Hunter of the Darkness von abgemeldet (the lovestroy without love) ================================================================================ Kapitel 9: Gegenwart -------------------- Gegenwart Je näher Cecil dem Zielort kam, desto weniger Leute schienen auf der Straße zu sein. Cecil wurde bereits erwartet, als er am Zielort ankam, und zwar eindeutig von Hojos Mitarbeitern. "Bitte kommen Sie mit uns.", mit einer höflichen Geste wies der Mitarbeiter auf den Wagen, der etwa abgelegen abgestellt war. Ohne Wiederworte nickte Cecil und stieg hinten ein. Es waren noch zwei andere Mitarbeiter dabei, die allerdings im Wagen gewartet hatten. "Ist er das?", fragte der eine an den anderen gewandt, allerdings zuckte der nur mit den Schultern und der andere wiederum startete den Motor. Während der gesammten Fahrt blickte Cecil geistesabwesend aus dem Fenster und nahm seine Umgebung dabei gar nicht mehr war. Erst als er vorsichtig an der Schulter berührt wurde, kam Cecil wieder zu sich. "Folgen Sie uns bitte." Schweigend stieg Cecil aus und als er sich umsah, bemerkte er, dass er nicht mehr in der Stadt war, sondern in irgendeinem geheimen Unterschlupf. Die Gruppe ging hinein, wo sie Cecil in einen Raum brachten und ihn dort eine Weile alleine ließen um Hojo zu hohlen, wie sie sagten. Die Stille war erdrückend, doch Cecil war daran gewohnt, das einzige, woran er in diesem Augenblick denken konnte, war wie es Rain wohl ging. Nach etwa fünf Minuten kamen die Männer zurück und eine von ihnen legte Cecil Handschellen an, ohne eine Gegenwehr von ihm, erst dann kam Hojo hinein. "Hey Cecil, lange nicht gesehen, wie geht es dir? Tut mir leid wegen der Handschellen, aber du verstehst, ich muss sicher gehen, dass du mir nicht zu nahe trittst." "Rain." "Oh? Du meinst die Kleine? Keine Sorgen, es geht ihr gut, immerhin bist du ja rechtzeitig gekommen. Folge mir." Brav stand Cecil auf und ging hinter Hojo her, allerdings nicht ohne von seinen Assistenten aus den Augen gelassen zu werden. Schließlich blieb er vor einer massiven Tür mit einem kleinen Schlitz stehen und einer seiner Assistenten schloss auf. "Nur zu, sieh hinein, allerdings brauche ich dich noch für eine Weile, du weißt bestimmt wofür, oder?" Cecil warf einen kurzen Blick hinein und tatsächlich, Rain saß in der Zelle. Jeder, außer einer der Assistenten, ging zusammen mit Cecil in den Behandlungsraum und begannen ihn wieder an diese Platte zu schnallen. "Nimm das Mädchen mit.", flüsterte Hojo an den zurückgeblieben Assistenten, bevor er letzten Endes selbst den anderen folgte. Der Assistent war etwas verwirrt, aber er tat, was Hojo ihm befohlen hatte und öffnete die Tür zu der Zelle. Rain hatte die ganze Zeit über geschlafen und wurde erst von dem Assistenten geweckt, die sie nach draußen brachte, allerdings nicht sehr freundlich. Die Gänge, durch die er sie führte erschienen Rain keinesfalls einladend, sie wirkten steril. Schließlich erreichten sie den Behandlungsraum und als Rain Cecil dort angeschnallt vorfand, wich alle Farbe aus ihrem Gesicht. "Ah, Rain, oder? Du bist gerade noch rechtzeitig gekommen. Ich wollte gerade anfangen." "Was wollen Sie von uns?", fragte Rain mutig, allerdings hielt ihr Mut nicht lange an. "Was ich von euch will? Cecil gehört mir, hat er dir das nicht erzählt?", Hojo genoss Rains Gesichtsausdruck sichtlich. Tränen traten in ihre Augen und sie sah zu Cecil, doch er hatte seinen Blick von ihr abgewandt. "Keiner...", begann sie "hat das Recht über das Leben eines anderen Menschen zu entscheiden, haben sie verstanden? KEINER!!!" Sie begann nun endgültig zu weinen, doch das amüsierte Hojo nur noch mehr. "Mutig mutig, das muss ich dir lassen Kleine, aber du irrst dich, alle Menschen werden von anderen beeinflusst und geleitet, nur sie merken es nicht. Kleine Kinder werden von ihren Eltern zu allem möglichen gezwungen, in der Schule müssen sie lernen, später müssen sie sich daran halten, was ihr Chef ihnen sagt. Das nennst du Entscheidungsfreiheit? Wie naiv Kleine." Hojo schritt auf Cecil zu und nahm sich die Spritze, die ihm bereits ein Assistent reichte. Ein letztes Mal sah Rain in Cecils Gesicht, bevor er die Flüssigkeit injiziert bekam und sich mit den Schmerzen beschäftigen musste. Rain konnte das Ganze kaum mit ansehen, es tat ihr weh Cecil so zu sehen. Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, indem Hojo sie an ihrer Schulter packte. "Nun zu dir. Sag mir, was denkt Cecil?" "Woher soll ich das wissen?", fragte sie und versuchte dabei ihre aufkommende Wut zu unterdrücken. "Du weißt es, immerhin hast du seine Gedanken schon einmal gelesen, oder irre ich mich da?", Hojo sah sie siegessicher an. "Ja, aber woher wissen Sie das?", langsam wurde Hojo ihr unheimlich. "Ich habe meine Quellen. Nun sag mir, was er denkt." "Ich...", Rain musste unterbrechen, denn sie sah auf einmal Bilder in ihrem Kopf, die eindeutig nichts mit ihren Gedanken zu tun hatten. Sie sah wieder den kleinen Jungen, der alleine im Regen stand und sich aber nicht zu Rain umdrehte. Wieder wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und noch einmal fragte Hojo: "Was siehst du?" Rain konnte nicht anders, sie musste einfach antworten: "Einen kleinen Jungen, der im Regen steht, er dreht sich nicht um, ich ihn rufe nach ihm, aber er hört mich nicht." "Interessant...", Hojo sah zu Cecil, der allerdings sein Bewusstsein verloren hatte "Cecil sieht also seine Vergangenheit. Der kleine Junge ist ohne Zweifel er." Seine Aufmerksamkeit wurde nun wieder auf Rain gelenkt, die wieder vollständig bei sich war. Auch Cecil war wieder wach, was Hojo zum Nachdenken brachte. "... (Die beiden sind miteinander verbunden... seltsam, einfach nur seltsam...) Bringt sie wieder in ihre Zellen, ich muss nachdenken." Die Assistenten taten, was Hojo ihnen gesagt hatte und brachten die beiden in die Zellen, und trennten sie so voneinander. Hojo hatte mit dem, was er gerade entdeckt hatte genügend Beschäftigung für die nächste Zeit. Cecil brauchte einige Zeit um wieder vollständig zu sich zu kommen. Hojo hatte ihm dieses Mal etwas anderes verabreicht, als sonst, das merkte er schon an der Wirkung. Schließlich fassten sich Cecils Gedanken wieder einigermaßen und ihm kam nur eine Sache in den Sinn: "Rain!", er stand auf, doch seine Beine wollte noch nicht so Recht, und so viel Cecil wieder auf das Bett. "... (Was ist los mit mir? Warum bin ich so schwach?)", Cecil wurde durch etwas anderes unterbrochen. Ein Hilferuf. Cecil, Hilf mir!!! Die Stimme war Cecil vertraut, es war Rain, die nach ihm rief, doch wo war sie? Zum ersten Mal seit langem fühlte Cecil wieder Angst, ein Gefühl, dass ihm schon beinahe fremd war. "... (Ich muss hier hinaus!)", dachte er und ging zu der Tür hin. Sie bestand aus massivem Stahl und schien undurchdringbar, doch Cecil gab nicht auf. Er schlug mit voller Kraft (das hieß bei ihm was) gegen die Wand und tatsächlich bildete sich an der Stelle eine Delle. Er tat es wieder und wieder, schließlich war die Tür derart verbogen, dass sie aus dem Rahmen viel. So schnell es ihm sein Zustand erlaubte, lief er durch die Gänge und suchte nach Rain. Ihr Hilferuf hallte noch immer durch seinen Kopf. Plötzlich erkannte Cecil eine Richtung, aus der der Ruf kam und er folgte ihm. Schließlich kam er zu der Tür, hinter der er Rain vermutete und horchte. Drinnen war nichts zu hören und Cecil flüsterte: "Rain?", drinnen bewegte sich jemand und schien näher an die Tür zu kommen. "Cecil?", fragte eine Stimme von drinnen und Cecil atmete erleichtert auf. "Rain, alles in Ordnung?" "Cecil, du bist gekommen, ich wusste es." Rain hätte am liebsten zu heulen angefangen, so glücklich war sie Cecil zu hören. Schließlich hörte sie ein knacken an der Tür und Cecil öffnete sie. Ohne etwas dagegen tun zu können, fiel Rain in Cecils Arme. "Ich wusste, du würdest kommen und mich retten, ich wusste es." Cecil erwiderte die Umarmung. "Komm lass uns gehen." Rain nickte und Cecil wischte ihr die Tränen aus den Augen. Er ließ von ihr ab und begann mit ihr durch die Gänge zu laufen um nach einen Ausgang zu suchen. Plötzlich ging der Alarm an und Cecil sah zur Decke, wo eine rote Lampe leuchtete. "Sie haben es bemerkt.", murmelte Cecil und lief mit Rain weiter. Einer der Soldaten sah die beiden und gab sofort Alarm: "Ich habe die Geflüchteten gefunden, Sektion 6 Gang 3!", er gab schnell die Position durch und begann dann selbst die Verfolgung. Rain konnte Cecils Tempo kaum mithalten und so stolperte sie. Schnell half ihr Cecil auf und lief weiter. Die Schritte hinter ihnen wurden nun immer deutlicher und die beiden gerieten allmählich in Bedrängnis. Schließlich fanden sie sich auf dem Ende der Brücke eines Bodenlosen Raumes wieder. Es brannte kein Licht und sie hofften, dass man sie übersehen würde. Plötzlich schalteten sich Scheinwerfer ein, die auf Cecil und Rain gereichtet waren und die beiden erschraken. Cecil hatte Rain nun schützend in seine Arme genommen und die Soldaten hatten sich Schussbereit einige Meter von ihnen entfernt aufgestellt. Eine Gestalt trat zwischen ihnen hervor und richtete sich an Cecil und Rain: "Warum musst du das nur immer wieder tun Cecil? Warte nur, dieses Mal entkommst du mir nicht. Ich habe genug von dir. Es ist zwar schade, aber was soll's! Tötet die beiden!", Hojo ging wieder zwischen den Soldaten durch und die legten an zum Schuss. Rain sah nun direkt in Cecils Augen und sein Gesichtsausdruck sagte ihr: "Alles wird gut." Sie konnte einfach nicht anders. Sie begann zu weinen und sie wollte Cecil etwas sagen, ein einziges Wort, aber dazu kam sie nicht mehr. "Was ist hier geschehen.", Rain sah sich um und auf einmal sah sie, dass sich einer der Männer bewegte. Sofort lief sie auf ihn zu und fragte: "Was ist hier passiert? Wie heißt du?" Der Mann hustete, konnte aber nicht antworten. "Warte hier, ich hole Hilfe." "Cecil, warum tust du das für mich?", Rain stand in der Tür. "Du sollst nicht das Gleiche durchleben." "Warum?" "Rain... ich muss gehen, mach dir keine Sorgen, ich komm schon wieder.", es war das erste Mal seit langem, dass Rain Cecil lächeln sah. "Bitte, geh nicht.", Rain hatte ihre Arme um ihn geschlungen und Tränen liefen über ihre Wangen. Im ersten Moment wusste Cecil nicht, was er tun sollte, aber schließlich erwiderte er Rains Umarmung. Die Soldaten drückten ab und durch die Wucht der Kugeln wurden Cecil und Rain zurückgeworfen. Als beide am Boden lagen hob Cecil seine rechte Hand und versuchte Rain damit zu erreichen, doch sie lang zu weit von einander entfernt. Rain konnte nur noch sein trauriges, fast verzweifeltes Gesicht sehen. Eine einzelne Träne lief über ihre Wange und sie versuchte noch ihre Hand zu bewegen, doch die Kugeln hatten sie gelähmt. Die Soldaten gingen auf die beiden zu, um sich zu vergewissern, dass sie wirklich tot waren. "Rain...?" "Ja?" "...Danke" ******************************************************************************* Hoffe es hat euch gefallen, das ist leider schon das Ende von Hunter of the Darkness, oder nicht? Na ja, ein Kapitel hätte ich noch, aber ich will damit noch etwas warten... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)