Taivas

Von der Story her kann man noch nicht soviel sagen, aber ich mag die Beziehung zwischen den Brüdern. Sie wirken nicht klischeehaft und keiner von ihnen ist der "Gute" oder der "Böse", beide interagieren miteinander und überraschen sich gegenseitig.
In jeder zweiten Geschichte wäre der ältere jetzt der immer abweisenden und missverstandene Aussenseiter und der jüngere ein arroganter Angeber. Aber in die Falle tappt ihr nicht, sie sind sehr menschlich und liebevoll im Umgang miteinander und Beide symphatisch.
Ich finde übrigens, dass der jüngere Bruder älter aussieht. Er ist doch auch körperlich größer und hat ein männlicheres Gesicht :D

Ich werde es gespannt weiter verfolgen, mal schauen wie es sich zeichnerisch und von der Story noch entwickelt. Ich bin auch immer gespannt neue Talente zu finden. In einpaar Jahren gibt es dann wieder eine neue Zeichnergeneration, die tolle Sachen macht und die Szene dann prägt.

Du arbeitest jetzt stärker mit der Schraffur, find ich gut. Es wirkt so definitiv harmonischer und klarer. Die Raster kannst du ja dann noch punktuell einsetzen, für Kleidung z.B. so läufst du auch nicht Gefahr es zu überrastern.
Die Hintergründe deutest du jetzt auch schon ganz gezielt an, gut Fortschritt in den 8 Seiten.

Mir gefallen deine Schraffuren, da hast du ein Händchen für. Die Charaktere wirken auch immer lebendiger und die unterschiedlichen Perspektiven machen den Erzählstil abwechslungsreich.

Hier würde ich Abstände zwischen den Panels einbauen. Momentan verwischen die Grenzen zwischen den einzellnen Bildern etwas, da es keine klare Abgrenzung gibt und die Seite insgesammt sehr dunkel ist. Besonders Panel 3 und 4 gehen etwas unter. Abstände zum Rand und zwischen den Panels würden hier helfen, oder die Bilder müssen sich irgendwie anders stärker voneinander Abheben.
Bei Panel 3 habe ich auch das Gefühl, dass es viel zu klein ist. Wenn da keine Sprechblase wäre, würde ich denke es handelt sich noch um einen Teil des zweiten Panels.
Ich finde es gut, dass du den Hintergrund versuchst stärker darzustellen. So hat man eine viel bessere Vorstellung vom Ort des Geschehenens. Aber die Raster sind hier etwas zu dunkel geworden. Das ist dir aber auch selbst schon klar, du sagst ja, dass es überrastert ist.

Im untersten Panel hast du es aber sehr gut hinbekommen. Da wirken die Raster ziemlich ausbalanciert und die Perspektive ist toll.

Ich würde zu den Rändern etwas Platz lassen mit den Panels. Satzspiegel nennt man das. Ab und zu kann man den schon mal durchbrechen, aber die Seite wirkt dadurch geordneter und leichter zu lesen.
Im oberen Panel hätte ich mir anstatt der Rasterfolie lieber etwas angedeuteten Hintergrund gewünscht, z.B. einpaar Bäume oder so (falls sie jetzt in der Natur sind).
Im vorletzten Panel ist es auch schon etwas angedeutet, aber bei Rastern kommt schnell das Gefühl auf, dass die Seite etwas leer wirkt. Man verwendet ja die Folie, damit es etwas voller aussieht, aber das Auge gewöhnt sich sehr schnell daran und wenn keine weiteren Informationen im Bild sind, nimmt man die Folie nur noch als Lückenfüller wahr.

Die Szene wie er seinen Bruder umarmt, ist übrigens sehr schön gemacht, da kommt richtig Gefühl rüber. Beim zweiten Panel hab ich nicht direkt kapiert wer von den Beiden da grad aufstampft, da sie die selben Stiefel tragen, aber insgesammt trotzdem eine sehr emotionale Szene.

Die Schriftgrößen sollten nicht so stark voneinander abweichen. Ich würde max. 3 unterschiedliche Schriftgrößen auf einer Seite verenden wobei die Kleinst in der Kleinansicht immernoch ohne Anstrenung lesbar sein sollte, ist einfach für's Auge angenehmer.

Coole Körperhaltung übrigens in Panel 3.

Der Establishingshot ganz oben, gefällt mir sehr gut (ist das ein Raster oder selbst gezeichnet?). Solche Bilder sind sehr wichtig, da man sich nur so in den Ort des geschehens hineinversetzen kann. Hier hast du es perfekteingesetzt.
Auf dem nächsten Panel sieht man dann, dass der Charakter rausgeht, aber ich weiss da nicht genau wo er rausgeht und dann steht. Ist er jetzt auf den Schulhof?
Bei der Panelabfolge musst du auch etwas aufpassen. Charaktere die aus einem Panel rausragen sind cool, aber dann muss klar werden in welcher reihenfolge man es betrachten sollt. Der große Charakter wäre jetzt an zweiter und/oder vierter Stelle in der Panelabfolge. Das kann zu Verwirrungen führen.

Die Charaktere und Körperhaltungen wirken aber wieder sehr lebendig und jeder wirkt individuell. Ich mag deinen skizzenhaften Stil, hat was freches.

Hier hast du viel Raum um die Charaktere gelassen, was auf den letzten Seiten etwas fehlte. Aber ich würde die Hintergründe dann nicht nur mit Rastern füllen. Der Raum kann auch nur angedeutet sein, aber er sollte schon gezeichnet werden. Dann hat man eine bessere Vorstellung von der Dimension des Raumes und fühlt sich eher so, wie im Geschehen. Ich weiss jetzt z.B. noch gar nicht ob sie sich in einer Halle befinden, oder auf einem großen Platz, in einem Dorf, oder einer Großstadt.
Für die Geschichte ist es vielleicht nicht direkt entscheidend, aber der Leser findet so einen viel besseren Zugang zur Story und kann nur so das Gefühl haben, selbst im Geschehen zu sein.
Grundsätzlich kann man sich auch daran orientieren, dass eine Seite auch ohne die Raster funktionieren sollten. Die Rasterfolie ist nur für den letzten Schliff gedacht.

Mir gefällt aber, wie lebendig du die Charaktere machst. Die drei Unten haben alle eine andere Körperhaltung, die schon viel ausdrückt und die Lichtrefelektionen in den schwarzen Haaren sind toll.

Mir gefällt, dass du mit den Perspektiven spielst, dadurch hat man das Gefühl selbst in dieser Welt zu sein. Es wirkt auch lebendiger und Abwechslungsreicher dadurch.
Was mich etwas stört ist, dass die "Kamera" immer so nah an den Charakteren dran ist. Dadurch wirkt das Bild schnell zu voll und es wird schwerer zu lesen. Ich würde als Abwechslung zu den Nahaufnahmen noch mehr Bilder einbauen, wo man die Charaktere in der Umgebung sieht und etwas mehr Platz um die Charaktere ist. Dadurch wirkt der Raum dann größer und es ist mehr "Platz" auf der Seite.

Die Charaktere sehen sehr lebendig aus und du hast jedem ein eigenes Gesicht gegeben. Sehr schön, das macht jeden individuell und gibt der ganzen Story Charakter.
Auf dieser Seite hätte ich aber gut gefunden, wenn du im ersten Panel erstmal die Umgebung gezeigt hättest (Establishingshot). So weiss man gar nicht wo die Geschichte eigentlich spielt.

Wow, rein zeichnerisch ist das aus meiner Sicht ein großer Fortschritt! Ich bin gespannt wies mit dem Douji weitergeht, hab ihn abonniert und empfohlen! :)