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Der Geier [Kafka]


Zeichner: Naoko   -   [Dōjinshi]
Erstellt: 06.12.2007
Neueste Seite: 06.12.2007
Abgeschlossen
Stichwort: Drama
Kategorie: Kurzgeschichte
Leserichtung: Westlich
Kapitel: 1
Seiten: 4
  • Seiten: 4
    Neueste Seite: 06.12.2007
    Status: Abgeschlossen

Beschreibung
Kunst-Arbeit

Die Aufgabe war einen Text von Franz Kafka auf vier Seiten in einem 'Comic' zusammen zu fassen.
Ich habe den Geier gewählt.
Hierbei habe ich aber ein paar Sätze ausgelassen.
Ist übrigens 'ne 1 geworden, bzw. 15 Punkte. Und das im Kunst-LK -.-
Naja, freu ich mich lieber drüber ^^"

Hier nochmal der Original-Text:

DER GEIER

Es war ein Geier, der hackte in meine Füße. Stiefel und Strümpfe hatte er schon aufgerissen, nun hackte er schon in die Füße selbst. Immer schlug er zu, flog dann unruhig mehrmals um mich und setzte dann die Arbeit fort. Es kam ein Herr vorüber, sah ein Weilchen zu und fragte dann, warum ich den Geier dulde. »Ich bin ja wehrlos«, sagte ich, »er kam und fing zu hacken an, da wollte ich ihn natürlich wegtreiben, versuchte ihn sogar zu würgen, aber ein solches Tier hat große Kräfte, auch wollte er mir schon ins Gesicht springen, da opferte ich lieber die Füße. Nun sind sie schon fast zerrissen.« »Daß Sie sich so quälen lassen«, sagte der Herr, »ein Schuß und der Geier ist erledigt.« »Ist das so?« fragte ich, »und wollen Sie das besorgen?« »Gern«, sagte der Herr, »ich muß nur nach Hause gehn und mein Gewehr holen. Können Sie noch eine halbe Stunde warten?« »Das weiß ich nicht«, sagte ich und stand eine Weile starr vor Schmerz, dann sagte ich: »Bitte, versuchen Sie es für jeden Fall.« »Gut«, sagte der Herr, »ich werde mich beeilen.« Der Geier hatte während des Gespräches ruhig zugehört und die Blicke zwischen mir und dem Herrn wandern lassen. Jetzt sah ich, daß er alles verstanden hatte, er flog auf, weit beugte er sich zurück, um genug Schwung zu bekommen und stieß dann wie ein Speerwerfer den Schnabel durch meinen Mund tief in mich. Zurückfallend fühlte ich befreit, wie er in meinem alle Tiefen füllenden, alle Ufer überfließenden Blut unrettbar ertrank.


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