Vampire von abgemeldet (Auf der Jagd nach dem Buch der Schatten) ================================================================================ Kapitel 12: Suchen und Finden ----------------------------- Darius schaute hinter sich und versuchte das Dunkeln das dort herrschte zu durchschauen, als ob er fürchtete, dass der Schatten, welchen sie an Deck zurück gelassen hatten, ihnen bis hierher gefolgt war.. „Er ist einer nicht? Also ein Vampir?“ Furcht klang in der Stimme des jungen Franzosen, doch auch Erregung und Neugier, die er trotz redlichen Bemühens nicht völlig verbannen konnte. Dorian schmunzelte. „Voreilige Schlüsse sind stets ein Quell für Fehler, jedoch muss ich euch, was unseren neuen Freund angeht, Recht geben.“ „Warum haben wir ihn dann nicht bekämpft? Er wird doch jetzt gewiss an Bord seine Nahrung suchen und die Männer töten, oder gar uns auflauern. Ist es nicht zu gefährlich ihn jetzt aus den Augen zu lassen? Ich traue ihm nicht.." Er schaute nachdenklich nach vorne und rieb sich über die Arme. „Er hatte so eine dunkle Aura um sich, mir ist ganz kalt geworden und ich habe gezittert.. " Der Priester sah wirklich etwas mitgenommen aus, blass und erschöpft. Dorian hatte sich den Tag über ausgeruht, Darius aber hatte nicht mit seinen Kräften haugehalten. Er legte dem Priester eine Hand auf die Schulter. „An Bord wird er uns vorläufig nichts tun, er ist zu alt um solche Fehler zu machen. Er wird es vorziehen an Land zu jagen, dennoch müssen wir uns vorsehen. Es ist gefährlich ihn aus den Augen zu lassen, aber unter den seinen zu verweilen ist schlimmer. Dieser Vampir hat ein Ziel und sobald wir ihm im Weg stehen, wird er uns eliminieren.“ Von Krakul war jedoch nicht einfach irgend en Vampir…. Dorians geschulter Blick hatte ihm zwar nicht allzu viel über den Fremden mitteilen können, doch war er sich sicher, dass dieser über ein stattliches Alter verfügte. Wie stark er tatsächlich war, würde der Engländer noch früh genug erkunden. Imposant war er gewesen und er hatte sie testen wollen, hatte mit ihnen gespielt um seiner Belustigung willen! Er hatte sich ihnen gezeigt um nun abzuwarten, wie sie sich vor Angst wanden, doch diesen Gefallen wollte Dorian ihm nicht erweisen. Nicht einem Vampir, dessen größte Schwäche wohl seine Arroganz und Überheblichkeit waren. Seine Hand hatte sich zur Faust geballt und in seinen blauen Augen glitzerte grimmige Entschlossenheit. Darius hingegen war noch etwas blasser geworden ob der lezten Worte die er vernommen hatte und als Dorian ihn anbklickte, huschte en sanftes Lächeln über sein Gesicht und er fügte in etwas ruhigerem Tonfall hinzu: „Noch scheint er zu warten. Macht euch keine Sorgen.“ Es gab ein Wort, dass er nur äußerst ungern gebrauchte, das ganz tief im innersten seines Wortschatzes sorgfältig in einer Verschlossenen Truhe verwart wurde.... „Wir werden uns GEDULDEN müssen. Wenn er etwas von uns will, muss er den ersten Schritt machen. Was die Matrosen angeht, so wird unser Tod ihnen auch nichts nutzen." In der Tat war die Lage in sehr kurzer Zeit sehr misslich geworden. Hier an Bord würde noch nicht einmal der Morgen sie schützen. Er dachte an Corian, einem Londoner Ordensführer. Er trug das Andenken an diesen Vampir stets mit sich, denn dieser hatte ihm eine Narbe an seinem Rücken beigebracht, die ihn sein Antlitz nie veressen lassen würde. Von Krakul war älter und stärker als Corian... Darius genoss für einen Augenblick den Halt, dem ihm die tröstende Hand des Engländers auf seiner Schulter gab. "Ja, ihr habt recht. Überstürztes Handeln wäre vielleicht gefährlicher als eine Offener Kampf. Aber wir können doch auch nicht zusehen wie dieser Vampir sich einen Matrosen nach dem anderen nehmen wird und ihr Blut trinkt. Was ist wenn er sie auch zu Vampiren macht? Dann haben wir es doch in Kürzester Zeit mit einem ganzen Dutzend von ihnen zu tun." "Vampire suchen sich ihre Kinder sehr genau aus. Sie machen nicht jeden exbeliebigen zu einem Kind der Nacht." Dass mochte der Grund sein, warum jeder Vampir, den der Jäger bisher getroffen hatte, einen einzigartigen, starken Charakter gehabt hatte. Sie waren mittlerweile bei ihrer Kabine angelangt und Darius war nun umso froher, dass sie sich eine teilten. Er würde ansonsten kein Auge zugemacht haben. Gott war nicht dazu da ihn vor diesen Gefahren zu bewahren, dazu hatte er ihm einen klaren Verstand, zwei Hände und Füße und Dorian geschenkt. Hier auf ein Wunder zu vertrauen nur weil er Angst hatte und sich am liebsten irgendwo verstecken würde wäre falsch. Dorian seufzte. Er wartete bis Darius sich hingelegt hatte. In dieser Nacht würde er hier bleiben. Er wollte den Priester nicht allein lassen. Noch nicht. Stattdessen konnte er die Zeit zum Nachdenken nutzen. Vampire hatten für ihn eine unglaubliche Faszination. Es war jene Art von Bewunderung, die ein jeder Jäger einer ebenbürtigen Beute entgegen brachte. Dorian bewunderte ihre Schoenheit, ihre Eleganz, jenen Schatten, der sie um gab, das Geheimnis und die unendlicchr Finsternis. Ihre Augen, wie die einer Raubkatze und ein uraltes Mysterium, welches diese Gestalten der Nacht in sich bargen, ein Mysterium, dass seine Neugier forderte. Der alte Vampir, um den sich das angeregte Gespräch gedreht hatte, war zurückgeblieben auf dem Deck. Kaum einer der Matrosen schien die dunkle Gestalt zu bemerken, fast schon so als wäre er unsichtbar. Der Mond in dieser Nacht war verhüllt von grauen Wolken und keine Sterne wiesen den Weg. Er verspürte diese Nacht noch keinen nagenden Hunger, kein Verlangen dass seine Sinne berauschte und ihn zum Raubtier machte, nur den leisen , bohrenden Appetit, den er niemals ablegen konnte. Es war einer der jüngeren, ein blonder Leichtmatrose, keine 18 Sommer alt, der diese Nacht sein Mahl sein sollte. Gestärkt war er nun wieder und er würde es auch die nächsten Wochen sein, wenn eine seltsame Krankheit Mann für Mann auf diesem Gefährt befiel, sie schwächte und schließlich zu Tode raffte. Er war der schwarze Engel, der den Tod brachte, ihnen ihre Qual nahm, die sie in ihrem Leben empfanden, denn ihr Leben war von nichts mehr bestimmt als der Angst. Und wenn er ihnen Blut, Körper und Seele nahm, denn mit weniger gab er sich nie zufrieden, dann schenkte er ihnen zugleich die Schönsten Träume, in die sie eintauchten und nicht mehr daraus erwachten. War es nicht eine Gnade? Und Früher oder Spärter würde jener junge Jäger, der seine Profession so unklug gewählt hatte, einen verhehrenden Fehler begehen. Er spürte wie der Priester eingeschlafen war, und wie sein Begleiter über ihn wachte. Kein Gott war da sie vor ihm zu beschützen und diese Nacht rief er nach dem jungen Priester, griff mit seinem Geist nach ihm in seinen Träumen, entfesselte die verborgene Sehnsucht und träufelte sein berauschendes Gift in seine Ohren. Und wenn er erwachte würde er rastloser sein, als je zuvor. Sein Nachtwerk war vollbracht und es gab nichts an schritten, was er nun noch unternehmen würde. Langsam würde er sich seiner Beute nähern, vielmehr sie zu ihm locken, ehe er sie jagte. Bald schon würde Darius erwachen, schweißgebadet und ohne die Ruhe gefunden zu haben, die sein Körper benötigte. Keine Nacht mehr sollte ihm erholsamer Schlaf gegönnt sein, denn er würde immer wieder kommen ihn besuchen und jede Nacht würde die Unruhe in ihm wachsen, würde er dem ruf weniger widerstehen können. Und der Jäger würde ihn entweder preisgeben oder aber handeln müssen. Und er konnte sich laben an ihrer Furcht, doch er würde zugleich auch vorsichtig sein, denn er hätte niemals dieses alter erreicht hätte er seine Gegner unterschätzt. Auch ein sterblicher Jäger konnte für ihn zur Gefahr werden, sein Kopf saß nicht weniger locker auf seinen Schultern, als der eines jungen Vampirs, nur an ihn heran zu kommen, verstand er ungleich schwerer zu machen. Das einzige was nun nicht länger in seinen Händen lag, war wann Lilliane gedachte aufzubrechen... Darius begann sich unruhig hin und her zu wälzen und schien von Albträumen gepeinigt zu werden. Dorians besorgter Blick folgte jedem Zittern, jedem Winden und seine Wut wuchs, eine Wut, die ihn schon oft in Schwierigkeiten gebracht hatte, und die ihn auch meist daraus erettete. War es jener Fremde, dem sie begegbet waren? Oder plagten den Priester die Sorgen eines ereignisreichen Tages? Sollte er ihn Wecken? Darius brauchte den Schlaf! Dorians Fäuste ballten sich erneut. Noch immer kopnnte er in seinem Geist jenen Blick sehen, mit welchem die Kreatur seinen Begleiter gemustert hatte, jene leise Drohung, das Versprechen, dass mit diesem Gespräch die Sache nicht ausgestanden war. Den Jäger plagte die Unruhe, die ungewissheit und die Untätigkeit. Wie er es hasste hier zu sitzen, wie er es hasste, nichts tun zu können, als zu warten. Er wollte von Krakul aufsuchen, seinen Verdacht zur Gewissheit machen und sich ein gebaueres Bild verschaffen, allein, ohen den Priester, den er in mancherlei Hinsicht doch eher als hinderlich betrachtete. Ein Kirchenmann ohne Erfahrung im Umgang mit Waffen... Schon jetzt fühlte er sich verantwortlich fur Darius und dessen Schutz, doch die Vampirjagt war anstrengend genug, wenn man nur das eigenen Leben zu schützen hatte. Ihm war durchaus Klar, dass der junge Gottesmann auf ihn acht geben sollte, um sicher zu stellen, dass er nicht mit dem Geld oder gar dem Buch verschwand. Wer wusste schon, welchen Auftrag die Kirche Milhaud wirklich gegeben hatte? Durch einen Spalt fiel ein matter Schimmer auf das blasse Gesicht seines Begleiters und einen kurzen Moment konnte Dorian nicht anders, als zu lächeln. Er stand auf, sah Darius noch einmal an uns öffnete schließlich die Tür ihres Zimmers. Nun galt es den Vampir zu finden und zwar schnell! Er hastete an Deck und hoffte inständig, das von Krakul seinen dortigen Aufenthalt noch nicht beendet hatte. Doch das Deck war leer, ebenso die Lagerräume oder die Kabinen. Nur die wenigen Matrosen die verpflichtet waren zum Nachtdienst, sahen etwas verwundert den englischen Passagier an, der auf das Deck gelaufen kam, so als hätte er etwas besonders wertvolles verloren, das vielleicht, wenn man es fand, eine hübsche Belohnung einbrachte... Lysander aber war überall und nirgends. Er ließ den Jäger seine Präsenz spüren, egal wo er auch hinlief, aber zu sehen war er nicht. So als stände er immer hinter ihm, als wäre er der Schatten, den Dorians Körper im Laternenlicht warf. Lautlos flüsterte seine Stimme ihm zu, so wie sie auch zu Darius flüsterte, dessen Albtraum ihn nun vollends zu verschlingen drohte. Dorian spürte nur all zu deutlich, dass man erneut mit ihm spielte, ihn zum Narren hielt , doch diesmal blieb er kühl und gelassen. Er konnte den Vampir nicht sehen, aber er musste hier sein, er hatte das Deck noch nicht verlassen. Seine Augen glitten über das Deck und jeder Schatten, jede Unebenheit des Bodens wurde einer genaue Betrachtung unterzogen. Schließlich schloss er die Augen. Es gab noch andere Sinne und er hatte gelernt, sich nicht nur auf das zu verlassen, was ihm seine Augen zeigten. Er atmete ruhig und lauschte. Er fühlte den Vampir, aber wo genau? Der Jäger konzentrierte sich. „Such mich, Menschenkind, such mich, kleiner Schattenjäger", wisperte der Wind, der unter Dorians Kleidung strich, zu klat für die Jahreszeit „Aber bist du auch bereit mich zu finden?" Ein leises Lachen. Der Mond wurde einen Moment von den Wolken freigegeben und sein seltsam fahles Licht erhellte den Schiffsrumpf, warf unendlich viele Schatten und oben am Mast flatterte die Fahne im Wind. Lysander war dort, und seine Augen ruhten nun auf dem Jäger, fixierten ihn. Dorian lauschte dem schneidenden Wind, welcher in sein Ohr flüsterte und ließ sich durch nichts ablenken, nicht durch die Worte und nicht durch die Kälte, die ihn umgab und sich um ihn legte, wie ein weißes Laken. Er ignorierte seine Glieder, die langsam steif wurde. Schließlich öffnete er die Auge wieder und ein Lächeln erhellte sein Gesicht. Sie befanden sich auf einem Schiff, einem ausgesprochen schlechten Ort für Versteckspiele. Er legte den Kopf in den Nacken und starrte zum Mast. „Findet ihr nicht, dass es langsam albern wird?" „Albern? Nein, viel mehr unterhaltsam.“, antwortete die ruhige Stimme des Vampirs ohne, dass sich Lysanders Lippen bewegten. „Ihr liegt gut in der Zeit, so mancher Jäger fand mich auch nach Stunden eines solchen Spiels nicht, andere hingegen scheine ich nur so anzuziehen. Aber wie steht es mit euch? Seid ihr nicht müde der Jägerei, wieso müsst ihr uns hinterher jagen, Nacht für Nacht, in der einfältigen Ansicht so viele von uns erlegen zu müssen wie nur möglich. " „Man kommt viel herum und man wird gut bezahlt. Es wird mir nicht langweilig, denn jedes Mal, wenn ich jemandem wie euch begegne, werden meine Zweifel davon geblasen." Es war nie Dorians Ziel gewesen, so viele Vampire wie Möglich nieder zu metzeln. Es gab mehr, viel mehr als nur das. Vielen dieser Geschöpfe hatte er sogar eine menge Respekt entgegen gebracht. Er hegte keinen Groll gegen diese Wesen, so wie andere Jäger, deren Herzen voller Hass waren. Vampire waren Geschöpfe, welche die Zeit überdauerten. Die älteren unter ihnen hatten Geschichten zu erzählen, die es sich zu hören lohnte. Es gab Regeln, das war das wichtigste. Regeln, an die sich Vampire hielte. Er tötete nicht gerne ein Wesen, auf dessen Rücken Jahrtausende lasteten. Wer war er schon, über sie zu richten. Was ihn störte, war die unglaubliche Arroganz, mit der die Nachtwesen sich oft über die Menschen erhoben. Auch gab es eine Menge junger Vampire, welche die Regeln nicht beachteten, die wahllos neue Vampire erschufen und sinnlose Blutbäder veranstalteten. Dagegen kämpfte er, das war es, was er nicht zulassen konnte. Doch all diese Gedanken blieben unausgesprochen. „Bezahlung sagt ihr, nein.. die reizt euch nicht. Ein Jäger zu sein macht nicht reich, zu verbittert seid ihr dazu, zu hartnäckig. Langeweile? Was versteht ein Mensch von Langeweile? Genug Dinge, die euren Kopf zu betören in der Lage sind. Nur wenige von euch wissen um die Öde.. bist DU einer von ihnen?" Man konnte die Bewegung nur erahnen mit der er sich hinab auf die Planken beförderter. Lysander stand einfach mit einem Mal vor ihm, groß und sicher, blickte aus diesen alten Augen auf ihn herab „Zweifel? Du nein, sie sind nicht davon geblasen erblickst du einen der Meinen, wir sähen sie in dir, erkennst du doch dass es soviel mehr gibt, so vieles, was du nicht begreifen kannst in deiner Sterblichkeit. Ich streue Zweifel wo ich wandere, ich bringe Verderben, wohin ich blicke, doch bin ich auch die Erlösung und der Frieden. Wie kannst du dir sicher sein in einem Wesen, was selbst nicht Zwiespältiger sein könnte? " Die Stimme des Vampirs hatte eine ganz besondere Macht, Menschen in ihren Bann zu ziehen, jedes Wort, dass er sprach, tropfte wie Honig von seinen Lippen. Endlich konnte der Jäger ihn sehen, endlich stand der Vampir vor ihm. Er blickte von Krakul in die Augen. Seine Hände hatten den Griff um den Degen verstärkt. „Wahrscheinlich habt ihr Recht. Menschen haben keine Zeit für Langeweile." Er grinste, wurde aber sogleich wieder ernst. „Und auch nicht für ermüdende Spielchen. Ich bin nicht aus England hierher gekommen um euch zu unterhalten. Wenn ihr einen Kampf wünscht, könnt ihr ihn haben, wenn nicht, dann last ab von dem Priester! Was ihr tut ist feige, nichts weiter und ich habe nicht die geringste Lust euch gewähren zu lassen." Dorian hatte einen Kampf vermeiden wollen, aber nicht zu diesem Preis. Die Stimme des Vampirs lachte erneut über den Menschen, der hier vor ihm stand, ein junger Heißsporn, so erfüllt von Leben und der Leidenschaft, die in seinen Worten mitschwang. „Nein, für wahr, ihr seid nicht meinetwegen soweit gereist, aber glaubt ihr ich sei es für euch? Einzig und allein euer Ziel macht euch interessant und wird euch das Genick brechen." Und er ließ nicht ab von Darius, noch immer griff er nach ihm, spielte mit der hilflosen Seele und ließ sie spüren, die Macht, den Trost und das Leiden. "Seid gewarnt, ich nehme was ich will. Und würde ich zu kämpfen wünschen, so hättet ihr es längst bemerkt, mein junger Freund. Verwechselt Feigheit nicht mit Gelassenheit, von beidem habt ihr nicht viel in euch, aber Mut ist so manches Mal Dummheit. Es gibt noch andere Gefechte als die offenen und habe ich nicht soeben einen Sieg davon getragen? Ihr seid wütend.." „Ja, ich bin Wütend" Aber seine Wut kontrollierte Dorian nicht. „Wenn ihr nicht von dem Priester ablasst, werde ich euch dazu zwingen. Ich bin durchaus bereit es drauf ankommen zulassen, völlig unabhängig davon, welche Art von Gefecht euch lieber wäre." Er würde nicht zusehen, wie der Priester litt. Er konnte etwas tun, und er würde etwas tun. Er befreite die Klinge von ihrer Hülle und der Stahl blitzte erfreut auf, als der Mond sein Licht auf ihn warf. "Also, was ist?" Innerlich seufzte er auf. Er war nun an der Stelle, an welcher von Krakul ihn haben wollte, aber wenn er es richtig ansteckte, mochte der Vampir sich an diesem Happen verschlucken! „Ihr wollt mich zwingen? Etwa damit?" Lysander meinte den Degen, der nun vor ihm baumelte, aber ihn scheinbar nicht im geringsten beeindruckte. „Nun werdet aber ihr albern, Monsieur Haywater!" Er faltete die langen Finger vor der Brust, neigte den Kopf ein wenig. „Ihr solltet mir schon mehr entgegenbringen, als dies, sonst fühle ich mich beleidigt, oder schlimmer noch, auch ich werde beginnen mich zu langweilen. Was macht euch so sicher, dass der Priester dies nicht will? vielleicht sucht er tief in sich gar nach mir? vielleicht war ER es der mich rief um seiner Suche ein Ende zu setzen. Vielleicht kam ich um den Nebel zu vertreiben, der seinen Geist umschwirrt, der Nebel, der sich Glauben nennt? Der rechte Pfad ist nicht immer der leuchtende." Wieder sprach nur die flüsternde Stimme in Dorians Kopf, schmeichelnd und doch drohend. „Suchst nicht auch du? Gefunden hast du mich.. " Dorians Zähne knirschten vor innerer Rage. Hochmut kam stets vor dem Fall. Der Degen langweilte Lysander? Dorian würde ihm noch Spannung verschaffen! „Ob ein Glaube recht oder falsch ist lieg weder an euch noch an mir zu beurteilen! Was wir denken bestimmt unsere Realität, und seine wird bestimmt durch ein Gewissen und eine Hoffnung und das ist mehr, als ich oder ihr unser Eigen nennen können. Aber was ihr nicht haben könnt, müsst ihr zerstören, weil ihr sonst seht, dass es euch fehlt. Das euch die Sicherheit eines Glaubens fehlt. Ihr seid allein! Da ist niemand, der euch Trost spendet, niemand, außer euch, für den eure Existenz eine Bedeutung hat. Was ist schon die Ewigkeit, wenn man sie allein verbringt? Ihr tut mir leid. Von eurem Wesen ist im Laufe der Zeit nut Spott und Hohn geblieben und das reicht nicht eurer Leben zu erfüllen." Er machte sich bereit seine 'lächerliche Waffe' Zu gebrauchen. Lysander war nicht der erste Vampir, dem sie den Tod bringen würde und der Jäger nahm sich vor, dass es auch nicht der letzte war. „Zumindest kann ich hinter die Fassaden eines Glaubens blicken. Und so hoch auch die Hoffnungen sind, so rein das Gewissen, um so tiefer der Schmerz in dem Moment, da er erkennt, dass er sein Leben einer Illusion widmete. Ihr kennt uns gut, Respekt, Haywater...es ist wahr, wir müssen zerstören was wir nicht haben können, doch zerstören wir auch was wir lieben, wir zerreisen, was uns heilig ist.. und doch haben wir einen Glauben, der einzig Wahre, der welcher auch euch beherrschen wird, wenn die Zeit heran ist. Allein nennt ihr mich, doch sind es viele, die meiner begehren, sich nach mir sehnen. Was ist Trost in den Augen einer Kreatur, welche die Wahrheit kennt? Trost ist verloren, denn die Kälte ist zu bitter, als dass sich ihr etwas entgegensetzen könnte. Und die Flamme, die wir sein wollen wird es nicht geben, denn wir sind zugleich das dunkle Tuch, dass sie erstickt. Also muss ich weiter nach ihr lechzen, und indem ich nach dem Priester greife tue ich dies, und nicht ihr seid es, der mich davon abbringen könnte..!" Mit einer einzigen, eleganten Bewegung warf er den Umhang zurück. Er würde jedem Schlag der kam ausweichen. Dorian hätte lachen mögen. Er hob eine Augenbraue und warf dem Vampir einen zweifelnden Blick zu. Er suchte verzweifelt nach einer Stelle, die einem Angriff Aussicht auf Erfolg bot. „Es gibt viele die sich nach euch sehnen? Und deshalb mein ihr nicht einsam zu sein? Als ob auch nur einer von ihnen noch im stande wäre euch etwas zu geben!. Ihr kennt den einzigen WAHREN Glauben?!" Das war einfach zu herrlich. Genau das selbe dachte auch Darius. Auch sein Glaube war der einzig wahre. „Nein, ihr versteht mich falsch ..ich sagte nicht, dass ich nicht einsam sei, ich sagte lediglich, dass es solche gibt, die Wesen wie mich brauchen. Die uns folgen, ganz von allein kommen, ohne dass ich sie rufen muss. Mir ist jedoch der Unterschied zwischen beiden Dingen sehr wohl bewusst. Doch um einsam zu sein muss man nicht unsterblich sein." Der Vampir hatte damit begonnen den Jäger mit langsamen Schritten zu umrunden, so als wollte er spazieren gehen, als sei es kein Kampf den zu führen sie kurz davor waren. „Und ja, ich kenne den Glauben...aber es ist nicht eine Art von Glauben, wie ihr ihn empfinden könntet, obgleich er euch bereits beherrscht. Versteht mich nicht falsch, ich meine keinen Gott oder Luzifer, keine Religion und auch kein Ziel. Was ich meine ist ein Grundverlangen, etwas, was uns beherrscht, egal wie sehr wir dagegen anzukämpfen versuchen. " Abrupt blieb er stehen, seitlich zu dem Jäger. „Was ist nun? worauf wartet ihr?" Er hatte den Priester fahren lassen, streckte sich nicht länger nach dem verwirrten Geist aus...nicht mehr, aber er würde es wieder tun. Dorians Augen waren Lysander gefolgt, während sein Körper ruhig verharrte. Worauf wartete er? Er sagte sich, dass er auf eine Gelegenheit wartete, aber stimmte das? Ein Wiederwille hatte sich in ihm geregt. Eine Entscheidung musste her, und zwar jetzt! Wenn er zuschlug, musste er treffen. Von Krakuls Kopf war so nahe. Zentimeter trennten den Vampirhals von der scharfen Klinge... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)