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Fanart

Menyou   [Zeichner-Galerie] Upload: 28.04.2015 13:51
Man erinnert sich vielleicht noch an eine Plakatwerbung von Malboro, auf der zu lesen war: "Don't be a maybe" oder so ähnlich. Ich habe einmal einen Bericht dazu gelesen, in der es um meine Generation geht, die "Maybe" Generation.
Die, die sich nichts trauen und überfordert sind mit den vielfältigen Möglichkeiten. Leider erinnere ich mich nicht mehr wirklich genau was alles in dem Bericht dazu stand. Mir blieb aber im Kopf, dass ich mich ziemlich gut da hinein versetzen konnte. Irgendwie bin ich auch ein Maybe.
Immer die Angst was falsch zu machen, einen falschen Weg einzuschlagen, ich traue mir auch zu wenig zu. Meine Träume sind ausgeträumt, zerplatzt wie Seifenblasen und ich hart mit der Nase in der Realität gelandet.
Und da stehe ich jetzt, unsicher wohin mit mir und so viele Wege, die theoretisch offen stehen. Wohin soll ich gehen? Was will ich? Ich weiß es nicht.

Es ist ein unglaublich schreckliches Gefühl, nicht zu wissen wo man hin will. Wenn man das Gefühl hat, alles verloren zu haben, wofür man leben kann und will. Kein klares Ziel mehr vor Augen zu haben.
Man schnuppert in jeden Weg hinein und überlegt: "ist dass, das Richtige? Oder doch lieber der hier? Und was ist mit dem?"
Vielleicht muss man manchmal einfach Warten und Geduld haben, bis man sich zurecht gefunden hat und wieder auf dem Weg ist.

Menyou
Verwendete Referenz:
Zweite Referenz: http://senshistock.deviantart.com/art/Sailor-Lain-11-251613744

Themen:
Gefühle, Surreales

Stile:
Tusche, Aquarellbuntstifte

Unterthemen:
Angst

Format:
Irgendwas annähernd A3

Medium:
Allroundpapier, Aquarellstifte und Tusche, zusammenbasteln der Teile mit Photoshop

Beschwerde


Kommentare (4)

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Von:  Menyou
2015-04-30T18:56:29+00:00 30.04.2015 20:56
Danke für eure Kommentare und es freut mich dass euch das Bild gefällt und es euch angesprochen hat. Ich kann euch nur zustimmen. Cassiopeia hat das schon recht gut auf den Punkt gebracht. Und du hast Recht, das Leben lässt sich nicht planen, denn irgendwie steht es darauf deine Pläne über den Haufen zu werfen und dich in ne ganz andere Richtung zu bugsieren.
Das mit deinen Beobachtungen im Berufsleben kann ich nachvollziehen. Ich hab ulkigerweise eine komplette Schleife gezogen und zwischendrin was anderes gelernt. Dabei musste ich lernen, dass ein kreativer Beruf nichts für mich ist. Und jetzt bin ich wieder genau da wo ich angefangen habe, aber ich denke, dass es jetzt so besser ist. Manchmal muss man seine Holzwege zuende gehen bevor man merkt, dass es einer war.

Irgendwie, werden wir uns schon durchwursteln.
Von:  Kaya_Stoneford
2015-04-28T19:35:09+00:00 28.04.2015 21:35
Dieses Bild ist mir auch sofort ins Auge gesprungen - und zusammen mit dem Bildtitel konnte ich mich gleich mit der gesichtslosen Person identifizieren.

Zuerst einmal: ich finde es super, wie du das Thema bildlich eingefangen hast - das bunte Chaos um die Person wirkt schön und quirlig, aber in seiner Omnipotenz auch bedrückend und verwirrend. Die ganzen kleinen Schraffuren und Formen und Flächen sind so schön verschieden und die Person als Mittelpunkt hebt sich durch die einheitliche, düstere Farbgebung gut vom Hintergrund ab - das gefällt mir echt gut!

Ehrlich gesagt geht es mir da nicht nur mit der Entscheidung für den "richtigen Weg" so, sondern auch mit meinem alltäglichen Denken: kaum wache ich morgens auf, stürmen gefühlt 1000 Gedanken quer durch mein Hirn, ohne selbst zu wissen, wohin sie führen sollen. Da es meistens so viele Gedankenfetzen sind, ist das manchmal tierisch anstrengend, sich auf die wichtigsten zu fokussieren. Und ebenso ist es eben mit der großen Frage: wohin soll es mich verschlagen? Ich habe viele Interessen und alle könnten ein Hinweis auf den richtigen Weg sein. Aber welcher mich dann wirklich zufrieden stellen wird? Momentan befinde ich mich auf einen dieser Wege und er erscheint mir recht vielversprechend und auch zukunftsfähig, aber wirklich sicher kann man sich nie sein. Ich würde also schon sagen: ja, ich bin leider definitiv auch ein Maybe - aber zum Glück kann ich guten Gewissens sagen, dass ich keine dieser Wannabes bin, die Gela-The-Heda anspricht - immerhin. ^^ Ich habe so einige Träume, daran hapert es nicht - aber die Unsicherheit ist das große Problem.

Allerdings würde ich auch sagen: unser Fluch ist, dass wir die Freiheit haben, uns entscheiden zu dürfen. Das klingt merkwürdig, aber so ist es doch: früher war klar, dass der Müllerssohn natürlich die Pflicht hat, den Betrieb seines Vaters später zu übernehmen. Ganz egal, ob er eigentlich lieber musiziert hätte. Das hat damals sicher viele Entscheidungswege erleichtert, aber auch von vornherein ausgemerzt - wenn man sich nicht entscheiden konnte, dann musste man wohl oder übel irgendwann den Weg akzeptieren, der einem da gepflastert wurde. Oder man hat genau wegen dieses starren Weges umso klarer gespürt, wohin es einen eigentlich drängt und dann hatte man die Option, dafür vielleicht auch hart zu kämpfen.

Aber jetzt, da alle Wegweiser entfernt wurden und man im Zentrum einer viel verzweigten Wegkreuzung steht, ohne einen Weg gehen zu MÜSSEN...wer würde da denn nicht ein bisschen zweifeln, ob er gerade in die richtige Richtung läuft? Ich denke, dass nun mal jede Medaille zwei Seiten hat. Und ich bin im Grunde auch der Meinung, dass es nicht schlimm ist, keinen festen Lebensplan zu haben. Sobald du anfängst, irgendwas fest zu planen, lacht dich das Leben aus und zeigt dir, dass nichts sicher ist und sich alles ändern und verändern kann, sowohl positiv wie auch negativ. Das habe ich bei vielen Verwandten und Bekannten gesehen und auch selbst erlebt. Ich mache gerade eine Ausbildung und wechsel oft die Abteilungen, um alle Prozesse kennenzulernen - dabei treffe ich die verschiedensten Menschen. Und was ich interessant finde ist: die wenigstens haben von Anfang an diesen Berufsweg beschritten. Viele haben ihre Ausbildung sogar in einem Bereich gemacht, der in keinster Weise mit ihrem jetzigen Beruf zu tun hat. Also ja, das geht auch! Das heißt, dass wir uns zwar um zufrieden zu werden irgendwann schon für eine ungefähre Richtung entscheiden sollten, aber deshalb noch lange nicht verdammt sind, ein Leben lang nur einem starren Pfad zu folgen. :)
Antwort von:  Kaya_Stoneford
28.04.2015 21:39
Ups...wollte eigentlich aus einem alten text den UserID-Link kopieren und es hat wohl nicht mit dem eigentlichen Namen geklappt. xD

Ich meinte natürlich Amazone_Naveala! :P
Von:  Major
2015-04-28T19:21:14+00:00 28.04.2015 21:21
Das sieht ja aus wie in meinem Kopf, das totale Chaos. Bei mir feuern die Neuronen immer so schlimm assoziativ.
Aber den maybe bericht habe ich auch gelesen. Ich gehöre zwar nicht primär dazu, aber mich überkommt inzwischen schon ab und an das "ach hätte ich doch" gefühl und der dringende wunsch, umzuschwenken, um das zu erreichen. aber dann verliere ich, was ich jetzt habe... auch blöd.
Ich finde, du hast das so wunderbar gezeichnet mit all den schraffuren und den starken Farben. Herrlich.
Von:  Menyou
2015-04-28T17:54:09+00:00 28.04.2015 19:54
Danke für deinen Kommentar, besser hätte ich es nicht ausdrücken können und du hast genau das gesagt was ich einfangen wollte.
Ich stehe auch gerade an so einem Punkt und dreh mich im Kreis. Es ist einfach schrecklich, dieses Gefühl.
Aber manchmal ist es gut zu hören, dass man nicht alleine ist. *-*

Und ja, die Schrift ist absichtlich versteckt, ich wollte es nicht offensichtlich reinklatschen
Von:  Amazone_Naveala
2015-04-28T17:14:09+00:00 28.04.2015 19:14
Ein wunderbares Blid, dessen Aussage ich ohne den Titel und die Beschreibung zu lesen, verstand.

Die Generation der 90'er Geburtengänge und wahrscheinlich auch die 2000'er sind tatsächlich Maybe's und, ohne böse sein zu wollen, Wannebe's. Diese Generation ist sehr dazu geneigt, sich als etwas oder jemanden auszugeben, der sie gar nicht sind, in der Hoffnung, damit gesellschaftlich nicht aufzufallen und in der Hoffnung, es sei das Richtige, was sie tun. Aber dadurch werden die meisten nur unglücklicher und finden ihren Weg erst recht nicht.
"Tu dies! Tu das! Antworte schon!", um damit King of Queens zu zitieren. Man hat keine Zeit mehr, um seinen Weg zu finden, die Gesellschaft ist der Meinung, dass man schon mit seinem Weg geboren wird und man sofort weiß, wohin einen der persönliche Weg führt. Genau diese Einstellung macht diese Generation zu den "Maybe's". Ich finde mich selbst darin wieder, ich habe meinen Weg auch erst gefunden, als ich schon längst auf diesem gewesen bin. Für Träume ist kein Freiraum mehr, denn die Erwartungen an einen sind das Korsett, welches einen fest einschnürt und für übrige Luft kein Platz mehr lässt.
Es ist kaum zu ertragen nicht zu wissen, wohin man gehen will. Denn wenn man einmal einen Weg eingeschlagen hat, welcher einem am Ende doch nicht gefällt, werden Mauern zu den anderen hochgezogen, damit man nicht so einfach einen anderen Pfad einschlagen kann. Wenn man ein Schlupfloch findet, passt man kaum hindurch und es sind ein paar Schmerzen nötig, um durchzufinden. Dieses Gefühl wünsche ich niemandem auf der Welt, aber ich kann jeden verstehen, dem es so geht, weil ich es kenne. Ich stehe jetzt wieder an einem Punkt, wo ich nicht weiß, wohin ich will und mir nichts zutraue.

Um wieder auf das Bild zurückzukommen: Ich finde, es beschreibt die Thematik der 1000 Wege und der Überforderung sehr gut. Ohne das Gesicht der Person zu sehen, weiß ich, wie verzweifelt sie ist. Die Schrift links (ist sie absichtlich etwas versteckt oder sehe ich das nur schlecht?) gefällt mir sehr gut, denn diese Frage ist tief in uns verwurzelt, auch wenn manche es vielleicht (noch) nicht sehen.
Großes Lob für die Aussagekraft des Bildes und die Gefühle, die dabei herüberkommen!

Liebe Grüße von der Amazone
Naveala