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leonynn   [Zeichner-Galerie] Upload: 02.08.2015 01:33
#141
Kakao-Karte / ATC Card (64 mm × 89 mm)
Titel: "Bahman, Perizade und Parwez"
(1001 Nacht - vom sprechenden Vogel, singendem Baum und goldenem Wasser)
STA-Karte: INSIDER (Animexx-Zirkel)
Technik: Tusche/Aquarell
Entstanden: 07/2015

Referenz:
(http://maerchen.melosart.de/maerchen/europa/vogel_wasser_baum.html)

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Abschrift des Märchens aus dem mir vorliegenden Buch "Märchen aus 1001 Nacht"
(Habe ich selbst abgetippt, also seht mir die Rechtschreibfehler nach)


Die Geschichte vom sprechenden Vogel, dem singenden Baum und dem goldenen Wasser

Vor langer Zeit lebte in Persien einmal ein König, der so weise und gerecht regierte, dass sogar der Tiger das Lamm neben sich aus dem Fluss trinken ließ. Sein Name war Chusrau Schah. Das Geheimnis seines Erfolges bestand in erster Linie darin, dass er sehr gut darüber informiert war, wie die Stimmung im Volk war und wie der einfache Mann auf der Straße über ihn und seine Politik dachte. So verkleidete er sich regelmäßig als Kaufmann und spazierte nachts durch die Straßen, um zu sehen, was zu sehen, und zu hören, was zu hören war. Sein Wesir pflegte ihn dabei zu begleiten.
Eines Nachts schlenderten die beiden durch das Armenviertel der Stadt, als aus einer arg verfallenen Hütte laute Frauenstimmen klangen. Der König lauerte durch einen Türspalt und erblickte drei sehr schöne Schwestern, die sich nach dem Abendessen angeregt unterhielten. Der König legte sein Ohr an die Tür und lauschte.

"Ich wäre gern mit dem Bäcker des Königs verheiratet" sagte die Älteste, "Dann hätte ich immer das feinste Brot und das leckerste Gebäck und ihr würdet mit Sicherheit vor Neid platzen!"
Die Zweite sagte: "Ich wäre lieber mit dem königlichen Leibkoch verheiratet, dann würde ich jeden Tag die köstlichsten Mahlzeiten serviert bekommen. Dagegen sind die Backwaren gar nichts!"
Die dritte und jüngste Schwester, die zweifelllos auch die schönste war, aber sprach: "Wie könnt ihr nur immer ans Essen denken! Ich wäre gern die Gemahlin des Königs und die Mutter einer wunderschönen Prinzessin. Ihr Haar würde auf der einen Seite leuchten wie Silber und auf der anderen wie Gold. Sie würde keine Tränen, sondern echte Perlen weinen und ihre lachenden Lippen wären so duftig und schön wie frische Rosenblüten."
Der König war über das Gehörte sehr erstaunt, besonders aber über den Wunsch der Jüngsten, und er beschloss, ihnen ihre Wünsche zu erfüllen. Gleich am nächsten Tag befahl er seinem Wesir, die drei Schwestern vor seinem Thron bringen zu lassen.
Ängstlich und völlig verunsichert traten sie wenig später vor den König.
"Habt keine Angst", sagte dieser, "Heute ist euer Glückstag! Ihr wisst doch, dem König bleibt nichts verborgen, er kennt sogar eure geheimsten Wünsche!" Er zeigte auf die Älteste und Sprach: "Du sollst heute meinen Bäcker heiraten! Und du", er blickte die Zweite an, "Meinen Koch!" Dann blickte er der Jüngsten tief in die Augen und flüsterte: "Und du, meine Liebe, sollst meine Gemahlin und Königin werden!"
Und noch am selben Tag feierten die Schwestern Hochzeit, eine jede mit dem Manne ihrer Träume. Doch während die Jüngste ein erfülltes und glückliches Leben führte, wuchsen in den Herzen der beiden Älteren Eifersucht und Neid. Zwar hatten sich ihre Wünsche erfüllt und es ging ihnen gut, doch sahen sie tagtäglich, wie viel besser es ihrer Schwester ging. Wann immer sie zusammenkamen, beklagten sie sich über die Ungerechtigkeit, die ihnen widerfahren war.
"Wir müssen uns mit einem Bäcker und einem Koch begnügen, während dieses raffinierte Biest sich den König geangelt hat!" schimpften sie.

Nach gut einem Jahr wurde die Königin schwanger, und gutherzig, wie sie war, bat sie ausgerechnet die beiden Schwestern, ihr bei der Geburt behilflich zu sein und Hebammendienste zu leisten. Die beiden sagten freudig zu und schmiedeten insgeheim finstere Pläne, um die Schwester ins Unglück zu stürzen.
Neun Monate später gebar die Königin einen wunderschönen Prinzen. Die beiden Schwestern nahmen das Baby, ohne es ihr zu zeigen, legten es in einen vorbereiteten Weidenkorb und warfen diesen in den Kanal, der dich am königlichen Palast vorbeifloss. Ihrer armen Schwester aber drückten sie einen toten Hund in den Arm. Dann schrien sie den ganzen Palast zusammen und reifen: "Seht nur, was die Königin für eine entsetzliche Missgeburt zur Welt gebracht hat!"
Als der König erfuhr, was geschehen war, brach es ihm fast das Herz und er wurde vor Kummer krank.

Inzwischen war der Korb mit dem neugeborenen Prinzen von der Strömung in einen Bach getragen worden, der durch den königlichen Garten floss, und da gerade der Hofgärtner am Ufer stand, erblickte er den Korb und holte ihn mit einer langen Stange ans Ufer. "Was für ein schönes Kind!", rief er freudig und brachte es sogleich nach Hause zu seiner Frau; denn diese beiden waren kinderlos und wünschten sich nichts so sehr wie ein Baby. Sie betrachteten den Jungen als ein Geschenk Allahs und zogen ihn auf wie ihren eigenen Sohn.
Ein Jahr darauf bekam die Königin einen zweiten Sohn, der dem ersten an Vollkommenheit nicht nachstand. Aber die gewissenlosen Schwestern wiederholten ihr grausames Spiel, setzten auch dieses Kind aus und legten der Schwester ein totes Kätzchen ins Wochenbett. Wie es das Schicksal so wollte, fand der Gärtner auch dieses Baby und er und seine Frau kümmerten sich mit derselben Sorgfalt darum wie um das erste.
Derweil waren der König und die Königin kurz davor, den Verstand zu verlieren, und der Wesir hatte große Mühe, die beiden zu trösten und ihnen neue Hoffnung zu geben.

Ein Jahr später kam die Königin mit einer Tochter nieder. Die gehässigen Schwestern vertauschten das Baby dieses mal mit einer Moschusratte und setzten es auf die gewohnte Weise erbarmungslos aus und der Gärtner fischte auch dieses dritte Königskind aus dem Wasser und nahm es bei sich auf.
Dass seine Frau nun auch noch eine Ratte geboren hatte, war für den König zu viel.
"Die Königin muss selbst ein leibhaftiges Monster sein", sagte er, "wenn sie in der Lage ist, solche Kreaturen zur Welt zu bringen. Eigentlich verdient sie den Tod, doch sie ist immerhin meine Frau!" Er ließ seinen Wesir rufen und befahl: "Lass sie in einen hölzernen Käfig sperren, der neben der Moschee aufgestellt werden soll. Jeder Gläubige, der daran vorbeigeht, soll ihr ins Gesicht spucken!"
Und so geschah es. Die beiden verbrecherischen Schwestern aber genossen schadenfroh die Leckereien, die ihre Männer mit nach Hause brachten, und freuten sich über das elende Schicksal der Königin.

Die Jahre vergingen und die unschuldige Königin litt in ihrem Käfig Höllenqualen, während ihre beiden Schwestern voller Schadenfreude ein angenehmes Leben führten. Die drei Kinder aber wurden voller Liebe und Zuwendung von dem Gärtnerehepaar großgezogen. Die beiden Jungen hießen nach zwei altpersischen Königen Bahman und Parwez, das Mädchen bekam den Namen Perizade, was so viel heißt wie Kind einer Fee.
Die Kinder entwickelten sich prächtig, wuchsen und gediehen, lernten lesen, schreiben und rechnen, studierten die schönen Künste und die Naturwissenschaften, sie gingen auf die Jagd und wurden perfekte Bogenschützen.
Als die Kinder herangewachsen und der Gärtner und seine Frau in die Jahre gekommen waren, bat der Gärtner um seine Entlassung aus dem Dienst. Der König dankte seinem langjährigen Gartenmeister für dessen zuverlässige Arbeit und schenkte ihm ein kleines Haus mit einem bunten Garten, den er bis an sein Lebensende hegte und pflete.
Als schließlich auch die Frau des Gärtners gestorben war, lebten Bahman, Parwez und Perizade allein in dem Haus und ahnten nichts von ihrer königlichcen Herkunft. Sie führten ein glückliches und zufriedenes Leben, erfreuten sich an der JAgd und an dem schönen Garten mit seinen grünen Hecken, duftenden Blumen und singenden Vögeln.
Eines Tages, als Bahman und Parwez auf der Jagd waren, klopfte eine alte Bettlerin an der Tür. Perizade hatte gelernt, alten Menschen Achtung entgegenzubringen, und so führte sie die Frau in den Garten und bewirtete sie fürstlich.
"Na, wie gefällt dir unser Garten, Mütterchen?", fragte Perizade und reichte ihr noch ein Stück Kuchen.
"Ich muss sagen, dass ich noch nie einen schöneren Garten gesehen habe", antwortete die alte Bettlerin, "aber es fehlen drei Dinge, die ihn vollkommen machen würden."
"Was sind das für Dinge?", wollte Perizade wissen.
"Das Erste ist der sprechende Vogel, die Nachtigall der tausend Geschichten, genannt Bulbul-i-hazar-dastan. Dieser Vogel ist äußerst selten und sein Gesang ist so bezaubernd, dass er alle andren Vögel unwiderstehlich anzieht. Das Nächste ist der singende Baum. Wenn der Wind seine grünen Blätter streichelt, erklingen die schönsten Melodien, die ein menschliches Ohr je gehört hat. Das Dritte ist das goldene Wasser. Fällt auch nur ein Tropfen davon in ein leeres Becken, so füllt es sich sofort bis zum Rand und sprudelt wie ein Springbrunnen, ohne jemals aufzuhören."
"Wo gibt es diese Dinge?", fragte Perizade.
"Der Weg dahin beginnt gleich hier", entgegnete die Alte, "Wer immer sie finden will, muss zwanzig Tage in östliche Richtung gehen und am zwanzigsten Tag den ersten Menschen, den er trifft, danach fragen."
Als die Frau gegangen war, ging Perizade wie so oft durch ihren Garten, um sich an seiner Pracht zu erfreuen, doch auf unerklärliche Weise schien er plötzlich einiges von seiner Schönheit und seinem Charme verloren zu haben, mehr noch: Ohne die wunderbaren Dinge, von denen die Bettlerin ihr erzählt hatte, kam ihr der Garten nun geradezu öd und langweilig vor. Als Bahmann und Parwez von der Jagd zurückkehrten, sahen sie sofort, dass ihre Schwester geweint hatte; denn der Boden war mit Perlen übersät. Sie folgen den Perlen und fanden Perizade in einer Ecke des Gartens.

(...)

Rest folgt...

Verwendete Referenz:
viele Unterschiedliche Bilder aus der Google-Bildersuche / Für die Kleidung der Jungs habe ich mich stark an "Prince of Persia 4" (C) Ubisoft orientiert

Themen:
Artist Trading Cards (ATC), 1001 Nacht

Stile:
Aquarell, Tusche

Zirkel:
INSIDER Art

STA:
Orient / orientalische Mythologie

Beschwerde


Kommentare (12)
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Von:  Fealin
2015-08-03T08:54:51+00:00 03.08.2015 10:54
Supertoller Beitrag zu unserer STA *__* Schade, dass ich als Orga nich mitmachen kann >-<
Herzlichen Glückwunsch zum AL! :D
Antwort von:  leonynn
03.08.2015 13:49
Vielen Dank Fealin
Ich freu mich gerade riesig :D
Von:  KaChan
2015-08-02T09:23:51+00:00 02.08.2015 11:23
Woah! Du legst ja richtig los hier!!!!!! Ich bin begeistert!
Antwort von:  leonynn
02.08.2015 19:14
Findest du? ^^°
Vielen Dank :-*