Quantenphysik von CuteDragon ================================================================================ Kapitel 4: Macht der Gewohnheit ------------------------------- Titel: Quantenphysik Teile: 4/10 Autor: Raiku & Riku Beta-leserin: In diesem Teil killerrabit, großen Dank an dich :3 (hab ich den Namen jetz richtig geschrieben? keine Lust nachzuschauen, Tut mir Leid, wenn nicht XD) Pairing: Seto Kaiba x Joey Wheeler Genre: Romance, AU, Shounen-ai (Später vielleicht Yaoi), bissel Drama Rating: PG-12 bis PG-18 Disclaimer: Nichts gehört und und wir machen damit auch kein Geld. Bla bla bla. Bemerkung: waaaah Gomen Nasai! Ich hab schon wieder was beim hochladen verpeilt, ne ne ne, also das Kap vorher gehörte hier nicht hin naaaaaiiiin, das war Kapitel neun <___< hoffentlich hatte es noch keiner gelesen *sigh* dann wär ja alles verraten... Kapitel 4: Macht der Gewohnheit Joey sah leicht erschrocken zu Seto auf. Er hatte ihn gar nicht kommen hören. "Ich weiß nicht, was du meinst..." Als jedoch ein erneutes Donnergrollen zu hören war, zuckte Joey zusammen und fiepte leise auf. Wie peinlich. Er drückte sein Gesicht in die Decke, da er genau merkte, wie ihm die Hitze in die Wangen stieg. Schweigend ließ sich der Brünette auf die Kante des Sofas sinken, da der restliche Platz von Joey eingenommen wurde. "Lass mich raten, du hast Angst vor Gewitter, hm?" Seto schmunzelte leicht, jedoch nicht wegen der Angst des Jüngeren, sondern viel mehr über die Tatsache, dass dieser wie ein kleines, verängstigtes Hündchen klang. "Es muss dir nicht peinlich sein, es gibt schließlich auch Dinge, vor denen ich Angst habe, okay?" Joey nickte nur leicht, hielt sein Gesicht jedoch weiter in die weiche Decke gedrückt. So sah er wenigstens nicht die Blitze und Seto nicht sein knallrotes Gesicht. Als sich das Gewitter jedoch wieder lautstark bemerkbar machte, zuckte er wieder leicht zusammen. Seufzend fuhr sich der Blauäugige durch die Haare, so hatte er die Nacht eigentlich nicht geplant. Nach kurzem Zögern streckte er seine Hand aus und strich beruhigend über den Rücken des Jüngeren, schließlich konnte er diesen ja nicht einfach so sich selbst überlassen. Joey, der es nicht anders von seinem Vater gewohnt war, da dieser ihn meistens beruhigte, wenn es gewitterte, sah dies quasi als Aufforderung. Und dabei war es ihm ziemlich egal, wer es ihm da anbot. Hauptsache, er bekam irgendwie Schutz vor dem bösen Gewitter. Also fackelte er nicht lange und krallte seine Hände in den Rücken Setos, schmiegte sich an ihn und versteckte sein Gesicht in dessen Halsbeuge. Der Geruch, welcher ihm auch sogleich in die Nase strömte (1) ließ ihn leise aufseufzen und das Gewitter kurz vergessen, bis er leise aufquiekte, als ein erneutes Donnergrollen ertönte. Ziemlich perplex schaute Seto auf den Blondschopf hinab und schloss kurz die Augen, wie war er eigentlich in diese Situation geraten? Als er seine Augen wieder öffnete, fiel sein Blick erneut auf die freie Schulter Joeys, konnte sich Joey nicht wenigstens richtig anziehen, damit er nicht in Versuchung kam...? Erneut strich er über den Rücken des anderen, diese 'Stellung' schien diesen ja zu beruhigen. Joey schloss die Augen und versuchte sich auf den Körper und Geruch Setos zu konzentrieren, was ihm schließlich auch gelang. Er lächelte zufrieden und sah den Brünetten noch einmal von der Seite her an, bevor er die Augen wieder schloss und keine fünf Minuten später auch eingenickt war. ~°~ Da das helle Tageslicht, welches durch einen schmalen Spalt zwischen Rollläden und Fensterbank in das Zimmer fiel, direkt in sein Gesicht schien, wachte der Brünette am nächsten Morgen auf. Noch ziemlich verschlafen rieb er sich mit dem Handrücken über die Augen, hielt jedoch sofort inne und stutzte, als er irgendetwas Schweres auf sich spürte. Als er runterblickte, erkannte er, dass er wohl kurz nach Joey eingeschlafen war und in der Nacht zur Seite gekippt sein musste, da er halb auf der Couch lag und Joey auf seinem Oberkörper noch immer friedlich vor sich herschlummerte. Doch um sich darüber groß Gedanken zu machen, war es noch viel zu früh, da funktionierte das Gehirn des Braunhaarigen noch nicht wirklich so wie es sollte. Joey kuschelte sich seufzend etwas näher an seine bequeme Wärmequelle und seufzte im Schlaf auf. Er ließ sich nicht davon stören, dass aufgrund des nächtlichen Verrutschens des Pyjamas noch ein etwas größeren Teil seiner Schulter zu sehen war geschweige denn, dass er auf seinem Lehrer lag. Langsam realisierte der Brünette die Tatsache, dass sie wirklich aufeinander auf der Couch lagen und seufzte leise auf. Wie hatte das passieren können? Fehlte ja nur noch, dass Joey in ihn verschossen war und im nächsten Moment über ihn herfiel... obwohl viel eher die Möglichkeit bestand, dass er über den Blonden herfiel, so freizügig wie dieser mittlerweile auf ihm lag. "Wach auf." Leicht stupste er den Jüngeren an, da es doch allmählich ein wenig unbequem wurde so verdreht zu liegen. Dieser grummelte nur leise, verzog kurz das Gesicht und drehte es dann auf die andere Seite. Er legte sich etwas bequemer hin und dachte nicht mal im Traum (2) daran aufzuwachen. Leicht verdrehte der Größere die Augen, länger würde er sicherlich nicht in dieser Lage verweilen, sein Rücken beklagte sich nämlich schon lautstark. Ohne auf Joey zu achten richtete er sich auf, er hatte schließlich versucht den Jüngeren ein wenig sanfter zu wecken. Dieser öffnete schließlich leise grummelnd die Augen. "Was'n los?" Er stützte sich mit den Händen neben dem Brünetten auf dem Sofa ab und sah diesen aus zwei verschlafenen, braunen Augen an. Die Blonden Haare waren verwuschelt und der Pyjama hing sowieso auf halb Sieben. Er gähnte lauthals und war im Begriff es sich einfach wieder auf Seto gemütlich zu machen. Viel zu früh. "Hey! Nicht wieder einschlafen." Die Schultern Joeys festhaltend, damit sich dieser nicht wieder auf ihn legte. Seto richtete sich auf und bereute es auf der Stelle. Sein Rücken schmerzte von den Schultern bis zum Becken, war wohl doch nicht so gesund kleine, ängstliche Welpen zu trösten. Joey grummelte abermals, diesmal etwas lauter auf. Er sah zu Seto hoch und unterdrückte ein weiteres Gähnen, bevor er sich, aus seiner aufrecht hockenden Position einfach nach hinten sinken ließ und auf seinen Unterschenkeln auf dem Sofa zu sitzen kam. "Wie spät isses'n?" Gähnend schloss Seto erneut die Augen und lehnte den Kopf an die Couchlehne, um die Augen zu schließen. Es war einfach noch zur früh für ihn und wirklich gut hatte er ja in dieser Position auch nicht geschlafen. "Da ist die Uhr... schau doch.", nuschelte der Braunhaarige leise und überlegte, ob er sich nicht noch einmal ins Bett legen sollte. Joey warf einen verschlafener Blick zu besagter Uhr und kreischte beinahe entsetzt auf. "Was? Es ist kurz vor Sechs!" Er sah Seto strafend an. "Es ist eine Todsünde, mich Samstags so früh zu wecken..." Keine Stunde später saß Joey jedoch, immer noch im Schlafanzug und nicht weniger müde als zuvor, am Frühstückstisch und hatte das drängende Bedürfnis seinen Kopf einfach auf sein Marmeladenbrötchen fallen zu lassen, um weiter zu schlafen. Seto, auch im Pyjama, worin er übrigens ziemlich niedlich aussah, wie Joey fand, hatte bereits seine dritte Tasse Kaffee vor sich stehen und konnte gar nicht mehr müde sein... Irgendwie bereute der Blonde es gerade, dass er dieses braune Gesöff verabscheute. "Selbst Schuld, hättest du mich nicht ganz so belagert, hätte ich in Frieden schlafen können und hätte dich nicht so früh wecken müssen." Dem Brünetten war aufgefallen, dass Joey noch immer wie ein halber Zombie wirkte und kaum die Augen aufhalten konnte. Kurz drehte er die Kaffeetasse in seinen Händen und trank schließlich einen Schluck aus dieser. Joey gähnte als Antwort nur unterdrückt auf und warf Seto einen leicht schmollenden Blick zu. "Hättest mich ja gestern Abend schon wecken können, dann wäre ich gar nicht erst auf dir eingeschlafen." Die Erinnerung an Setos sanfte Umarmung trieb eine leichte Röte auf Joeys Wangen, er musste jedoch leicht lächeln, bevor er in sein Brötchen biss. "Ich hab mich davor gehütet das zu tun, am Ende hättest du noch an meiner Tür gekratzt, wenn ich zurück ins Bett gegangen wäre.", erwiderte der Braunhaarige ein wenig beleidigt und erinnerte Joey an das Wimmern, dass dieser ausgestoßen hatte. "Außerdem bin ich zu tierlieb, als dass ich eins wecken würde, wenn es gerade eingeschlafen ist, obwohl es Angst hat." Die Röte verstärkte sich leicht. "Ich hab das ja nicht extra gemacht..." nuschelte der Blonde leise und kaute etwas lustlos auf seinem Stück Brötchen, welches er eben abgebissen hatte. Jetzt kannte Seto seine Schwachstelle... Ganz toll. Warum musste es denn ausgerechnet dann gewittern, wenn er bei seinem Lehrer übernachtete? Der Braunhaarige schmunzelte leicht und stellte seine Tasse wieder auf die Tischplatte. Er selbst mochte es nicht wirklich morgens zu frühstücken, erst recht nicht um diese Uhrzeit, doch ohne seinen Kaffe konnte er einfach nicht leben. "Na ja, ich fand es irgendwie niedlich." Joey verschluckte sich glatt an seinem Bissen und musste leicht husten. Er schob das Brötchen etwas zur Seite und nippte an seinem Glas O-Saft. Vielleicht war es ihm noch nicht vergönnt, schon zu essen... Er sah den Älteren perplex an und legte den Kopf etwas schief. "Niedlich? Mein Vater findet es mittlerweile nervend, wenn ich die halbe Wohnung zusammen quietsche..." "Auf Dauer ist es vielleicht auch nervend, aber das kann ich ja nicht beurteilen.", erwiderte Seto nur, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und ließ seine Hand zu einer seiner Schultern wandern, um diese provisorisch zu massieren, da sie doch ziemlich schmerzte. "Aber so schlimm fand ich's bei einem Mal nicht." Joey sah Seto an und bekam auf einmal leise Schuldgefühle, dass er einfach so auf Größeren eingepennt war... Es war wohl wirklich nicht sonderlich bequem gewesen und vielleicht sogar unangenehm. Er erhob sich und tapste dann zu dem Anderen. "Tut mir Leid... Du hättest mich wirklich wecken sollen." Er stellte sich hinter den Braunhaarigen und legte seine leicht zitternden Hände auf dessen Schultern. Diese Berührung sandte wieder eine Horde Glücksgefühle durch seinen Körper und ein schmales Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Warum musste Seto eigentlich ausgerechnet sein Lehrer sein? Langsam begannen Joeys Hände die verspannten Schultern Setos zu massieren. Er musste es wenigstens wieder gut machen. Zufrieden seufzte der Brünette auf und schloss kurz die Augen. Die letzte Massage, die er hatte erfahren dürfen, lag schon eine ganze Weile zurück und dementsprechend genoss er diese, ebenso wie er, wie schon so oft, ignoriert hatte, welchen Status er dem Blonden gegenüber eigentlich inne hatte. "Ich hab nicht mal gemerkt, dass ich eingeschlafen bin." Als Seto sich nicht dagegen wehrte, wurde Joey etwas mutiger und begann seine Hände stärker über die, wie er zugeben musste, doch recht muskulösen Schultern, was sicherlich vom Tennis kam, streichen zu lassen. "Hm, ich kann mich ja dafür revanchieren, dass ich bei dir schlafen durfte, und dir noch was Leckeres kochen, bevor ich nach Hause gehe." Wieder schlich sich das leichte Glitzern in die blauen Augen, als deren Besitzer den Kopf in den Nacken legte, um den Jüngeren anzusehen. "Als könnte ich so ein Angebot ablehnen." Ein leichtes Lächeln stahl sich auf die Lippen des Brünetten. Joey erwiderte das Lächeln augenblicklich und hatte nach einigen weiteren Minuten seine Massage beendet. "Was wünschst du dir denn, hm?" Joey ließ seinen Blick durch die Küche schweifen. Oh ja, hier konnte man sicher wunderbar kochen. Sie war viel größer, als die Küche in Joeys Wohnung. "Ich lass mich überraschen, weiß ja nicht, was du so alles kannst. So viel hab ich glaub ich auch nicht mehr da..." Leise seufzte Seto auf und schielte zu seinen Schränken. Er wohnte allein und konnte auch nicht besonders gut kochen, da kaufte er natürlich auch nicht so viele Sachen ein. "Dann gehen wir eben vorher einkaufen! Such dir irgendwas aus, ich werde es schon hinbekommen. Zur Not kann ich ja auch improvisieren." Joey überlegte kurz. "Du hast doch gesagt, dass du gerne griechischen Hackbraten isst... Wenn mich nicht alles täuscht, dann müsste ich zu Hause ein Kochbuch mit ausländischen Rezepten haben. Ich glaub, da steht was drin." "Du musst dir nicht extra solche Umstände machen und nach Hause gehen, nur um mir etwas zu kochen." erwiderte der Brünette, wimmelte Joey dennoch tapfer weiter ab, obwohl Hackbraten ja sein Lieblingsgericht war, für das er hätte sterben können. Dennoch wollte er Joey nicht solche Umstände machen, er lebte schließlich noch und so schlimm ging es seinem Rücken auch nicht, er war immer hin noch kein alter Knacker. "Ach was. Ich hab daraus sowieso schon lange nichts mehr gekocht. Wird langsam wieder Zeit und ich wollte sowieso mal wieder was daraus ausprobieren." Joey grinste leicht und trank sein Glas leer. "Aber dafür gehen wir dann auch einkaufen, wenn ich das Buch geholt habe. Du zahlst." "Hm, meinetwegen." Für etwas leckeres zu Essen, insbesondere sein Lieblingsgericht, würde er schon ein wenig springen lassen und einkaufen musste er ohnehin mal wieder, seine Schränke wiesen zum größten Teil schon gähnende Leere auf. "Aber vorher geh ich noch duschen. Ist eh noch zu früh." Joey nickte nur leicht und sah dem Brünetten nach, als dieser dann den Raum verließ. Wie gerne würde er jetzt einfach hinterher gehen und mitduschen? Er wurde leicht rot bei dem Gedanken, verdrängte ihn jedoch so gut es ging wieder und begann damit den Tisch abzuräumen. ~°~ Joey blickte in das Kochbuch, auf die Rezeptliste um genau zu sein, und ging nachdenklich an der Gemüsetheke vorbei. Er sah auf und warf einen Blick auf die Auberginen. Nachdem er sie für gut befunden hatte, nahm er prüfend eine in die Hand. "Eine müsste reichen..." Er schnappte sich noch eine Zucchini, ein Bund Zwiebeln und einige Kartoffeln und ließ dann alles in den schon leicht überfüllten Wagen sinken. "Du hast ja wirklich gar nichts zu Hause... Da muss man ja echt alles kaufen." Er schüttelte leicht den Kopf, warf noch einen Blick in das Buch und wandte sich dann beim Brünetten zu. "Jetzt noch Hackfleisch, dann dürften wir alles haben." Der Brünette zuckte leicht mit den Schultern, schien keinerlei Schuldgefühle bei dem Gedanken an seine verwaisten Schränke zu hegen. "Ich hab doch gesagt, dass ich so was nicht kaufe, das würde nur rumliegen, weil ich's eh nie verwenden würde." Nachdenklich blieb er vor dem Süßigkeiten Regal stehen, auch wenn man es ihm nicht ansah, konnte er gelegentlich eine richtige Naschkatze sein und so landeten auch gleich einige Tafeln Schokolade Wagen, er musste ja eh alles bezahlen. Joey sah perplex dabei zu, wie Seto fast das halbe Regal leer räumte und viele Leckereien in den Wagen warf. Er legte den Kopf schief. "Hauptsache, du ernährst dich von Süßigkeiten... ich wette davon hast du immer welche im Haus was?", amüsiert betrachtete Joey den Inhalt des Einkaufswagens. "Und Kaffee." Stirnrunzelnd blickte der Größere auf, als er meinte genug Schokolade und andere Leckereien in den Wagen befördert zu haben und ging langsam weiter. Er hatte nie wirklich Lust zum Kochen, dementsprechend häuften sich auch die Fertiggerichte, die in letzter Zeit allerdings auch stark zur Neige gegangen waren. "Also nur noch Hackfleisch?" Der Blonde nickte nur und beobachtete schmunzelnd, wie vier Pakete Kaffeepulver in dem Wagen landeten. Seto ging wohl nicht oft einkaufen. ~°~ Geschlaucht ließ sich Joey auf einen Stuhl in der Küche fallen. Sie hatten gerade alles, bis auf das Gemüse weggeräumt und Joey hatte die übrig gebliebenen Brötchen vom Frühstück schon in einer Schüssel Wasser aufgeweicht. Er musste sich nur einmal kurz ausruhen, bevor er mit kochen anfing. Seto saß ihm gegenüber, er hatte sich wohl vorgenommen ihm beim kochen zuzusehen... Joey machte das irgendwie immer nervös. Wenn er jedoch erst mal angefangen hatte, war es kein Problem mehr. Dann konnte er sich ja auf etwas anderes konzentrieren. Hoffentlich machte Seto sich nicht über seine Kochgewohnheiten lustig. Zum Beispiel Radio hören und bei gewissen Liedern unbewusst mitsingen... Joey erhob sich kurze Zeit später wieder, schaltete das Radio, welches er vorher in die Küche entführt hatte, ein und verbannte das Hackfleisch erst einmal in eine große Schüssel, bevor er sich den Zwiebeln widmete und diese, ebenso wie den Käse in Würfel schnitt. Er bemerkte gar nicht, wie seine Hüfte begann sich leicht im takt der Musik zu bewegen, viel zu sehr war er in seine Tätigkeit vertieft die Petersilie zu zerkleinern und diese dann ebenfalls in die Schüssel zu schmeißen. Der Brünette, der Joey perfekt im Bild hatte und diesen genau beobachtete, bemerkte dies auf der Stelle. Ziemlich schnell landete sein Blick also auf dem Hinterteil des Blondschopfes und er musste wirklich zugeben, dass ihm gefiel was er sah, so sehr, dass er sich wirklich zusammenreißen musste um nicht einmal hinzulangen... Vielleicht brachte er Joey ja dazu öfter für ihn zu kochen? Damit er diesen Anblick öfter bestaunen konnte (...und wegen dem guten Essen). Joey bekam davon jedoch nicht wirklich etwas mit, war er doch gerade dabei das Hackfleisch durchzukneten, zwischendurch noch etwas nachzuwürzen und es schließlich, zu einem länglichen Laib geformt, in die bereits vorbereitete Pfanne zu legen, welche in den Ofen geschoben wurde. Joey wusch sich schnell die Hände sauber, warf Seto einen kurzen Blick zu, - Dieser hatte zum Glück kurz vorher den Blick von seinem Po abgewandt - bevor er sich dem Gemüse widmete und es erst einmal wusch. "Du musst nicht die ganze Zeit zugucken. Kann durchaus noch dauern." "Ach, ich schau lieber zu. Bei diesem leckeren Anblick." Ein leichtes Grinsen schlich sich auf die Lippen des Brünetten, bei dem nicht wirklich klar war, ob die Aussage auf das Essen oder Joey bezogen war. Dabei beobachtete er, wie der Blonde Bohnen in kochendem Salzwasser verschwinden ließ und nebenbei Öl in einer Pfanne briet. "Wie? Leckerer Anblick?" Joey warf Seto einen leicht amüsierten Blick zu. "Will ich wissen, worauf die Aussage bezogen ist?" Er schälte die Kartoffeln und schnitt diese dann in kleine Würfel. "Denk es dir?" In diesem Falle war die Aussage wirklich auf das Essen bezogen gewesen, doch bei Joey traf sie durchaus auch zu, also hatte der Brünette kein Problem damit die Frage weiterhin im Raum stehen zu lassen. "Das ist ganz deiner Fantasie überlassen." Joey lächelte leicht und kramte, nachdem er das restliche Gemüse auch geschnitten hatte, eine weitere Pfanne heraus. Knapp eine Stunde später wurde die letzte Gabel auf den Tisch gelegt, bevor Joey den Ofen öffnete und den Hackbraten herausholte, welcher sogleich auf den Tisch gestellt wurde. Joey ließ sich auf seinem Platz nieder und sah Seto auffordernd an. "Hoffentlich schmeckt es." Der Braunhaarige starrte einen Moment wie hypnotisiert auf sein Lieblingsgericht und spürte schon, wie ihm das Wasser im Mund zusammenlief. "Ich bin mir sicher, dass es das tut.", erwiderte er nur und tat sich selbst und Joey etwas auf den Teller. Eilig griff er nach der Gabel und kurz danach verschwand ein Teil des Hackbratens in seinem Mund. Genüsslich seufzte er auf und entließ die Gabel langsam wieder seiner Lippen. "Köstlich." Joey beobachtete alles gespannt und lächelte erleichtert, als er Setos Urteil hörte. "Wirklich? Dann ist ja gut." Er schnappte sich sein eigenes Besteck und tat es dem Brünetten, der schon eilig die nächste Gabel hatte in seinem Mund verschwinden lassen, nach. Nur eine halbe Stunde später war fast der gesamte Hackbraten verschwunden und Joey lehnte sich satt und zufrieden zurück. "Hm, muss sagen, dass dein Lieblingsessen schon was hat." ~°~ Mittlerweile waren gut knapp zwei Wochen vergangen und jedes Mal bei der freitäglichen Nachhilfe hatte Joey immer irgend ein neues Gericht mitgebracht. Seto war wohl das Versuchskaninchen für ihn, doch hatte dieser rein gar nichts dagegen, da es immer ausgezeichnet schmeckte. Gerade verschwand der letzte Bissen des Nudelauflaufs in Setos Mund, die neuste Kreation des Blonden, in dem insbesondere Pilze eine Rolle spielten, die sich besonders gut im Auflauf machten. "Wie immer lecker, aber ist es nicht umständlich alles immer zu Hause zu kochen und dann hier her zuschleppen. Du musst doch mit dem Bus fahren oder? Dann könntest du auch eben so gut ein bisschen länger hier bleiben und es hier kochen..." Joey sah von dem Physikbuch auf und schmunzelte leicht. "Na ja, deine Küche ist auch etwas größer, aber ich will ja keine Umstände machen, wenn du schon als Versuchskaninchen herhalten musst." Während der Nachhilfestunden war es beim Du geblieben, während sie in der Schule beim distanzierten Sie geblieben waren, da wohl sonst Fragen aufgekommen wären. "Welche Umstände? Ich profitiere doch davon." >Außerdem kann ich dich so wieder beim kochen beobachten.< "Und das dreckige Geschirr wäscht eh der Geschirrspüler.", erwiderte der Blauäugige und angelte nach einem der Bücher, um neue Aufgaben herauszusuchen. "Na gut, wenn du meinst, dann werd ich eben immer etwas länger hier bleiben. Aber nicht, dass wir wieder die Zeit vergessen..." Der Blonde schmunzelte leicht, sah zu Seto und beobachtete entsetzt, wie dieser erneut das Buch öffnete. "Uah." Joey verzog das Gesicht und nahm Seto das Buch aus den Händen. "Reicht das nicht langsam für heute?" Perplex blickte der Brünette zu dem Kleineren auf und eroberte das Buch zurück. "In der letzten Klausur hast du aber noch immer teilweise ziemlich dumme Fehler gemacht, auch wenn du mit Hängen und Würgen noch eine zwei bekommen hast.", erwiderte Seto nur und klappte das Buch wieder auf. "Ich pass schon auf, dass du den Bus nicht verpasst, das letzte Mal war es ja immerhin schmerzhaft für mich." Obwohl Joey ja dann auch nicht unbedingt auf ihm auf der Couch schlafen musste... sein Bett war groß genug. Joey öffnete den Geschirrspüler und begann damit die dreckigen Teller und Pfannen reinzuräumen. Er verstaute alles an die dafür vorgesehenen Plätze, kramte dann noch nach einem Wasch-Tab, welches in die Maschine gelegt wurde, schloss ihn dann wieder und drückte den An-Knopf. Er seufzte auf, heute hatte er sich schon etwas herausgefordert, aber zum Glück war es gelungen. Er lächelte zufrieden und drehte sich zu Seto um, der ebenfalls noch in der Küche stand. ~°~ Mittlerweile waren fast vier Wochen vergangen, in denen Joey Freitags, einmal sogar Samstags, da sie wieder die Zeit vergessen hatten, bei Seto kochte. Und er fand es toll... Er konnte in einer schönen Küche seinem Hobby nachgehen, war Seto nahe und verstand sich zudem noch prima mit ihm. Sie redeten ziemlich viel, während des Essens, beim kochen und danach. "Ich glaube dieses Mal musst du dich ein bisschen beeilen. Der letzte Bus kommt in cirka fünfzehn Minuten.", meinte Seto nach einem kurzen Blick auf die Uhr. Er hatte zwar keine Probleme damit, wenn Joey bei ihm übernachtete, doch hatte er ja versprochen diesen darauf aufmerksam zu machen, wenn es Zeit wurde. "War aber wie immer lecker, ich find sogar noch besser als sonst." "Echt?" Joey sah auf, nachdem er sich die Schuhe zugeschnürt hatte. Mittlerweile standen sie im Eingangsbereich der Wohnung. Er lächelte und zog sich schnell seine Jacke an. "Freut mich. Bis Montag dann." Er dachte gar nicht mehr drüber nach, beugte sich einfach kurz zu dem Brünetten nach oben und hauchte einen schnellen Kuss auf dessen Lippen, bevor er sich zum gehen wandte. Als es ihm dann durchsickerte, was er gerade getan hatte, hielt er augenblicklich inne. "Moment...." Er drehte sich wieder zu Seto um. "Das hab ich gerade nicht getan, oder?" Geschockt und ziemlich verwirrt hatte Seto den Blonden, nach dessen Kuss, angestarrt, unfähig irgendetwas zu sagen. "Also..." Verzweifelt versuchte der Brünette seine Fassung wieder zu finden, was alles andere als leicht war. "...wenn du es dir eingebildet hast, dann hab ich das wohl auch..." Nicht, dass sich der Kuss nicht gut angefühlt hätte, jedoch bekam man nicht gerade jeden Tag einen Kuss von einem seiner (zugegebenermaßen ziemlich gut aussehenden und niedlichen) Schüler. Joey wurde leicht rot und schlug sich die Hand vor die Augen. "Oh mein Gott...." Er atmete einmal tief durch. Hatte er sich jetzt verraten? Nahm Seto es ihm Übel? Wollte er jetzt nicht mehr, dass der Blonde zu ihm kam? Immerhin waren Beziehungen, und darunter zählte auch schon so etwas wie ein Kuss, zwischen Lehrer und Schüler verboten. Joey schluckte und drehte Seto wieder den Rücken zu. Gott... Nur raus hier. Wie peinlich. "Tut mir Leid... Vergiss das am Besten ganz schnell wieder." hauchte der Blonde nur leise und öffnete die Tür. "Also... ich glaube nicht, dass ich es so schnell wieder vergessen kann." Leise seufzte der Braunhaarige auf und fuhr sich kurz mit den Fingerspitzen über die Lippen. "Wieso hast du das eigentlich getan? Ohne Grund macht man es ja wohl nicht, hn?" Hatte der Blonde am Ende noch eine Schwäche für ihn? "Ich... ähm..." Joeys Gesicht glich mehr einem Feuerlöscher, als etwas anderem. Was sollte er denn jetzt sagen? Wie Wahrheit wohl kaum. "War wohl Reflex. Wird bestimmt nie wieder passieren..." (1) ließ ihn sich schrecklich übergeben. Seto gehörte nämlich zu den anonymen Wasserphobikern und duschte sich nur einmal im Jahr. Joey hatte durch diesen Schock das Gewitter total verdrängt. (2) Vorsicht, Wortwitz Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)