Quantenphysik von CuteDragon ================================================================================ Kapitel 6: Es Weihnachtet sehr Teil 1 ------------------------------------- Kapitel 6: Es Weihnachtet sehr Teil 1 Joey hatte sich alles mit einem ziemlich verletzten Blick angesehen. Tat er jetzt so, als wäre nichts passiert? Oder war es doch nur ein Scherz von dem Brünetten? Der Braunäugige erhob sich nun ganz vom Bett und versuchte sich zu beherrschen, um einerseits nicht auf Seto loszugehen und andererseits nicht anzufangen zu winseln. "Was ist los mit dir? Tust du jetzt so, als wäre nichts passiert? Bin ich dir zu dumm geworden?" Seto war gerade dabei gewesen aus dem Zimmer zu gehen, hielt dann doch inne und sah den Blonden über die Schulter her an. "Es ist eh nur eine Phase von dir, weil ich reifer bin als du und eine Autoritätsperson." Er wusste genau, dass das nicht stimmte, allein schon, weil Joey immer wieder ein 'Ich liebe dich' im Schlaf gemurmelt hatte, aber das wäre vielleicht die einfachste Methode den Kleineren aus der Wohnung zu bekommen. Langsam ging er weiter, warf noch ein 'Ach ja, nächste Woche fällt die Nachhilfe aus, ist eh der letzte Tag vor den Ferien.' und verschwand entgültig aus dem Schlafzimmer. Joey blieb, wie vom Donner gerührt, in Setos Zimmer stehen. Sah dem anderen nach. Eine Phase? Ihm wollten die Tränen in die Augen steigen, welche er erfolgreich zurück kämpfte. Für was hielt der ihn eigentlich? Für einen pubertären Fünfzehnjährigen? Verdammt, er wurde in drei Monaten achtzehn! Da konnte er wohl langsam verknallt sein und Liebe unterscheiden! Joeys Blick verwandelte sich in leichte Wut. Nächste Woche keine Nachhilfe, also wollte der ihm wohl jetzt aus dem Weg gehen? Na prima! Warum küsste er ihn dann eigentlich? Joey trat gegen das Holzgestell des Bettes, verfluchte sich im nächsten Augenblick auch wieder dafür, als der Schmerz durch seinen nackten Fuß zog. Na fein... Seto wollte also alles ignorieren? Er würde ihn sicher nicht zwingen. Es tat zwar weh, aber er würde sich sicherlich nicht so erniedrigen und nach ein paar Küssen hinter Seto herrennen und um eine Chance winseln. Joey straffte seine Schultern, konnte eine leichte Traurigkeit in seinen Augen jedoch nicht verdrängen, und verließ ebenfalls Setos Schlafzimmer, marschierte direkt ins Wohnzimmer, um sich anzuziehen. Er schnappte sich noch seine Tasche sah seufzend ein letztes Mal auf das bequeme Sofa und die Playstation, mit der quasi alles angefangen hatte... Beim spielen sind sie schon etwas näher gekommen. Und verließ schließlich die Wohnung des Älteren. Seto atmete tief durch und biss sich leicht auf die Unterlippe, wieso mussten sie unbedingt in dieser Position sein? Es war ja nicht einmal der Altersunterschied, was waren schon knapp acht Jahre? Es gab bei weitem größere Unterschiede. Er musste nur noch eine Woche durchstehen und anschließend ein halbes Jahr, dann würde Joey seinen Abschluss bekommen und sie würden sich vielleicht nie wieder sehen und einander vergessen. So wie er dem Blondschopf wehgetan hatte, würde aus ihnen wohl eh nichts mehr werden. ~°~ Joey seufzte und vergrub seinen Kopf abermals in das Kissen seines Bettes. Zum Glück hatte sein Vater eine Klimaanlage gekauft, sonst wäre ihm das bei dem Wetter nicht möglich gewesen. Ein Seufzen entwich der Kehle des Blonden. Jetzt hatte er die ganzen fünf Wochen Sommerferien schon so verbracht. Seufzend, in Selbstmitleid versunken und voller Sehnsucht nach Seto. Es war doch nicht so einfach gewesen... Er würde Seto definitiv hinterher rennen, wenn er wenigstens die Möglichkeit dazu hätte... Aber einfach zu ihm gehen und ihn um eine Chance bitten? Niemals. Dazu war er dann doch zu stolz. Es klopfte leise an der Tür, Joey brummte nur. Konnte ja nur sein Vater sein. Dieser schob seinen ebenfalls blonden Haarschopf auch schon durch die Tür und sah seinen Sohn seufzend an. "Joey, komm schon. Willst du heute wieder den ganzen Tag rumliegen?" Als Antwort bekam er nur ein weiteres Brummen. Augenrollend trat Wheeler Senior näher an das Bett seines blonden Sprösslings. "Hey, ich könnte mal wieder was ordentliches zu Essen vertragen, du hast mir schon seit Ewigkeiten nichts mehr gekocht. Wie wär's, wenn wir einkaufen fahren, hm?" ~°~ Seufzend schlenderte Joey nun mit seinem Dad durch den großen Supermarkt, zum Glück war es kühl hier drin. Obwohl Joey schon kurze Hosen, die seiner Meinung nach den Hintern gut betonten, und ein ärmelloses etwas weiteres Shirt trug, war ihm warm. Er räumte Obst, Gemüse und etwas Brot in den Wagen, bevor er seinen Dad losschickte, schon mal Kaffee- und Kakaopulver zu holen. Joey ging im Kopf noch einmal alles durch, was sie noch brauchten, bevor er stockte und seinen Blick an das Süßigkeiten Regal haftete. Um genau zu sein, auf die Person, die davor stand. Eine braunhaarige Person... groß, perfekter Körper und blaue Augen. Seto Kaiba. Joey schluckte und haderte kurz mit sich selbst. Sollte er hingehen? Was hatte er schon groß zu verlieren? Noch eine Abfuhr? Das war er ja gewohnt. Also fasste er sich ein herz und schob seinen Einkaufswagen zum Süßigkeiten Regal, griff an Seto vorbei zu einer Tafel weißer Schokolade, die letzte im Regal, und sah den Größeren abwartend an. So wie er Seto kannte, hatte dieser sie sich wohl nehmen wollen. Einen Moment starrte der Brünette noch auf die leere Stelle im Regal und wollte sich gerade umdrehen und sich beschweren, als er in seiner Bewegung inne hielt. Perplex sah er den Kleineren an und zog eine der feingeschwungenen Augenbrauen hoch. Kurz musterte er den Jüngeren und schluckte kaum merklich, wie konnte Joey nur so was tragen? Schon wieder so eine Hose, bei der man die perfekten Beine so gut im Blick hatte. Was machte denn Joey hier? Er hatte den Blonden doch fünf Wochen verdrängen können... Okay, das war eine fette Lüge, aber er hatte es zumindest mehr schlecht als recht versucht. Da durfte dieser doch nicht auf einmal vor ihm stehen, das war unfair! Aber was sollte er jetzt tun? Joey ansprechen und sich trotzdem beschweren, oder sollte er so tun, als hätte er den Blonden nicht gesehen? Aber das würde wohl nicht helfen, da er diesen geradezu anstarrte. "Hey, das ist meine." Joey zog eine blonde Augenbraue in die Höhe und warf einen Blick auf die Tafel Schokolade, in seiner Hand. "Ich hab sie zuerst genommen, aber vielleicht teile ich ja mit dir..." Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Joeys Lippen. Falls er denn eine Abfuhr bekam, dann wohl so oder so, da konnte er auch ein bisschen flirten. Oh man, musste Joey so lächeln? Das machte dieser doch mit Absicht, das war wirklich gemein. "Ach, seit wann teilst du irgendwas? Höchstens schwere Aufgaben bei Final Fantasy." >Nein Seto... du führst gerade keine Konversation mit ihm. Vergiss nicht, du hast ihn total fertig gemacht, damit ihr euch nicht noch näher kommt.< "Hm, da gibt es vieles an mir, was du noch nicht kennst." Joey bemerkte aus den Augenwinkeln, wie sein Vater auf ihn und den Einkaufswagen zukam, als er sah, dass Joey sich gerade mit einem brünetten Mann unterhielt, ging er unauffällig an den beiden vorbei, damit er sie nicht störte. Joey hatte da mal was von wegen brünette Männer sind alle gleich angedeutet und dem Lächeln auf den Lippen seines Sohnes nach zu urteilen, konnte er sich denken, warum. Joey schmunzelte leicht über das Verhalten seines Vaters und sah wieder zu Seto. "Hast du Morgen vielleicht schon was vor?" Leicht runzelte der Brünette ebenso die Stirn und sah Joeys Vater einen Moment nach, da ihm eine gewisse Ähnlichkeit zu dem Braunäugigen aufgefallen war. Langsam schüttelte er den Kopf und blickte anschließend wieder zu der Person vor ihm. "Wieso fragst du?" So schnell würde er nicht nachgeben... Wieso hatte er sich denn so angestrengt, dass Joey nicht mehr so an ihm hang? "Och, da du gerade in einem Supermarkt stehst, kannst du ja direkt was leckeres kaufen, hm? Vielleicht erbarme ich mich ja dann und koch dir was, damit du dich nicht die ganze Zeit von Schokolade und Kaffee ernährst." Joey hielt dem Brünetten die Tafel Schokolade hin. "Hier, damit du bis morgen überlebst. Ich komm gegen sechs, okay? Bis dann." Bevor der Brünette ihm noch eine Abfuhr erteilen konnte, schob Joey schleunigst seinen Wagen weiter, holte seinen Vater ein. Jetzt hatte er sich seine Chance selbst geholt, hoffentlich konnte er was draus machen. Das war jetzt nicht wirklich passiert, oder? Joey hatte sich nicht wirklich gerade selbst zu ihm eingeladen, richtig? Das bildete er sich ganz bestimmt nur ein. Leise seufzte der Brünette auf und schüttelte zum erneuten Male den Kopf, bevor er seinen Wagen langsam weiter schob. ~°~ Immer wieder glitt Setos Blick zur digitalen Uhr des Videorekorders, mittlerweile war es kurz vor sechs. >Er wird doch nicht wirklich kommen...< Obwohl es ihn schon reizte mal wieder was von Joey zu essen... Aber es musste widerstehen... er würde einfach nicht die Tür aufmachen! Genau... aber nicht wirklich leicht durchführbar. Joey schlenderte gerade den Weg zu Setos Wohnung entlang, haderte noch immer, ob er überhaupt Klingeln sollte. Wenig später stand er vor der Klingel und starrte diese an. Oh Gott, er würde das jetzt einfach durchziehen! Es war doch peinlich erst ein großes Mundwerk zu haben und dann einfach nicht zu kommen. Er trug eine ähnliche Hose wie am Tag zuvor und ein normales Shirt, welches ihm bis über den Hintern reichte. Warum musste es auch so unnormal warm sein? Dabei neigte sich der August schon seinem Ende. Er schluckte noch einmal und drückte schließlich mit leicht zitternden Fingern auf die Klingel. Mal sehen, was Seto gekauft hatte, falls er das überhaupt getan hatte... Leicht zuckte der Brünette beim Klingeln zusammen, Joey war also doch gekommen, so wie er es angekündigt hatte. Kurz blickte er in die Richtung, in der sich die Tür befand, sollte er diese jetzt wirklich öffnen oder einfach sitzen bleiben und sie ignorieren? Sobald er sie öffnen würde, hatte er wohl verloren, dann würde es ein für alle Mal zu spät sein, dann würde er das Spiel, dass er vor gut fünf Wochen abgezogen hatte, nicht mehr durchführen können. Alleine, wenn er an die Augen Joeys dachte, gerieten seine Vorsätze schon ins Wanken. Zögernd erhob sich Seto und ging langsam auf die Tür zu, legte seine Hand auf die Türklinke und harrte einen Moment in dieser Stellung. Das war seine letzte Chance noch zurückzugehen und zu warten, dass der Blonde wieder ging! Doch seine Hand hatte die Klinke schon längst hinuntergedrückt und die Tür geöffnet. "Du bist ja wirklich gekommen." Joey sah den anderen mit leicht schief gelegtem Kopf an. "Ich wünsch dir auch einen guten Abend." Er musterte den Größeren unwillkürlich und schmunzelte dann leicht. So einfach würde er sich sicher nicht abschieben lassen, und erst recht nicht mit so billigen Versuchen wie... 'Phase'. "Natürlich bin ich gekommen, hab ich dir doch versprochen." Joey war sich nicht wirklich bewusst, wie zweideutig man seine Worte auslegen konnte und trat an Seto vorbei ins innere der Wohnung. "Und? Was hast du schönes gekauft?" Der Braunhaarige blieb noch einen Moment an der Tür stehen und seufzte leise auf, bevor er sich umdrehte, die Tür schloss und sich mit der Hand über das Gesicht fuhr. "Du bist also gekommen, so so." Der Ältere zog eine Augenbraue hoch, schüttelte den Kopf und ging dem Blonden hinterher. "Du bist echt unmöglich. Du kannst ja nachsehen, so schnell werd ich dich nicht los, hm?" Joey schmunzelte leicht, warf Seto einen amüsierten Blick zu und ging in die Küche, um sich wirklich davon zu überzeugen, ob der Brünette tatsächlich etwas gekauft hatte, außer Schokolade. "Natürlich bin ich das, anders kommt man ja nicht an dich ran." Er öffnete den Kühlschrank, inspizierte ihn und befand Käse und Schinken für etwas dürftig. Als er jedoch das Bündel Lauch auf der Arbeitsfläche der Küchenzeile sah und die Schale mit Tomaten, kam ihm eine Idee. Er wusste schon, was er kochen könnte. Keine zehn Minuten später war er auch schon dabei und summte das Lied, welches gerade im Radio lief, leise mit. Kopfschüttelnd hatte der Brünette dem Kleineren gefolgt und saß mittlerweile am Küchentisch, so wie er es immer getan hatte, als Joey jede Woche für ihn gekocht hatte. "Du lässt dich wirklich von nichts abschrecken, was?" Leise seufzte der Braunhaarige auf und stützte sein Kinn auf der Handfläche ab. "Wozu hab ich mir dann eigentlich solche Mühe gegeben...?", fügte er schließlich noch etwas leiser hinzu, ließ den Blondschopf jedoch nicht aus den Augen. Joey sah kurz über seine Schultern, ehe er sich den Tomaten widmete, diese in kleine Würfel schnitt und in eine Schüssel verfrachtete. "Na vielleicht würde ich mich durch einen richtigen Grund abschrecken lassen." Den zweiten Satz hatte er durch die Musik nicht wirklich vernommen. "Aber dein Grund war leicht lächerlich. Lass uns von was anderem reden, okay?" Seto seufzte nur tief, irgendwie hatte er gerade ziemliche Lust seinen Kopf gegen die nächst beste Wand zu schlagen. Jetzt waren sie mehr oder weniger in der selben Lage wie zuvor, wieso hatte er dann fünf Wochen Joey-Entzug ertragen müssen? "Was machst du denn zu essen?" "Das wirst du dann sehen, wenn ich fertig bin." Joey lächelte leicht, hob den Deckel vom Topf, warf einen kurzen Blick rein, nickte dann und stellte den Herd aus. ~°~ Etwa eine Stunde später lehnte der Blonde sich, zufrieden an seinem Glas nippend, zurück. Käse-Schinken Lauchröllchen mit Tomatensoße (1) - immer wieder lecker. Er seufzte leise auf und sah Seto an. "Und? Hat's dir geschmeckt?" Der leergeputzten Auflaufform nach zu urteilen wohl schon. Zufrieden lehnte sich nun auch Seto zurück und leckte sich den Rest der Tomatensoße von den Fingern, die sich dorthin verirrt hatte. "Natürlich hat's mir geschmeckt. War es jemals nicht so?" Leicht hob der Braunhaarige eine der feingeschwungenen Augenbrauen. "Hm, ich frag ja nur." Zufrieden lächelnd lehnte Joey sich mit einem Ellbogen auf den Tisch, in wessen Hand er seinen Kopf stützte. Wirklich den Tisch abräumen und dann gehen wollte er nicht, aber was sollte er jetzt machen? Er hatte sich für einen Tag wohl genug aufgedrängt... Vielleicht sollte er es morgen noch einmal versuchen? "Na dann werd ich das Chaos noch beseitigen." Joey erhob sich, nahm gleichzeitig seinen Teller, stellte ihn auf Setos und trug beide zur Spüle, bevor er sie in die Spülmaschine einräumte. Der Brünette beobachtete den Kleineren damit, ließ seinen Blick währenddessen auf das Hinterteil des Blonden, das ja leider vom Oberteil verdeckt wurde, wandern und seufzte leise auf. "Das heute im Laden war dein Vater, oder? Ihr sehr euch ziemlich ähnlich." Joey schmunzelte leicht. "Ja, das war mein Dad. Das sagen viele." Er stellte die Auflaufform ebenfalls in die Halterungen und sortierte das Besteck in die vorgesehenen Kästchen, bevor er die Klappe schloss. "Hast du ihn doch bemerkt? Dabei hat er sich doch so totaaaal unauffällig verhalten." Seto grinste leicht, fuhr sich leicht durch die Haare, um einige Strähnen aus seiner Stirn zu verbannen, die jedoch augenblicklich zurückfielen. "Ja, seeehr unauffällig, wenn er zielsicher auf dich zusteuert, dann plötzlich stehen bleibt und an die vorbeigeht, als ob er dich nicht kennen würde." Die Ironie tropfte geradezu von den Lippen des Braunhaarigen. "Aber ich fand's irgendwie amüsant." Der Blonde seufzte leise. "So ist er eben... Wollte uns nicht stören." Mit den Augen rollend öffnete er den Schrank unter der normalen Spüle und holte eines der Tabs für die Spülmaschine heraus. "Die vergesse ich jedes Mal." Er warf sie noch in die Maschine und schloss danach die Tür wieder, um sie anzustellen. Joey drehte sich wieder um, lehnte sich gegen die Arbeitsfläche und sah den Brünetten an. "Wie wär's, wenn ich dir morgen wieder was koche, hm? Du hast doch die fünf Wochen sicher nur Instant-Zeug gegessen, oder?" "Na ja, ich kann schließlich nicht wirklich gut kochen, dementsprechend kann ich mich eigentlich nur von Fertiggerichten, Schokolade und Kaffee ernähren.", erwiderte der Brünette seufzend und haderte gerade ein wenig mit sich selbst. "Hm... gut kochen tust du ja schon..." Aber er konnte sich doch nicht einfach wieder daran gewöhnen, dass Joey für ihn kochte, oder? "Aber?" Joey sah den Brünetten abwartend an. Hoffentlich sagte er ja. Er hatte es heute wirklich genossen mit Seto zu plaudern. Leicht schüttelte der Braunhaarige den Kopf, in dem Versuch seine negativen Gedanken zu verscheuchen, er hatte es ja schon gewusst, als er die Tür geöffnet hatte. "Na gut, wenn du morgen kommen und kochen willst, dann kannst du herkommen.", erwiderte er nach einer Weile des Grübelns und blickte den Blonden direkt an. ~°~ Joey war dem natürlich auch sofort nachgegangen und hatte Seto mal wieder dessen Lieblingsessen gekocht. So wie es aussah, hatte es diesem wieder ziemlich gut geschmeckt, was Joey mit einem zufriedenem Lächeln quittierte. "Eigentlich ja viel zu warm draußen, um zu kochen. Zum Glück hast du ne Klimaanlage." Joey lehnte sich zufrieden seufzend zurück. Es war eindeutig wärmer, als in den letzten Tagen gewesen. Was man auch an Joeys knapper gewordener Kleidung sehen konnte. Seto hingegen fand gerade diese Tatsache mehr als ungerecht. Nicht, dass er den Anblick nicht genossen hätte, doch er machte es ihm von Blick zu Blick schwerer sich zu beherrschen, um den Blonden nicht wieder zu überfallen. "Irgendwann ist es nichts mehr, wenn es noch weniger wird...", nuschelte Seto völlig vertieft in seinen Gedanken und hatte die Aussage Joeys nicht einmal gehört. "Hm?" Joey sah auf und den brünetten etwas verwirrt an. "Was denn? Hab ich zu wenig gekocht? Noch Hunger?" Er zog eine Augenbraue in die Höhe. Eigentlich war es doch die normale Portion... Die Worte des Blonden brachten den Größeren zurück in die Realität. Perplex blickte dieser Joey an und musste die Worte erst einmal verarbeiten. "Wie zu wenig gekocht? Wie kommst du darauf? Also ich bin satt." Der Blick Joeys wurde etwas verwirrter. "Aber du hast doch gerade gesagt, dass es immer weniger wird...?" Er erhob sich und streckte ein Hand zu Setos Stirn aus. "Nein, normale Temperatur... Stimmt irgendwas nicht mit dir?" Langsam hob sich eine der feingeschwungenen Augenbrauen in die Höhe, während deren Besitzer den Kopf leicht zur Seite neigte. "Nur weil du etwas nicht verstehst, heißt es nicht, dass ich krank bin. Ich war nur grad in Gedanken und hab wohl laut gedacht." "Ah, und über was hast du da so schön nachgedacht?" Joey legte den Kopf ebenfalls schief und sah den Brünetten neugierig an. Weniger? Worüber hatte er denn nachdenken können? Sein Kontoauszug? Vielleicht doch das Essen? Gute Noten der Schüler? Nein, es waren ja Ferien. "Du bist gar nicht neugierig, was?" Schmunzelnd lehnte sich der Braunhaarige an die Lehne und schlug die Beine übereinander. "Ich spreche von deinem Outfit. Ich hab das Gefühl, dass du von mal zu mal weniger anhast." Wieso sollte er auch lügen oder sich weigern es zu sagen? Joey würde ihn doch eh nerven, bis er es ihm sagte. Joey ließ sich auf seinen Stuhl zurück sinken und sah, mit einer leichten Röte auf den Wangen, an sich herunter. "Ähm... Na ja..." Er lächelte etwas verlegen. "Wenn dich das stört, dann kann ich mir auch eine längere Hose anziehen... Es war halt nur so warm heute..." Leicht zuckte der Größere mit den Schultern. "Es stört mich nicht, mir ist es mehr oder weniger..." >Eher weniger.< "...egal, es war halt nur eine Feststellung." Joey musste ja nicht unbedingt wissen, dass er dessen Anblick durchaus genoss, auch wenn er sich stark zusammenreißen musste. ~°~ Joey packte seufzend seinen Ordner (auf dem mittlerweile ein neues Bild prangte: ein nackter männlicher Oberkörper) und verließ schließlich das Klassenzimmer. War ja klar, dass er am letzten Schultag, nach dem traditionellen Frühstück mit anschließender Zeugnisvergabe (In ihrer Stufe jetzt nicht, aber bei den Kleineren. Das Frühstück hatten sie trotzdem beibehalten.) Ordnungsdienst hatte! Er durfte alleine den ganzen Müll beseitigen, während seine ganzen Schulkameraden schon auf dem Weg in die Freiheit waren! Leise grummelnd schloss er die Klassenzimmertür hinter sich. Am Ende des Ganges machte er einen ihm wohlbekannten brünetten Lehrer aus. Wahrscheinlich hatte Seto die Aufgabe bekommen, alles noch einmal zu kontrollieren. Der Arme. Joey schmunzelte leicht, wenn auch etwas traurig. Er hatte nach wie vor, bei ihm Nachhilfe und duzte ihn, wenn sie alleine waren auch immer noch (Seto verstand es prächtig privates von schulischem zu trennen, so wie er Joey im Unterricht behandelte - nämlich eiskalt, so wie alle seine Schüler - KONNTE der Blonde ihn gar nicht duzen.), aber irgendwie... Der Blonde seufzte auf. Er hatte mittlerweile akzeptiert, dass die Küsse und das zärtliche Kuscheln die eine Nacht für Seto wohl tatsächlich nur eine Art Ausrutscher gewesen waren... Er hatte wohl mit der Beschuldigung es wäre für ihn, Joey, nur eine Art Phase nur eben dieses ausrutschen rechtfertigen wollen... Oh man, am Anfang war es dem Blondschopf wirklich schwer gefallen es zu akzeptieren, denn er war immer noch Hals über Kopf in den Brünetten verschossen. Schon ganze acht Monate! Aber er konnte ihn kaum zwingen. Lächelnd winkte Joey dem Brünetten zu, als dieser zu ihm sah und blieb wenig später auch schon vor ihm stehen. "Hey. Endlich Ferien, hm? Musst du noch den letzten Kontrollgang machen, ob die kleinen Stöpsel auch keine Müllhalde aus ihren Klassenzimmern gemacht haben?" Seufzend fuhr sich der Brünette durch die Haare, versenkte seine Hände anschließend in den Taschen seiner Hose. "Ja leider, aber ich bin bald durch. Nur noch drei oder vier Räume.", erwiderte der Größere und blickte den Gang entlang. Da eh niemand hier war, konnte er auch eben so gut privat mit dem Blonden reden. "Dann schau dir Raum dreitausendelf ganz besonders gut an, da blitzt es nur so." Joey zwinkerte dem Größeren zu und schmunzelte leicht. "Bald ist Weihnachten. Wie feierst du denn? Sicher ganz traditionell mit Familie und so, nicht?" Joey seufzte leise. Er würde wieder mit seinem Dad feiern. Damit, dass Mutter sie besuchen würde, rechnete er nicht. Früher hatte er noch darauf gehofft, aber er wusste mittlerweile, dass sie ihr egal geworden waren. Sie würde sicher Serenity bei sich haben wollen, also würde sie erst am ersten oder zweiten Weihnachtstag einmal vorbei kommen. Seto schmunzelte leicht und konnte sich schon denken, worauf der Kleinere bei der Raumangabe hinaus wollte. "Wie soll ich es schon feiern? Allein zu Hause mit nem Fertiggericht." Was sollte er denn sonst machen? Es war schließlich niemand da, mit dem er Weihnachten hätte verbringen können. Seine Eltern waren tot und sein kleiner Bruder war studieren und würde es nicht schaffen mit ihm zusammen zu feiern, so wie im vorigen Jahr. Joeys Augen weiteten sich leicht. "Wie, ganz alleine mit nem Fertiggericht? Ist das dein Ernst?" Er sah Seto mit schief gelegtem Kopf an. "Dann komm ich eben vorbei und wir feiern zusammen. Ich kann aber nicht lange, dann ist mein Dad alleine." Ein Lächeln stahl sich auf die Lippen des Blonden. "Und wehe, ich bekomme kein Geschenk." ~°~ Etwas nervös blickte Seto auf die Uhr, bald würde der Blondschopf hier auftauchen. Seufzend blickte er zu der kleinen Tanne die er noch spontan besorgt hatte, ganz so armselig wollte er ja auch nicht wirken, sondern auch was hermachen und Joey ein bisschen beeindrucken. Auch standen einige Kerzen in der Wohnung herum, um die weihnachtlich Atmosphäre noch zu bestärken. Alles in allem wirkte es recht gemütlich. Leise seufzte Seto auf und schloss die Augen, während er den Kopf in den Nacken legte. Er musste wirklich zugeben, dass er den Blonden mehr als gern hatte und diesem auch liebend gern näher wäre, doch das altbekannte Problem war ja noch immer vorhanden und das brachte Seto in einen wirklichen Konflikt mit sich selbst. Er wollte Joey endlich für sich, aber trotzdem wollte einfach nicht aus seinem Kopf, dass sie ja Lehrer und Schüler waren und das noch für ein knappes halbes Jahr. Langsam öffnete er die Augen wieder und zupfte leicht an seinem Strickpullover, den er vor ein paar Jahren von Mokuba zu Weihnachten bekommen hatte. Dieser konnte ja leider nicht am Weihnachtsabend kommen. Er mochte diesen Pullover irgendwie, auch wenn er zugeben musste, dass er irgendwie merkwürdig aussah, jedoch trug er ihn immer, wenn sein Bruder nicht bei ihm sein konnte zu den Festtagen, damit er in gewissen Sinne doch bei ihm war. Joey atmete noch einmal tief durch. In seiner Hand hatte er ein eingerahmtes Portrait des Brünetten. Selbst gezeichnet versteht sich. Er war richtig zufrieden mit dem Bild, hatte es ja auch lange genug gedauert. Sein Vater hatte dauernd komische Andeutungen gemacht, als er es gezeichnet hatte... Warum musste der auch so neugierig sein? Zum Glück hatte er keine Ahnung, dass Seto eigentlich sein Lehrer war. Er streckte die Hand aus und drückte auf den Klingelknopf. Augenblicklich sprang der Braunhaarige auf und eilte zur Tür, warum war er eigentlich so sehr versessen darauf Joey so schnell wieder zu sehen... okay, er wusste es sowieso. Kurz zupfte er seinen Pullover noch zurecht, als er dann auch schon die Tür öffnete. "Hi! Frohe Weihnachten." Joey lächelte den Brünetten an, während er in die Wohnung trat. "Wünsch ich dir auch. Hier." Er hielt Seto mit einem leichten Rotschimmer, der nicht von der Kälte stammte, das Bild hin. "Hoffentlich gefällt es dir..." Der Brünette nahm das Bild an und starrte eine Weile auf eben dieses, schluckte leicht. Es war in der Tat ziemlich gut geworden und Seto war sich sicher, dass er wohl sehr lange dafür gebraucht hatte und das rührte den Größeren wirklich, da er selten ein Geschenk bekommen hatte, das so von Herzen kam. ~°~ Mittlerweile saßen sie schon gemütlich auf der Couch und tranken noch etwas. Das Essen, das Seto dieses Mal unter größten Mühen vorbereitet hatte, bevor der Blonde gekommen war, war ein wenig chaotisch abgelaufen. Es war zwar essbar gewesen, doch da der Brünette nicht kochen konnte, hatte es auch nicht wirklich gut geschmeckt. Dass Joey es trotzdem ohne zu mucken gegessen hatte, machte Seto jedoch ziemlich glücklich. "Joey?", fragte Seto leise und starrte noch kurz an die Gegenüberliegende Wand, bevor er sich an den Blonden wandte. "Darf ich dich küssen?" Wieso musste sich Joey auch so niedlich benehmen, dass er einfach nicht mehr widerstehen konnte? (1) Uh! Habt ihr das schon mal gegessen? Ich könnte dafür sterben... Das ist sooooo lecker! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)