht kreuzten sie sich. Verwirrt und beängstigt blickte Shila zu ihrer Partnerin, doch diese hatte sich auch verändert. An ihrem Maul, den Ohren und Beinen und am Schwanz machte sich ebenfalls eine Färbung nach schwarz deutlich. Shila konnte in ihren Augen ebenfalls Angst erkennen. Beide fühlten sich in ihrer "neuen Haut" unwohl, doch sie konnten sich nicht wehren und mussten erstmal abwarten. Dann klopfte es an der Tür. Dannii drehte sich um, als sich die Tür öffnete. "Es ist soweit!", sagte Kane. Dannii lächelte. Dann schickte sie ihn mit einem kurzen Handflattern wieder weg. Sie drehte sich wieder zu Shila. "Hast du gehört? ... Es geht los!" Shila war nicht wohl bei dem Gedanken. Die grüne Dämonin drehte sich wieder zur Tür und ließ diese durch ihre Kräfte öffnen. Dann ging sie hinaus. Um Shila und Squarrel bildete sich wieder ein Kraftfeld und gleichzeitig lösten sich die Ketten auf. Durch die Luft schwebend folgten die beiden Dannii. Sie durchquerten einen tristen Korridor. Ab und zu kamen sie an ein paar Türen vorbei. Doch diese waren alle verschlossen. Je weiter sie an ihr Ziel kamen umso mehr nahm der ungewöhnlich starke Geruch zu. Shila konnte es nicht richtig identifizieren. Es hatte Ähnlichkeit mit vielen ihr bekannten Gerüchen. Doch keinen konnte sie so richtig zuordnen. Mal trat ein scharfer Geruch auf ähnlich wie Pfeffer, dann wechselte es zu einem süßlichen, der an reife Erdbeeren erinnerte, und dann schlug er zu einem fauligen Geruch um. Die Abstände zwischen den Fackeln, die an den Wänden angebracht den Weg erhellten, vergrößerten sich auch. Schon nach wenigen Metern konnten sie kaum 5 Meter nach vorne schauen. Dannii verschwand im Dunkeln. Dann tauchten auch Shila und Squarrel in die Dunkelheit ein. Dank ihrer Verwandlung konnte sich Shila an die Dunkelheit anpassen und somit auch ohne Licht sehen. Denn es hatte sich nur ihr Aussehen nicht jedoch die göttliche Kraft in ihr verwandelt. Bald konnte sie ein dumpfes Licht in der Ferne ausmachen. Wie lange mögen wir wohl gegangen sein? Ist dort endlich das Ende? Mein Ende? dann stoppten sie vor einer Tür. Hinter ihr war Licht. Dieses Licht schien auf den Gang. Dannii öffnete die Tür. Das grelle Licht blendete Shila und Squarrel, sodass sie im ersten Augenblick gar nichts sahen. Ihre Augen brauchten eine Weile, ehe sie sich wieder an die Helligkeit gewöhnt hatten. Daher schloss sie die Augen und versuchte Shila sich auf ihre anderen Sinne zu konzentrieren. Der Geruch hatte sich mit Betreten des Raumes verändert. Es roch nach verbranntem Essen oder so was in der Art. Merkwürdig war, dass mit dem Betreten auch alle Geräusche verstummten. Hatte sie im Gang noch Danniis Schuhe gehört und auch die Kraftfelder, die sie und Squarrel umgeben, gaben Geräusche von sich. Sie konnte nun jedoch rein gar nichts mehr hören. Nicht mal das Rauschen des Blutes in ihren Adern, das sie daran erinnerte, am Leben zu sein. Endlich konnte sie wieder sehen. Doch es gab nichts zu sehen. um sie herum war es einfach nur hell. Keine richtige Farbe. Es war einfach hell. Auch war es irgendwie warm. Es war sehr angenehm. Am liebsten wäre sie weiter in diesem Licht verblieben, doch plötzlich löste sich die Umgebung auf und sie fand sich in einer großen Halle wieder. Und es war stickig. Ihr Hals wurde ganz rau und das Atmen fiel ihr schwer. Auch war es irgendwie dunstig. Alles war verschwommen durch den stickigen Rauch. Konturen kamen auf sie zu. sie spürte wieder diese Kälte des Metalls um ihre Handgelenke und auch um die Fußgelenke. Doch diesmal war sie nicht an der Wand festgemacht worden. Es fühlte sich anders an. Vielleicht Holz? Die Konturen kamen näher. Irgendwie schien sich mit ihrem Eintreffen auch die Luft um sie herum zu reinigen. Umso näher die Konturen kamen, umso mehr erkannte sie, dass es nur eine Person sein konnte. Die Luft klarte sich auf und sie erkannte die Person. Es war Bao. Ihr Gesichtsausdruck verriet ihm, dass sie überrascht war. Um sie herum war es immer noch dunstig. Gerade mal einen Meter konnte sie um sich herum sehen. Er kam ganz dicht an sie heran. Sanft strich er über ihr Gesicht. Er schien nicht überrascht oder beeindruckt von ihrem neuen ungewohnten Outfit. Oder er bemerkte es nicht. "Sie wollen dir Liliths Seele geben. Wenn du ihre Geschichte kennst, dann...könnte es zu deinem Vorteil sein.", flüsterte er ihr ins Ohr. Ratlos blickte sie ihn an. "Lilith, der gefallene Engel!", flüsterte er mit Nachdruck doch plötzlich schien er nervös zu werden. Er gab ihr einen kurzen, aber liebevollen Kuss und verschwand dabei. Die Luft wurde immer klarer und nach wenigen Minuten konnte sie die gesamte Halle sehen. an der hohen Decke waren Gemälde von Dämonen und toten oder verwundeten Engeln. Vor ihr waren Dämonen, neben ihr waren Dämonen. Sie schien in der Mitte des Saals zu stehen, denn um sie herum waren Dämonen. Wie schon vermutet, war sie an eine Holzwand gefesselt - Arme und Beine von sich gestreckt. Doch wo war Squarrel? Nervös blickte sie sich um. "Das Biest ist hier!", sagte eine Stimme. Shila blickte in die Richtung und dann sah sie Dannii. Squarrel schwebte immer noch in dem Kraftfeld neben ihr. Erleichtert, sie gefunden zu haben, jedoch beängstigt, was nun mit ihnen geschehen würde, blickte sie nach unten. Sie hörte, wie es rumorte - vor ihr, neben ihr und hinter ihr. Doch plötzlich war Schluss damit. Sie blickte wieder auf und sah, wie sich vor ihr die Dämonen zur Seite bewegten und einen Gang bildeten. Eine Dämonin ging zwischen ihnen entlang. Sie war größer als die übrigen. Auch hatte sie viele goldene Schmuckelemente in ihrem Kleid und Umhang. 2 wuchtige Hörner ragten zwischen den rot-schwarzen Haaren hervor. Sie sah...bösartig aus. Ihr Lächeln war noch bösartiger als ihr ganzes Auftreten. 2 Meter vor Shila blieb sie stehen. Hinter ihr materialisierte sich ein wuchtiger Thron. Hinter dem neben Leori und Kane auch Bao hervortraten. Sie stellten sich an Onis rechte Seite. Auf der anderen Seite erschien ein weiterer Dämon. Er hatte eine blutrote schuppige Haut. Sie glänzte wie frisches Blut. Seine Augen waren schwarz. Eine solche Dunkelheit hatte sie noch nirgends gesehen. Er war ungefähr so groß wie Bao. Doch er trug keine Kleidung. Stattdessen hatte er 2 nach hinten gedrehte Hörner und einen Buckel. Auch einen Schwanz besaß er. Irgendwie ähnelte er einem aufrecht stehenden Ochsen oder Büffel. Oni machte eine Handbewegung und plötzlich drehte sich der Tisch nach hinten. Shila konnte nun das Deckengemälde besser betrachten. Allerdings wurde ihr mit jeder Sekunde unwohler. Doch die Bilder erinnerten sie an etwas. Ein Engel stieg vom Himmel in die Hölle, wo sie gierig empfangen wurde. Lilith! (Lilith wurde von Gott geschaffen. Sie war Adams erste Frau und gleichzeitig sein siamesischer Zwilling. Als sie Gleichberichtung verlangte und diese nicht erhielt, verließ sie den Himmel. Als Mutter der Lilim(Dämonen) lebte sie fortan in der Unterwelt. Lilith soll die Fruchtbarkeits- und Muttergöttin gewesen sein.) Vielleicht haben wir ja wirklich eine Chance! Aber warum wollen sie mir gerade ihre Seele ...geben? Weiß Oni nicht von dem Risiko? Warum geben die mir überhaupt eine Seele? Ich hab doch schon eine! "Kaworu! Fang an!", befahl Oni. Der rote Dämon nickte und ging zu Shila. Er stellte sich an das Ende, wo Shilas Kopf lag. Als er seine Hände über ihr Gesicht legte, sah sie erst seine langen, krallenbesetzten Finger. Sie waren heiß. Ihr Gesicht fing an zu brennen. Er sprach in einer merkwürdigen Sprache und ihr wurde immer wärmer. Sie spürte wie die Haut unter seinen Fingern verbrannte. Nicht nur, dass ich noch ne Seele kriege, da verbrannt der auch noch mein Gesicht! Sie wollte schreien, doch es ging nicht. Aus ihrer Kehle kam kein Ton. Das Feuer in ihrem Gesicht wanderte langsam weiter nach unten. Sie spürte, wie ihr Hals verbrannte. Ihre ganze Haut schien zu brennen. Als der Schmerz nahe zu unerträglich wurde, nahm er seine Hände von ihrem Gesicht und um sie herum wurde alles still und schwarz. "In etwa 2 Stunden wird sie wieder zu sich kommen und Lilith hat dann die Kontrolle über diesen Körper übernommen.", sagte Kaworu mit tiefer Stimme. Oni nickte und ließ ihn gehen. Die anderen Dämonen lösten sich tuschelnd auf. So waren nun nur noch Oni, Bao, Leori, Kane und Dannii mit Squarrel anwesend. "Wir werden sehen, was passiert.", sprach Oni und löste sich samt Thron auf. Kane und Leori verschwanden ebenfalls. Bao und Squarrel starrten entsetzt auf Shilas verbrannten Körper. Die Kleidung war unberührt, doch die Haut darunter war ebenso verbrannt wie ihr Gesicht. Dannii lächelte vor Genugtuung. Es war alles nach ihrem Plan verlaufen, auch wenn sie Onis Entscheidung anzweifelte. Lilith war für sie genauso gefährlich wie damals, als sie noch ihren eigenen Körper besessen hatte. Plötzlich sackte Squarrel neben ihr zusammen. Sie schwebte bewusstlos in dem Kraftfeld. Überrascht blickte Dannii abwechselnd von Shila zu Squarrel und wieder zurück. Das ist wirklich überaus interessant! Die Dämonin machte eine Handbewegung und ließ die Löwin zu Shila schweben. Als sich das Feld um sie auflöste, materialisierte sich eine schwere Kette, die sie an Shilas Ketten fesselte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)